13th Century: Death or Glory(Taktik & Strategie) von 1C Company Credit: Unicom Games Studio / 1C Company, Atari
Krieger aus Eisen

Wie lief eine mittelalterliche Schlacht eigentlich ab? Im Prinzip hatte sich seit der Antike ja nicht viel in punkto Bewaffnung geändert, wenn man davon absieht, dass es im 13. Jahrhundert mehr geharnischte Reiter auf dem Feld der Ehre gab. Aber

Schwer gepanzerte Reiter dominieren das mittelalterliche Schlachtfeld im Spiel in Ost und West.

bereits die Römer setzten auch gepanzerte Kataphrakte ein, die nicht selten asiatische Hilfstruppen waren. Weiter gab es Fußkämpfer, die sich mittels Lanzen gegen die Ritter erwehrten. Das haben aber auch schon die griechischen Hopliten mit ihren langen Speeren getan. Daneben verschossen Bogen- und Armbrustschützen ihre Pfeile bzw. Bolzen. Immerhin war die Armbrust im Abendland eine neue Erfindung, die sogar ob ihrer Durchschlagskraft geächtet wurde, da sie als unritterlich galt.

Die martialische Bewaffnung täuschte darüber hinweg, dass es den Kämpfern zu Fuß vielfach an Drill mangelte, von Disziplin mal ganz zu schweigen. Oftmals handelte es sich im Hochmittelalter beim Fußvolk nur um bewaffnete Bauern ohne große Erfahrung, Ausbildung und daher mit niedrigem Kampfwert. Berufskrieger waren nur die Ritter, zu Fuß kamen sie als bezahlte Landsknechte erst gegen Ende des Mittelalters auf. Trotz der veralteten Bewaffnung hätte es also eine römische Legion vermutlich mit jedem mittelalterlichen Heer aufgenommen. Das spiegelt sich auch im Spiel wider, da es verschiedene Erfahrungs- und Moralstufen von Anfänger bis Veteran gibt.

Mittelalterliches Militär

Das 13. Jahrhundert wurde übrigens thematisch ganz bewusst gewählt, denn es war das letzte Jahrhundert, in dem das Schwarzpulver auf europäischen Metzelplätzen noch keine Rolle spielte. Feuerwaffen kommen daher im Spiel nicht vor, aber

Allerdings finden die Rittersleut ihren Meister in den Pikenieren, die im Spiel sehr überlegen und somit fast unbesiegbar sind. 

es ist auch so fordernd genug. Spiegelt 13th Century nun die damalige Kampfweise realistisch wider? Ja und nein. Oberflächlich betrachtet beinhaltet es alle Elemente, die man zur Zeit der Burgen erwarten würde. Es gibt die typischen Einheiten, auch wenn es keine solche Fülle von Truppenarten wie bei Total War gibt. Obwohl jedes Volk seine Spezialeinheiten wie französische Ritter, englische Bogenschützen oder berittene Mongolenkrieger ins Feld führt, spielen sich die Schlachten oft ähnlich.

Allerdings ist es beispielsweise viel zu hart, einen mit langen Piken bewaffneten Trupp nieder zu ringen. Selbst eine Kombination von Schwertkämpfern und Rittern unter massiven Einsatz von Bogenschützen beißt sich daran regelmäßig die Zähne aus. Obwohl ab dem Spätmittelalter die Pikeniere dominierten, ist das doch unrealistisch, zumal es irgendwann Zeit sein sollte, dass die untrainierten Einheiten im Spiel flüchten – gerade weil es eben keine gedrillten makedonischen Lanzenkämpfer sind. Außerdem greifen die Reiter von hinten an, was aber nicht immer gelingt, wie gewünscht. Obwohl ihr von rückwärts kommt, kommt öfters der Kommentar, dass ihr nicht frontal attackieren sollt. Hier stimmt die Bedienung nicht recht: Ihr müsst schon exakt von hinten treffen, damit es zählt.

Dem Gegner einheizen

Die Schlachten sind aber nicht nur deshalb schweißtreibend, weil die Karten teils recht groß sind und die Einheiten es an der letzten Balance vermissen lassen. Die gegnerische KI agiert durchaus geschickt und nutzt Geländevorteile wie Engpässe,

Flüsse sind anders als bei Total War kein großes Hindernis, so dass sich in ihrem Schutz niemand sicher fühlen kann. 

Wälder oder Brücken gnadenlos aus. Wie bei Medieval 2 sind es die es auch wieder die Hügel, von denen Schützen besonders effektiv ihre Pfeilhagel verschießen. Pfeil und Bogen entfalten ohnehin keine solch hohe Wirkung wie bei Total War. Flüsse lassen sich trotz Furten ohne größere Probleme fast überall überqueren, was nicht immer realistisch ist, wenn der Strom etwa zu tief ist. Denn ob sich die schwer beladenen Pferde samt Reiter ins Wasser trauen, ist die Frage, auch wenn sie gedrillt sind. Ein falscher Tritt und Ross und Ritter sind Geschichte, da ans Schwimmen mit einer schweren Rüstung nicht zu denken ist, mit der man nicht einmal ohne Hilfe aufs Pferd kommt.

Menschliche Regungen zeigt die KI immer dann, wenn ihr einen Scheinangriff startet. Sie fällt natürlich darauf rein, was je nach Intelligenz, Erfahrung und Abgebrühtheit auch einem Hobby-General aus Fleisch und Blut passieren kann. Wenn die KI darauf reinfällt und dann der Hauptstoß unverhofft woanders losdonnert, kommt das schönste Durcheinander zustande. Der Computergegner versucht die restlichen Truppen noch an die Stelle zu werfen, wo der Angriff startet und alles gerät in Bewegung. Das ist verheerend, denn die Geschlossenheit der Formation spielt eine große Rolle. Wer seine Reihen geschlossen hält, hat einen Bonus im Kampf. Ebenso wenn neben unerfahrenen Truppen erfahrene Kämpfer stehen, denn sie fühlen sich sicherer.
                   

  1. Leider nicht immer, XP_SPLICER51. Call of Duty 4 kostet immer noch 48€ obwohl es schon bald ein Jahr auf dem Markt ist.
    Medieval II bleibt für mich ungeschlagen in diesem Genre, so wie alle Total War spiele bisher.

  2. wernerking hat geschrieben:Also ne verkürzte version von medieval mit schlechterer Grafik und schlechterer steuerung und nur schlachten
    für des was es bietet könnte man 10euro zahlen in gegen satz zu medieval2
    Hi wernerking,
    so billig kriegste das nicht: 13th Century kostet bei Amazon derzeit knapp 50 Euro.
    Gruß,
    4P|Bodo

  3. Also ne verkürzte version von medieval mit schlechterer Grafik und schlechterer steuerung und nur schlachten
    für des was es bietet könnte man 10euro zahlen in gegen satz zu medieval2

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1