Vier historische Kampagnen

Das Highlight des Spiels sind die vier Kampagnen im Einzelspieler-Modus, die auf historischen Ereignissen im Mittelalter basieren. Abgedeckt wird z.B. die Eroberung Englands durch die Normannen mitsamt zahlreichen Folgekonflikten. Danach geht es mit dem hundertjährigen Krieg, dem mongolischen Reich und dem Aufstieg Moskaus weiter. Die vier Kampagnen umfassen insgesamt 35 Missionen und reichen bis ins 15. Jahrhundert, weswegen es zeitlich vor Age of Empires 3 angesiedelt ist.

Die Feldzüge decken nicht nur kurze Zeiträume ab, sondern umfassen bis zu 300 Jahre und auch historische Figuren wie Wilhelm der Eroberer sind als spielbare Charaktere mit Spezialfähigkeiten vertreten. Diese Spezialeinheiten fehlen übrigens im Multiplayer-Part.
 
Echtzeit-Schlachten + Geschichtsdokumentation

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Die Belagerung von York in dem Doku-Video. © 4P/Screenshot

Die Schlachten in den Kampagnen werden durch aufwändige Videos miteinander verbunden, die in Form einer historischen Geschichtsdokumentation gestaltet wurden (bis in 4K UHD). Diese Doku-Videos sollen helfen, den Kontext der jeweiligen Konflikte besser zu verstehen. Zugleich wird versucht, darzustellen, welchen Einfluss die Geschichte auf die Gegenwart hat. Alles wird an echten historischen Figuren und Schauplätzen aufgehängt, weswegen man die “echten Figuren” und keine “Platzhalter-Charaktere” wie in AoE3 steuert. Die Laufzeit der Dokumentation, die u.a. an “echten Schauplätzen” mit Drohnen-Aufnahmen gemacht und mit goldenen, animierten Figuren ergänzt wurden, soll ungefähr drei Stunden betragen – obgleich es oft seltsam anmutet, dass Autos durch die Szenerie fahren, während goldene Infanteristen durch die Szene stapfen.  
 
Neben der vorbildlichen Präsentation der historischen Hintergründe werden Kampftechniken, Waffen und Einheiten auf ähnliche Weise gezeigt, z.B. wie Armbrüste oder Trebuchets funktionieren. Stellenweise hat man das Gefühl eine gut gemachte Geschichtsdokumentation zu schauen, während man zwischendurch selbst in Echtzeit taktieren und Schlachten austragen darf. Diese Schlachten sind an historische Schlüsselmomente geknüpft und fallen in den spielerischen Größendimensionen meist etwas kleiner und kompakter aus. Dennoch ist es famos, wie Relic Entertainment, World’s Edge und die Xbox Game Studios versuchen, die Geschichte zum Leben zu erwecken und nachspielbar zu machen. AoE4 ist ein Paradebeispiel für “spielerisches Lernen”.  
 
Starke Missionen, schwache Dramaturgie

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Die Belagerung von York im Spiel. © 4P/Screenshot

Trotzdem sollte man sich bewusst sein, dass die Kampagnen nicht gerade spannend bzw. emotional mitreißend sind. Es ist kaum möglich, mit den Figuren und ihren Schicksalen mitzufiebern, dazu werden einfach zu große Zeitrahmen und zu viele Figuren abgedeckt, bevor es schnell mit der nächsten Mission mehrere Jahrzehnte später weitergeht.

Dafür sind die Aufgaben und die Missionsziele um Abwechslung bemüht, obgleich relativ viel belagert wird. So gibt es Einsätze mit Aufbau-Fokus, Mehrfronten-Kriegen, Hinterhalte aus Wäldern, Rückeroberungen, optionalen Nebenziele etc. Allerdings hat nicht jede der acht spielbaren Fraktionen eine eigene Kampagne bekommen bzw. steht gleich im spielerischen Rampenlicht. 

  1. Muss leider sagen, dass das Spiel Mitte Januar diesen Jahres etwas kaputtgepatcht wurde. Seither haben die das nämlich dahingehend geändert, dass die KI auf 'Sehr Schwierig' cheatet, sie hat doppelt so hohes Ressourceneinkommen, davor arbeitete diese effizient, aber ohne Cheats afaik. Die alte, nicht cheatende Version von 'Sehr Schwierig' ist nicht mehr auswählbar.
    Strunzdumme Änderung imho, Koop vs KI macht seither keinen Spaß mehr, weil 'Schwierig' im Vergleich zu passiv ist. Die sollten die alte KI wiedereinfügen und die neue als zusätzliche Option, aber nicht gleich ersetzen.
    /edit: Sie haben mit dem jüngsten Update die alte, nicht-cheatende 'sehr schwierige' KI wieder zurückgebracht.
    Zusätzlich gibt es im Menü neue Varianten zur Auswahl, die zusätzlich einen Bonus auf ihren Ressourcenabbau mitbringen.

  2. sourcOr hat geschrieben: 11.11.2021 22:17
    Die Grafik ist schwächer als ohnehin schon gedacht...
    Grafik bzw Präsentation allgemein. Vor allem im Vergleich zum Sound! :D
    das akustische Schlachtengetöse ist so over the top, dass es schon gar nicht mehr zum Spiel passt :lol:
    wenn man die Augen schließt und den Sound hört, denkt man an epische Schlachtenszenen mit riesigen Armeen, die in Formationen auf einander prallen, durchchoreographierte Kämpfe, Helden und dramatische Szenen wie in Braveheart, Gladiator (Anfangsszene) oder 300......
    doch dann öffnet man die Augen und sieht wie 3 Ritter 4 Bogenschützen mit schlechten Animationen vermöbeln :lol:

  3. Die Kampagnen sind reinster Durchschnitt. Also dafür braucht sich das Spiel echt niemand zu kaufen.
    - KI baut nichts, wirtschaftet nicht. Kloppt nur Einheiten raus oder kriegt welche via Spawns aus dem Off. Normales Age-Gameplay, bei dem man hier und da mal vom Gegner ein paar Dorfbewohner snackt die Gold schürfen, gibt es also nicht
    - Schiffe gibt es nur ein einziges mal zu sehen, wir bauen aber kein einziges während der vier Kampagnen
    - Niemand spricht, nur die eine Erzählerin. Du kriegst also keinen Bezug zu den Charakteren
    - Es gibt keine Cutscenes außer am Anfang und am Ende das bisserl Gejubel. Es spricht aber wie gesagt niemand, also passiert hier auch nichts großartiges
    - Der Dokumentarstil schadet der Immersion und ist reine Sparmaßnahme, weil man dann nur digital ein paar Silhouetten auf irgendwelche Ruinen plastern kann. Wer gerne während er Mittelalter-Spiele spielt Autos sehen will, wird natürlich bedient (.... ich weiß :mrgreen: ). Nachgestellt wie in guten Dokus wird hier auch kaum was. Ich glaube nur in der Mongolen-Kampagne haben sie mal ein paar Dudes, die in auf Pferden durch die Steppe reiten und einfachste Szenen nachspielen. Ansonsten beschränkt sich das alles tatsächlich auf das Anlegen von Rüstung o.ä. Ich bin glaube mehr war da wirklich nicht.
    Die Grafik ist schwächer als ohnehin schon gedacht, denn dass z.B. nicht mal die Pfeile vernünftig fliegen, sondern so komisch zielsicher runterknallen, sieht echt furchtbar aus und ist extrem auffällig. Rammen fallen bei Zerstörung auch nicht in sich zusammen, sondern machen *puff*, zerstörte Türme bleiben irgendwie so halb noch stehen... Budget hat wohl nicht für mehr ausgereicht. Du kannst net mal richtig reinzoomen um dir die Details anzuschauen, aber is vllt auch besser so.

  4. bigod66 hat geschrieben: 11.11.2021 12:19
    X5ander hat geschrieben: 11.11.2021 11:55 Im Multiplayer macht es mir aber wirklich Spaß, mehr auch wie AoE2 DE, da hatte ich aber auch meistens verloren, weil da eben doch viele echt gute Gegner dabei sind. In AoE4 ist das jetzt am Anfang angenehmer. :-)
    Ist nicht auch das Ranking System etwas besser als das von AoE2?
    Resp. bekommt man bei AoE4 Gegner mit etwa gleichen Niveau zugelost - so wie in Starcraft?
    so weiß ich das ja, Das klassische Ranglisten-Spiel ist ja noch ausgegraut, aber wie ich gelesen habe, kriegt man Gegner in etwa auf dem eigenen Niveau, wenn man ein "schnelles Spiel" macht.
    Problem bei AoE2 war eben auch, dass ich da über die Automatische Suche wirklich teilweise lange hab warten dürfen (speziell bei 2vs2 und aufwärts). Im 4er geht das jetzt merklich schneller. Wobei das natürlich immer von der Anzahl Leute abhängt, hören viele die nächste Wochen auf, wird es natürlich wieder weniger.

  5. X5ander hat geschrieben: 11.11.2021 11:55 Im Multiplayer macht es mir aber wirklich Spaß, mehr auch wie AoE2 DE, da hatte ich aber auch meistens verloren, weil da eben doch viele echt gute Gegner dabei sind. In AoE4 ist das jetzt am Anfang angenehmer. :-)
    Ist nicht auch das Ranking System etwas besser als das von AoE2?
    Resp. bekommt man bei AoE4 Gegner mit etwa gleichen Niveau zugelost - so wie in Starcraft?

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