Manchmal vergucken wir uns so stark in unsere liebsten Videospielwelten, dass wir ein paar Requisiten aus den Universen unserer Held*innen auch im echten Leben in unseren Schrank stellen oder ihre Gesichter mit stolzer Brust auf Shirts, Hoodies und Co. mit uns tragen. Einem Legend of Zelda-Fan ist dies nun zum Verhängnis geworden.
Jener steht jetzt nämlich vor dem Antritt einer Haftstrafe – weil er das legendäre Master Sword in Miniaturform in der Öffentlichkeit mit sich führte. Doch wie konnte es zu dem kuriosen Umstand kommen?
The Legend of Zelda-Fan trägt Master Sword-Nachbildung in der Öffentlichkeit – „Könnte als Waffe genutzt werden“
Im vergangenen Juni wurde der aus Nuneaton, eine Stadt im Norden der Grafschaft Warwickshire im mittleren England, stammende Anthony Bray wegen des „Mitführens eines Gegenstands mit Klinge“ verhaftet. Er war auf den Aufnahmen von Sicherheitskameras zu sehen, wie er mit der Nachbildung des Master Swords, welche eine Klingenlänge von sechs Zoll – also rund 15 Zentimeter – besitzt, unterwegs war.
„Die Klinge befand sich in einer Scheide und konnte mit einem Knopfdruck gelöst werden“, wie es in der offiziellen Pressemitteilung der Polizei heißt. Bei der Befragung durch diese gab Bray an, sich die Master Sword-Replik online als einfache Spielerei gekauft zu haben. Die Beamten entgegneten allerdings, dass die Klinge trotzdem als „scharfkantiger Gegenstand“ zählen würde, „der als Waffe verwendet werden und andere in Angst versetzen könnte“.
Bray behauptet, er hätte die Nachbildung Links legendären Schwertes nicht als echte Waffe benutzen wollen. Im selben Atemzug räumte er allerdings ein, dass er durchaus versteht, dass die Klinge als bedrohlich hätte empfunden werden können. „Wir haben eine Nulltoleranz gegenüber Gegenständen mit Klingen in der Öffentlichkeit und Bray hat sich nicht daran gehalten“, so Sergeant Spellman von der Patrol Investigations Unit.
Es sei möglich, vergleichbare Nachbildungen zu finden, die keine sechs Zoll langen Klingen mit sich bringen, heißt es weiter. Darüber hinaus sei es ebenso möglich, nicht mit derartigen Spielzeugen auf der Straße herumzulaufen und sie so offensichtlich zu präsentieren. Laut Spellman hätte Bray den Kontakt mit der Polizei so komplett vermeiden können. Zusätzlich zu seiner Haftstrafe muss der gescholtene Zelda-Fan noch eine Geldstrafe von 154 Pfund (rund 182 Euro) zahlen. Wer es ungefährlicher und günstiger will, der sollte einen Blick auf die coole The Legend of Zelda-Kollaboration von Klamottenhersteller Uniqlo werfen.
Quelle: Warwickshire Police
Das hohe Strafmaß dürfte auch auf die kriminelle Geschichte des 48-jährigen Briten zurückzuführen sein: Der Mann wurde bereits 2011 wegen mehrerer Einbrüche in Nuneaton zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt, berichtet Forbes. Laut dem Coventry Telegraph musste er schon in den Neunziger-Jahren wegen diverser Rechtsverstöße regelmäßig vor Gericht erscheinen.
- heise