Obwohl es mit Hugos Rattensinn und der Option, die Biester an einigen Stellen zu kontrollieren, ein paar zusätzliche, mit den Nagern verknüpfte Spielelemente gibt, sind sie, zumindest in den ersten beiden Dritteln, etwas weniger präsent als in Innocence. Das ist nicht schlimm, weil das Experimentieren mit Lichtkegeln, drehbaren Kränen & Co. auch nicht für stundenlange Unterhaltung gedacht ist. Amicia kann sich nun durch eine Art Smartbomb auf Knopfdruck vor dem Rattentod retten, trotzdem werden ihr einige Male in der zuckenden Masse aus Leibern zugrunde gehen. Wie im Vorgänger gibt es einige Stellen, wo die wuselige Rattenschar ein bisschen billig aussieht – z. B. dann wenn ihr sie mit einer Fackel von euch wegdrängt, sie sich dann auftürmen und urplötzlich verpuffen. Generell sind sie aber erneut ein starkes Alleinstellungsmerkmal von A Plague Tale, nur eben eines, das weniger überrascht, weil man es schon aus Teil 1 kennt.

Upgrades, Steuerung & Co.


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Die Figuren sehe aus der Nähe richtig richtig stark aus. © 4P/Screenshot

Wie zahlreiche Action-Adventure-Kollegen pimpt Amicia ihrer Ausrüstung an Werkbänken, die ihr in den Levels findet – genügend aufgesammelte Werkzeuge und Bauteile vorausgesetzt, könnt ihr dann Schleuder, Bauchtasche, Alchemie-Gadgets & Co. verbessern. Es gibt hier zwar ein paar sinnvolle Upgrades, doch das grundsätzliche Spielgefühl wird kaum angetastet. Sicher,Geschichte und Spielwelt geben es nicht her, dass ich mit Amicia meine persönliche Power-Fantasy ausleben kann – ein bisschen mehr spielerische Weiterentwicklung im Verlauf der 15 bis 20 Stunden hätten dem Abenteuer aber gutgetan. Auch, weil ein im Hintergrund mitlaufendes System, das euren Spielstil bewertet (z. B. ob Amicia viel rennt, gern kämpft oder nie gesehen wird) und dementsprechend neue Boni freischaltet (z. B. schneller geduckt laufen), stets so blass und unwichtig bleibt, dass man es sich gleich ganz hätte sparen können. In puncto Upgrades, Crafting, Charakter-Entwicklung & Co. bekommt Requiem ein spärliches „ausreichend“ von mir.

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Hilfe naht! In vielen Momenten steht Amicia ein Begleiter zur Seite – der hier kann sogar richtig gut kämpfen. © 4P/Screenshot

Besser macht es die Steuerung: Über die denkt man fast nie nach, was ja meist ein gutes Zeichen ist – Amicia lenkt sich etwas straffer und direkter als im Vorgänger, lediglich das Zielen mit der Armbrust finde ich zu behäbig. In puncto Leveldesign habe ich die größeren Areale bereits lobend erwähnt, an anderer Stelle wird mir zuviel Schema F vorgesetzt: Bei einer verschlossenne Tür muss ich meist nur einmal um die Ecke schauen und mit der Schleuder einen Mechanismus auslösen und die sehr hübsch inszenierten Ausflüge in ein Feldlager oder auf den Markt bieten fast keine Interaktionsmöglichkeiten. So greif- und erfahrbar wie andere moderne Spielwelten wird das virtuelle Südfrankreich daher nie. Sammelgegenstände wie Blumen oder Vogelfedern sowie kleine optionale Momente, die in einem Tagebuch vermerkt werden, sollen wohl eher zum genauen Absuchen der Schauplätze denn zum wiederholten Spielen anregen – jetzt wo ich alle Schauplätze kenne und die Geschichte erlebt habe, fallen mir nicht viele Gründe ein, A Plague Tale: Requiem noch einmal zu spielen. Ein paar Schleichpassagen würde ich vielleicht anders erledigen, doch die Intensität oder Dynamik der Gefechte aus The Last of Us: Part II wird hier, trotz aufgebohrter Schleuder und verschiedener Alchemie-Gadgets, nicht ansatzweise erreicht.

  1. Das Spiel gibt es ja diesen Monat gratis im PS Plus Abo und ich habe es mal angespielt. Den ersten Teil fand ich ok, wenngleich an vielen Stellen die Dialoge furchtbar künstlich/kitschig waren. Der zweite Teil legt grafisch eine Schippe drauf, was echt klasse aussieht. Aber leider legt man auch bei den künstlich dramatischen Dialogen eine Schippe drauf. Ich fühle mich beim Spielen einfach so unwohl, weil alles so unecht rüberkommt.
    Außerdem sieht Amicia jetzt einer Rey aus Star Wars so ähnlich und verhält sich natürlich auch so (dramatisch künstliche Selbstzweifel, obwohl man alles oneshottet), dass ich da einfach nicht mit ihrem Charakter mitfiebern kann.
    Laut Test wird es aber nach dem ersten Drittel besser, von daher spiele ich noch etwas weiter.

  2. Auf Grund Verschiebungen vieler Games, habe ich bei meiner Durststrecke A Plague Tale Requiem gekauft, wenigstens ist der Preis einigermaßen.
    Es ist genau so wie ich vermutet habe, nicht viel anders als beim ersten Spiel. Das einzige auffällige ist eine bessere Grafik, liebevoll im Detail.
    Die schlauchigen Level, der nervige Hugo, eingeschränkte Bewegung, man kann vom Weg nicht abweichen und auf eine z.B. Wiese laufen, träge Steuerung, kann nicht Laufen wann man will, kann nur an vordefinierten Stellen runterspringen und klettern, nicht mal Hugo nachklettern wenn er mal wo übers Geröll raufläuft, auf dem Markt weichen die Leute nicht aus, einfach schrecklich - Einschränkungen wie vor 25 Jahren.
    Das Spiel hätte so viel Potential das vergeudet wird. Das darf es heute nicht mehr geben, so schade.
    Bei der schönen Kulisse diese Barrieren sind ein No Go, was hätte daraus werden können.
    Ob ich‘s fertig spiele weiß ich noch nicht.
    Das Game ist auch sehr naiv was Mono -u. Dialoge betrifft und unausgereift als Game. Verstehe eigentlich die überaus 82er Bewertung nicht, aber ich muss nicht alles verstehen.
    Trotz schlauchiger Level, ist es nervig ohne Orientierungspunkt - auch bei Schlauchlevel -, diesen oder jenen Weg/Ausgang zu finden - z.B. etwas größerer Platz, verfolgt v. Soldaten.
    Dumme sich wiederholende Phrasen der Soldaten, der alchimistische Begleiter von Amicia sagt immer was zu tun ist, es wird einem keine Chance gelassen selber Rätsel zu lösen. Man hat nie das Gefühl das Spiel selber zu spielen, Spannung kommt auch nie auf.
    Das Kampfsystem ist so was von träge und unausgereift wie das ganze Spiel. Das Konzept und der Ablauf des Spieles, eigentlich alles in allem - wurde nicht zu Ende gedacht.
    So eine schöne Kulisse, sehr stimmungsvoll. Aber es Bestätigt halt wieder, dass eine ordentliche Grafik im Detail kein gutes Spiel macht und man letztendlich damit nicht punkten kann - sehr schade.
    Wäre es nicht so makaber in der Darstellung, würde ich auf Grund der naiven, nervigen...

  3. Ryan2k22 hat geschrieben: 18.10.2022 09:22 Eben, bei dem Spiel hier muss man auch auf dem PC erst mal 60 FPS erreichen, das ist schon in FHD nicht so einfach und da noch DLSS aktivieren geht schon sehr auf die Optik. Meine 3070 reicht nicht mal mehr für WQHD, aber das dürfte hier auch stark am Spiel liegen. Oder powered by nvidia bedeutet bei dem Spiel, dass sie etwas brauchten um zu zeigen wie wichtig die 4090 ist.
    Finds aber interessant, wie vehement sich gegen 30 FPS gewehrt wird, aber 40 FPS im 120Hz Modus (lol) sind dann ok? Das ist doch fast dasselbe. Wer weiß, ob die 40 dann stabil sind. Da nehm ich lieber locked 30.
    Also ich komme auf über 60fps mit nem 12700k und ner 3080ti. WObei ich das schon ziemlich hart finde dass es nur um die 60pfs sind. In 4K.

  4. diggaloo hat geschrieben: 17.10.2022 20:56 Also „linear“ war für mich noch nie ein Kontrapunkt. Leere Open Worlds gibts wie Sand am Meer, da feiere ich jedes gute lineare Spiel. Stundenlang damit verbringen, in einer riesigen und langweiligen Open World von Missionspunkt A nach B zu fahren/reiten, finde ich wesentlich schlimmer als lineare Spiele!
    Ich habe jeden Weg in AC Valhalla von A nach B genossen, weil es so wunderschön mittelalerlich ist :))

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