Auch wenn sich das Take-Two-Management bisher gegen eine Übernahme durch Electronic Arts ausgesprochen hat, so wappnet man sich nun doch für den Fall der Fälle: Aufsichtsratschef Strauss Zelnick und Geschäftsführer Ben Feder wandten sich nun per Email an die Belegschaft des Publishers und gaben bekannt, dass es nun eine formale Regelung der Abfindungen gebe. Die werde dann greifen, falls es zu Entlassungen als Folge einer Übernahme bzw. eines Wechsels der Unternehmensführung kommen sollte. Betroffenen stehe dann eine Mindestabfindung zu.
Zelnick und Feder gehen nicht davon aus, dass dieser Fall eintreten wird. Das Ganze sei eine für ein an der Börse gehandeltes Unternehmen recht typische Maßnahme, bei Firmen wie Electronic Arts oder THQ gebe es schließlich ähnliche Regelungen. Man wolle so die Bedenken und Sorgen der Angestellten aus der Welt räumen und hofft, dass diese sich jetzt wieder mit voller Kraft und Konzentration in die Arbeit stürzen können.
Das Management hatte zwei Angebote EAs ausgeschlagen – der Konkurrent hatte zuletzt 26 Dollar pro Aktie geboten. Nachdem man abgeblitzt war, entschlossen sich die Mannen um John Riccitiello mit dem Angebot an die Öffentlichkeit zu gehen, um die Anteilshaber über die Offerte zu informieren; der derzeitige Marktführer ist also auch durchaus gewillt, notfalls eine feindliche Übernahme durchzuziehen.
Das ist in Einzelfällen zwar richtig, aber letztendlich muss der Aufsichtsrat diesen Abfindungen zustimmen. Die Kapitalvertreter in diesem Gremium werden von der Hauptversammlung bestimmt, welche sich aus den Eigentümern des Unternehmens zusammensetzt.
In Deutschland haben wir noch die besondere Art der Mitbestimmung, d.h. 50% des Ausichtsrates setzt sich aus Arbeitnehmervertretern zusammen. Das finde ich sowieso das Lustigste, wie sich Gewerkschafter dann stets aufplustern und dies als unsozial brandmarken, aber häufig im Aufsichtsrat die Entscheidungen, die sie öffentlich kritisieren insgeheim mittragen...
Ich bin mal gespannt, wie viel sich Zelnick und Feder im Falle der Faelle in die eigene Tasche wirtschaften. Was die eigenen Abfindungen angeht, haben die Manager in den letzten Jahren ja jegliches Augenmass verloren.