Beim Tischtennis zuckelt dagegen lediglich ein kleiner Ball vor dem hässlichen Hintergrund von einer Seite zur anderen – selbst Pong hat da heute irgendwie noch mehr Stil. Immerhin müssen die Spieler nur selten auf den Bildschirm, sondern sich stattdessen mehr beim Gegenüberstehen in die Augen schauen und auf Audio-Hinweise verlassen. Ein gutes Beispiel dafür ist das Flaggenspiel, bei dem man die Kommandos der Frauenstimme genau so umsetzen, während man bei der Männerstimme das genaue Gegenteil der angesagten Bewegung ausführen muss. Und dann gibt es wieder Momente wie ein Sprint zur Flagge, in denen man einfach nur wild auf der Stelle laufen und dabei die Arme bewegen muss. Na, das hat irgendwie selbst bei Kinect Sports deutlich mehr Spaß gemacht. Wie gesagt: Bei manchen Disziplinen sind interessante Ansätze zu erkennen, aber der Großteil dieser Sammlung besteht schlichtweg aus witzlosem Minispiel-Schrott. Da ist es fast schon ein Segen, dass die meisten Duelle so extrem kurz ausfallen…

Nichts für Solisten


Bieten die meisten Minispiel-Sammlungen von Wii Sports über Nintendo Land bis hin zu den Rabbids oder Game & Wario auch die Möglichkeit, sich alleine mit ihnen zu beschäftigen oder einzelne Disziplinen in Solo-Manier zu üben, hat 1-2-Switch für Einzelspieler nichts zu bieten. Abseits der einzelnen Duelle gibt es aber immerhin noch einen Team-Modus, an dem bis zu 20 Leute teilnehmen können. Dabei geht es darum, welche Mannschaft sich auf einem Spielbrett zuerst bis zum Ziel vorkämpfen. Hier entsteht ein Hauch von Mario Party, denn zunächst wird gewürfelt, bis man auf das entsprechende Feld vorziehen darf, das bereits mit dem nächsten Minispiel markiert ist.  Wer Pech hat, zieht beim Würfeln aber die Niete und muss aussetzen. Je näher man der Ziellinie kommt, desto höher steigt zugunsten eines spannenden Finales die Anzahl dieser Nieten und damit die Wahrscheinlichkeit, bei einer solchen Nullnummer zu landen.

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Und noch ein Beispiel für ein Reaktionsspiel: Der eine Spieler schlägt zu, der andere muss rechtzeitig abwehren. © 4P/Screenshot

Davon abgesehen ist aber auch dieser „Partymodus“ äußerst lieblos gestaltet. So kann man z.B. nicht einmal die Namen der einzelnen Mitspieler eintragen. Zudem vermisse ich zumindest lokale Bestenlisten bei manchen Disziplinen: Wäre es nicht cool gewesen, den schnellsten Revolverhelden  oder den erfolgreichsten Luftgitarristen in einer Hall of Fame zu verewigen? Pustekuchen! All die Ergebnisse, so beeindruckend sie auch sein mögen, sind lediglich kurze Momentaufnahmen und geraten anschließend in Vergessenheit – ein Schicksal, das vermutlich auch dieser Minispiel-Sammlung blühen dürfte.

  1. Sehr bemerkenswert ist auch, wie Nintendo geradezu panisch versucht kritische Reviews zu verhindern:
    Joe hat in einem Stream gemeint, dass er das neue Zelda richtig gut findet, ergo gäbe es für Nintendo bezogen auf dieses Spiel keinerlei Grund, irgend etwas zu verhindern und seine Meinung zur Konsole und 1-2-Switch hat er ja bereits geäußert, von daher finde ich dieses "sie versuchen, kritische Reviews zu verhindern" etwas weit hergeholt.

  2. joker0222 hat geschrieben: 08.03.2017 19:57 Oje, bei den Konzernkollegen von Gamezone hat dieser Müll 77% bekommen.
    http://www.gamezone.de/1-2-Switch-Spiel ... w-1222669/
    Warum auch nicht? Für ein paar Minuten scheint es ja Spaß zu machen.
    Für einen 10er am Wühltisch oder als Gratis beigabe wäre es ja okay. Das Problem ist ja nur das es als komplettes Spiel beworben wird. Was es auf keinen Fall ist.
    Das gleiche haben sie ja schon mit der WiiU abgezogen. Nintendo Land ist ja auch kein komplettes Party Spiel sondern nur ein paar zusamengewürfelte langweile Mini Games

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