Der Streaming-Service Twitch hat auf seinem Twitter-Auftritt bestätigt, dass Eindringlinge sich Zugriff auf verschiedene Daten des Unternehmens verschafft haben: “Unsere Teams arbeiten mit Hochdruck daran, den Umfang davon zu verstehen. Wir werden der Community ein Update geben, sobald wir zusätzliche Informationen haben. Wir danken für ihre Geduld.”



PCGamer.com

erläutert, dass der Source-Code der Seite, verschiedene unangekündigte Projekte sowie das Einkommen von Streamern und vieles mehr in die Öffentlichkeit gelangt seien. Ob zuvor evtl. erpresserische Forderungen an Twitch gestellt worden seien, sei nicht bekannt. Eine überraschende Erkenntnis aus dem Datenleck sei, dass Amazon-Tochter Twitch an einem Konkurrenten zu Steam arbeite. Dieser trage ironischerweise den Codenamen “Vapour” bzw. “Vapor”, was ebenfalls “Dampf” bedeutet (oder auch als humorige Anspielung auf den Begriff “Vaporware” verstanden werden könnte).

Das erste von offenbar zwei entwendeten Datenpaketen sei bereits veröffentlicht worden, habe 128 Gigabyte umfasst und z.B. die Einnahmen mancher bekannter Streamer verraten. Der vom Magazin zitierte Dataminer “Sinoc” spekuliert auf Twitter, dass das Projekt “Vapor” die meisten der Twitch-Features in einen Steam-ähnlichen Service (mit Store) integrieren soll. Hinzu käme eine “spielspezifische Unterstützung” für Titel wie Fortnite oder

PlayerUnknown’s Battlegrounds

. Beim Unity-Code für ein Spiel namens “Vaporworld” könne es sich um eine Konkurrenz zur sozialen App “VR Chat” handeln, so “Sinoc”. Entdeckte Elemente aus der App seien u.a. ein dreidimensionales Chat-Emote von Bob Ross sowie ein Hearthstone-Karte.

Bereits 2017 – also drei Jahre nach Amazons Twitch-Übernahme, habe ein Patent eine entsprechende UI zum “Bestellen, Kaufen oder anderweitigem Erwerb einer Demo oder eines vollständigen Spiels” beschrieben – und zwar in Zusammenhang mit dem “Beitritt aus einem Zuschauer-System”. Die patentierte Software enthalte zusätzlich eine Zuschauer-UI, die zum “Anschauen gesendeter Streams, dem Beitreten von Live-Spielsitzungen sowie zum Starten neuer Spielsitzungen” geeignet sei.

  1. Temeter  hat geschrieben: 12.10.2021 11:51
    Und ich finde es doch schwer zu glauben, dass Destiny wirklich Schaden verursacht? Ich hab mal ein bissl recherchiert, weil mich das hier interessiert, aber alleine dass es so lange gebraucht hat, um mal wieder einen Ban-Vorwand zu finden, sagt ja schon was aus.
    Das wirkt auf mich eher persönlich als finanziell orientiert. Ich mein, wenn es rein um Kapitalismus ginge, würde es Twitch am ehesten helfen, sich zusammenzureißen und den eigenen Mist auszusortieren, anstatt lauwarme Kritiker anzugreifen. Dieser Leak ist ja auch ein weiteres Symptom davon, wie dämlich der Laden geführt würde.
    Naja, ich finde es eher umgekehrt wenig glaubwürdig das das alles persönlich orientiert sein soll. Das mag in absoluten Einzelfällen so sein, aber auch und gerade Personen wie Destiny sind da viel zu bekannt, als das intern irgendein Mitarbeiter seinen persönlichen Groll auslebt, da gibt es vor allem bei Wiederholung schlicht Kontrollmechanismen. Es ist auch wenig glaubwürdig, dass dieser persönliche Groll für Twitch als ganzes gilt. Solche Firmen funktionieren nicht wie der Beef auf ihren Plattformen.
    Was ich finde nicht von der Hand zu weisen ist, dass Destiny gerade in seiner Nazi-Debattenphase viel Staub aufgewirbelt hat. Da hat er sich ja jeden vorgenommen, der vors Mikro wollte (Lauren Southern zum Beispiel) und diese Communitys haben gnadenlos gegen ihn mobilisiert. Wie viele Debatten er über Pädophilie und Inzest geführt hat, über Rassentheorien, Iqs, Holocaust-Leugnung. Das ging dann ja nahtlos über in seine Breadtube-Debattenphase, wo dann alles was man sich unter linksextremen (oder was Online darunter verstanden wird) Themen vorstellen kann zur Sprache kam.
    Das sind alles Themen, die sich für eine Plattform nicht so gut machen und gegen die mal Brust zeigen, mal edgy sein usw. halt wenig ausmachen.
    Das Destiny selbst dabei vermutlich von sich aus wenig Regeln gebrochen hat, ist was ganz anderes. Leider ist das irrelevant.

  2. LeKwas hat geschrieben: 12.10.2021 18:35 Und sonst gibt's da, glaube ich, nix mehr, oder?
    Ich habe kürzlich bei der Recherche zu Twitch etwas von Chaturbate Gaming gelesen...aber da dürfte Gaming wohl eher im Hintergrund stattfinden. :lol:
    Höchstens lustig, wenn sich da die Webcam Bauties und Beaus am zocken versuchen.

  3. Meines Wissens keine substanziellen. Mixer ist Tod, und selbst Youtube-Streaming hat Probleme, wirklich mit Twitch zu konkurieren.
    Gibt sicherlich noch asiatische/chinesische Alternativen, aber auch da dominieren meistens ein oder zwei riesige Unternehmen den Markt, und halt spezialisiert auf eine andere Sprache.
    Video und Streams haben leider kaum Alternativen. Wobei Youtube sich trotz Geschichten wie dem DMCA-Zeugs und der Monetarisierungspolitik wenigstens langsam verbessert und halbwegs professionell arbeitet.

  4. Wirkliche Alternativen gibt es leider auch kaum. Da wäre noch Youtube Streaming und Facebook, aber die haben bekanntermaßen ebenfalls einige userunfreundliche Regelungen.
    Und sonst gibt's da, glaube ich, nix mehr, oder?

  5. Moralische fragen sind in der Wirtschaft nur von Interesse wenn es Auswirkungen auf die Einnahmen hat.
    Wie sagte bereits ein bekannter deutscher Philosoph, es gibt keine Moral in der Wirtschaft.
    Es geht immer um finanzielle Interessen auch bei amazon/twitch, wer was anderes behauptet ist entweder naiv oder es steckt ein bestimmtes kalkühl dahinter.^^

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