Im neu gegründeten Ubisoft-Studio in Berlin hat man große Ambitionen: Wie Gamesindustry.biz berichtet, schwebt Leiter Istvan Tajnay ein massiver Ausbau der derzeit 50-köpfigen Belegschaft und die Realisierung eines AAA-Studios vor, das für Ubisoft einen ähnlich hohen Stellenwert bekommen soll wie die Kreativfabriken in Montreal. Derzeit ist man allerdings nur “Zuarbeiter” und unterstützt das Team in Kanada beim aktuellen Projekt Far Cry 5. Diese Pläne können laut Tajnay allerdings nur dann verwirklicht werden, wenn die Politik den Standort Deutschland für die Videospielindustrie mit Steuererleichterungen aktiv fördern wird. In dieser Hinsicht sieht man aktuell gute Anzeichen, dass sich etwas bewegt. Die Eröffnung der letztjährigen gamescom durch Bundeskanzlerin Angela Merkel deutet für den Studioleiter ebenfalls an, dass der Videospiel-Industrie und ihrer kulturelle Bedeutung in der Politik mehr Beachtung geschenkt wird.

Gleichzeitig betont er das enorme Kreativ-Potenzial, das Berlin zu bieten hat. So stellte man bereits vor der Zielsetzung im Zeitplan die ersten 50 Mitarbeiter ein und ist davon überzeugt, dass aufgrund der ausgeprägten Indie-Szenen die deutsche Hauptstadt ein Sammelbecken für viel versprechende Talente darstellt. Zudem dürfte die Metropole auch eine gewisse Anziehungskraft für Entwickler aus osteuropäischen Staaten haben.

Im Gegensatz zu den 8- und 16-Bit-Zeiten mit C-64 und Commodore Amiga hat Deutschland abgesehen von großen Namen im Mobil- und Free-to-play-Bereich derzeit kein echtes AAA-Studio mehr vorzuweisen. Denn sowohl Crytek als auch Yager sind zuletzt eher geschrumpft oder hatten mit finanziellen Problemen zu kämpfen.

In Ländern wie Kanada oder Großbritannien befindet sich die Industrie dagegen in einem weit besseren und gesünderen Zustand – auch deshalb, weil die Spieleentwicklung dort aktiv gefördert und mit finanziellen Mitteln unterstützt wird. Vielleicht wird der Zusammenschluss von BIU und GAME zum deutschen Game-Verband erfolgreich dafür kämpfen, Spieleentwicklung in Deutschland attraktiver zu machen, damit tatsächlich irgendwann wieder Triple-A-Produktionen “Made in Germany” erscheinen… 

  1. Ich weiß was in Deutschland heutzutage in der Regel für Filme gedreht werden. Da kann man getrost darauf verzichten, denn auch wenn es Ausnahmen gibt, sind die Zeiten von Metropolis, Das Boot und Fitzgeraldo vorbei. Irgendwie traue ich Deutschland, trotz seine Hits aus früheren Zeiten auch in Sachen Computerspiele nichts zu.

  2. Nghr! hat geschrieben: 25.02.2018 18:15 Och...so wie Ubisoft strukturiert ist, wirds die gutausgebildeten günstigen Entwickler aus Osteuropa und Thailand auch weiterhin geben. :Blauesauge:
    Och, das ist in ziemlich vielen Branchen, in denen keine Arbeitskraft vor Ort sein muss, vollkommen normal.
    Globalisierung hat eben auch seine Vor- und Nachteile.

  3. casanoffi hat geschrieben: 25.02.2018 17:45 Ich meinte nur, dass das Argument Pro Deutschland / Contra Ost-Europa besonders für Entwickler nicht schlüssig erscheint.
    Och...so wie Ubisoft strukturiert ist, wirds die gutausgebildeten günstigen Entwickler aus Osteuropa und Thailand auch weiterhin geben. :Blauesauge:

  4. Nghr! hat geschrieben: 25.02.2018 16:36 Und du erzählst mir das, weil...? :Blauesauge:
    ...Du das Thema angeschnitten hast? :D
    Warum und weshalb werden wir ja sowieso nicht erfahren.
    Ich meinte nur, dass das Argument Pro Deutschland / Contra Ost-Europa besonders für Entwickler nicht schlüssig erscheint.
    Nghr! hat geschrieben: 25.02.2018 16:36 ...also bass bloß uff, daß die Molocher nich demnächst nach München flüchten :Blauesauge:
    Kann ich mir nicht vorstellen - dafür ist es hier viel zu langweilig ^^

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