Age of Booty(Simulation) von Capcom Credit: Certain Affinity / Capcom

Konzentration aufs Wesentliche

Age of Booty verbindet simple Wirtschafts- und Aufbaustrategie mit schnörkellosen Seeschlachten vor idyllischer Freibeuterkulisse.

[GUI_FLVPLAYER(width=300,height=188,STREAMINGID=21418,image=http://static.4players.de/premium/ContentImage/3a/05/96838-bild.jpg)] 
Video: Age of Booty bietet strategische Echtzeit-Geplänkel für Wasserratten mit Teamgeist.

Ihr startet mit einem einfachen Piratenschiff, das von einer unzerstörbaren Basis aus los schippert, um Dörfer zu plündern, Städte einzunehmen und andere Schiffe zu versenken. Dazu navigiert ihr euer Boot in Echtzeit durch in Sechsecke aufgeteilte Gewässer. Sobald ihr euch neben einem potentiellen Angriffsziel befindet, wird aus allen Rohren gefeuert. Zielen und vorteilhaftes Positionieren sind nicht nötig, da stets über ein und dieselbe Zentralkanone vollautomatisch geschossen wird. Navigieren könnt ihr euer Schiff aber natürlich auch weiterhin, um einem Gegner z. B. den Weg abzuschneiden, ihn in einen Hinterhalt zu locken oder die Flucht zu ergreifen.

Versenkte Schiffe hinterlassen genauso wie zerstörte Dörfer Beute, mit der ihr eigene Schiffe oder Städte aufrüsten könnt. Eroberte Städte werden hingegen nicht dem Erdboden gleich gemacht, sondern produzieren nach Eroberung regelmäßig Rohstoffe für ihren aktuellen Besitzer. Insgesamt gibt es drei Ressourcen: Holz, Gold und Rum. Mit Holz und Gold verbessert ihr die Verteidigungsanlagen von Städten, mit Holz und Rum fügt ihr eurem Piratenschiff weitere Segel, Panzerungen oder Kanonen hinzu. Das System ist unglaublich simpel, erfordert aber dennoch Taktik und Voraussicht. So machen zusätzliche Kanonen euren Kahn zwar stärker, aber auch langsamer, Panzerungen lassen euch länger ohne Reparaturen auf Beutejagd gehen, während euch zusätzliche Segel einen oft entscheidenden Geschwindigkeitsvorteil verleihen.

Taktisches Abwägen

Da die Rohstoffe meistens knapp sind, müsst ihr euch stets überlegen, wo ihr sie der aktuellen Situation entsprechend am sinnvollsten investiert. Darüber hinaus habt ihr auch die Möglichkeit zivile Handelsschiffe zu überfallen, was mit einem von vier Flüchen belohnt wird, mit denen ihr euren Konkurrenten das Leben schwer machen dürft: Als Geisterschiff seid ihr vorübergehend unsichtbar, 

Ausbaubare Festung: Je weiter ihr euer Piratenschiff aufrüstet, um so imposanter sein Erscheinungsbild.
mit einem Affen lassen sich Rohstoffe vom Gegner klauen, eine Bombe sorgt für flächendeckende Zerstörung und ein Wasserstrudel schluckt Schiffe, um sie andernorts wieder auszuspucken. Stecht ihr als Team in See, müsst ihr euch zudem untereinander abstimmen, wer sich wann auf was konzentrieren soll. Insgesamt können bis zu vier (Splitscreen) bzw. acht (Online & System-Link) Seeräuber auf über 30 vorgefertigten Karten verschiedenster Größen die Segel hissen.

Dank eines komfortablen Editors könnt ihr sogar eigene Archipele entwerfen und euch auf diesen mit anderen Spielern messen. Auch KI-Piraten lassen sich anheuern, um selbst im kleinen Kreis große Schlachten zu bestreiten. Allerdings gibt es keine Möglichkeit, KI-Partner zu beeinflussen, da sie komplett eigenständig und mitunter dämlich agieren, was vor allem in der Einzelspieler-Kampagne ziemlich nervig sein kann. Wer allein in See sticht, bekommt zwar 21 durchaus fordernde Story-Missionen serviert, ist aber auch auf Gedeih und Verderb den Launen seiner KI-Mitsegler unterworfen. Doch tröstet euch, die Computergegner sind ebenfalls nicht die hellsten und bleiben schon mal an einer Meerenge vor beiden Seiten minutenlang regungslos stehen, weil sie sich nicht entscheiden können, wer Vorfahrt hat. Reines Kanonenfutter sind sie allerdings auch wieder nicht – allein schon weil sie zahlenmäßig fast immer in der Überzahl sind und gerne rudelweise zuschlagen.

Auf ins Getümmel!

Im Mehrspielermodus genießt ihr hingegen spannende Teamfights inklusive gruppeninternem Voice-Chat und Online-Ranglisten. Lediglich beim Matchmaking muss man etwas zurückstecken: Es gibt weder Rang-, Sprach-, noch Ping-bezogene Auswahlkriterien – die Verbindungsqualität der einzelnen Teilnehmer wird vor dem Spiel nicht einmal angezeigt und kann durchaus für böse Überraschungen sorgen. Insgesamt waren Lags aber eher selten und Mitspieler zumeist schnell gefunden – zumindest in Ranglistenspielen. 
Über Xbox Live oder LAN dürfen bis zu acht Piraten in See stechen – per Splitscreen immerhin vier.
Bei selbst erstellten Partien finden sich abgesehen von eingeladenen Freunden hingegen nur selten interessierte Mitspieler ein. Schade auch, das man nicht mit lokalen Teams online gegeneinander antreten darf – nicht einmal in rein privaten Duellen. Dafür muss ich die Lokalisierung loben, die nicht nur mit passendem Piraten-Slang daher kommt, sondern auch eine ordentliche deutsche Synchro bietet, auch wenn sich Sprachausgabe insgesamt eher rar macht.

Auch sonst besticht die Soundkulisse mit gelungenen Effekten und passender Freibeuter-Mucke. Die grafische Präsentation kann sich ebenso sehen lassen: Die an sich schlicht gehaltene Spielwelt wirkt trotz ihrer Hexfeld-Rasterung sowohl bei Tageslicht als auch im Mondschein sehr homogen und ansehnlich. Auch die Schiffe wurden liebevoll modelliert und animiert, selbst Aufrüstungen machen sich optisch bemerkbar und lassen euren Kahn zunehmend imposanter erscheinen und schwächere Gegner das Weite suchen. Weniger zufrieden war ich hingegen mit der einblendbaren Übersichtskarte, die weder feindliche, noch verbündete Schiffe, noch Dörfer oder Städtenamen anzeigt. Auch die Spielansicht hätte einen ruhig etwas weiter heraus zoomen lassen können. Aber mit diesen Einschränkungen kann bzw. lernt man schnell zu leben – eure Gegner können schließlich auch nicht mehr sehen.
   

  1. hallo,
    ich habe es mir gestern geholt. ich muss sagen ich hatte gleich 3 stunden spass, erst allein, dann mit meiner freudnin im split. einfach super, wenn man sich miteinander absprechen kann und sagt "ich baue kurz mein schiff aus, pass du schnell auf tortuga (ja so heißt auf einer karte eine insel/stadt) auf".
    also ich bereue es nicht. den online mode habe ich noch nciht getestet. aber das kommt noch.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.