Im ersten Entwurf der Bundesregierung zum Bundeshaushalt 2020 sind keine finanziellen Mittel für das zweite Jahr der Games-Förderung für Computer- und Videospiele vorgesehen, nachdem für 2019 erstmals 50 Millionen Euro bereitgestellt wurden. Die Mittel hierfür können noch (nachträglich) im parlamentarischen Verfahren eingebracht werden, weil bisher lediglich der “erste Entwurf” des Bundeshaushalts vorgestellt wurde. Dennoch kritisiert der game – Verband der deutschen Games-Branche das Fehlen der konkreten Mittelzusage, weil dadurch die Planungssicherheit in Deutschland leiden würde. “So lassen sich unter anderem die ökonomischen Effekte gesteigerter Investitionen und damit auch höherer Steuereinnahmen nur erzielen, wenn die Förderung mittel- bis langfristig sichergestellt ist und nicht Jahr für Jahr neu im parlamentarischen Verfahren eingebracht werden muss”, heißt es.

“Die Bereitstellung der 50 Millionen Euro für die Games-Förderung war ein wichtiger Schritt im vergangenen Jahr. Doch damit die Games-Förderung, wie im Koalitionsvertrag angekündigt, auch wirklich international konkurrenzfähig sein kann, ist die langfristige Unterstützung durch die Bundesregierung notwendig. Denn die Games-Förderung braucht Planungssicherheit, um erfolgreich zu sein. Jetzt ist jedoch das genaue Gegenteil der Fall: Das Fehlen von Fördermitteln im aktuellen Regierungsentwurf des Bundeshaushalts schafft Unsicherheit und vergibt die Chance, das positive Signal aus Deutschland weiter zu verstärken”, sagt game-Geschäftsführer Felix Falk.
 
In der Pressemitteilung steht weiter: “Mit der De-minimis-Förderung beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur ist bereits ein erstes Pilotprogramm für die Games-Entwicklung angelaufen. Die vollumfängliche Förderung wird derzeit noch im Ministerium entwickelt und muss noch von der EU-Kommission notifiziert werden. Geplanter Start für die umfangreichere Förderung soll Herbst 2019 sein. Bereits seit mehreren Jahren setzt sich der game für eine Games-Förderung in Deutschland ein. Hintergrund sind die international wenig konkurrenzfähigen Rahmenbedingung für Spiele-Entwickler. So sind die Entwicklungskosten im Vergleich zu Großbritannien, Frankreich oder Kanada in Deutschland um bis zu 30 Prozent höher. Auch aufgrund dieser Wettbewerbsverzerrungen ist der Anteil deutscher Spiele-Entwicklungen auf dem Heimatmarkt in den vergangenen Jahren auf rund 5 Prozent gesunken. Angesichts der besonderen Bedeutung von Games als Innovationstreiber und Kulturmedium ist dies für den Digital- und Kultur-Standort Deutschland ein deutliches Alarmsignal.”

game – Verband der deutschen Games-Branche: “Wir sind der Verband der deutschen Games-Branche. Unsere Mitglieder sind Entwickler, Publisher und viele weitere Akteure der Games-Branche wie eSports-Veranstalter, Bildungseinrichtungen und Dienstleister. Als Mitveranstalter der gamescom verantworten wir das weltgrößte Event für Computer- und Videospiele. Wir sind zentraler Ansprechpartner für Medien, Politik und Gesellschaft und beantworten Fragen etwa zur Marktentwicklung, Spielekultur und Medienkompetenz. Unsere Mission ist es, Deutschland zum besten Games-Standort zu machen.”

  1. Klar, in der News kommen die Wörter "Bundesregierung" und "Geld" vor, da müssen wir natürlich über Flüchtlinge und Sozialstaat reden.
    Da wir im Moment knapp besetzt sind, ist der Thread hiermit geschlossen, weil bereits der erste Beitrag abdriftet. Herzlichen Glückwunsch.

  2. chrische5 hat geschrieben: 27.06.2019 17:12 hallo
    CTH hat geschrieben: 27.06.2019 16:08 Vielleicht sollten die Politiker mal auf ihre unverschämten Diäten verzichten, die sie sich jedes Jahr satt erhöhen. :evil:
    Dann wäre auch mehr Geld da, nicht nur für Games-Förderung.
    unverschämt? da lacht doch jeder manager drüber. des weiteren kannst du dich ja auch für den bundestag aufstellen lassen. ich möchte nicht mit einem mdb tauschen wollen. allein die arbeitszeit schreckt mich dermaßen ab.
    chrische
    Ja, unverschämt! Bei Dingen wo das Geld dringend gebraucht wird, wird gegeizt. Aber da ist man sich schnell einig und greift richtig zu. Manager sind da auch nicht besser.
    Zinssm hat geschrieben: 27.06.2019 18:00 Der allgemeinene Tenor meistens aufgehetzt von der "Bild'.
    Ich lese keine Bild und hab ich auch noch nie! :lol:

  3. @Alanthir: So ist das eben, wenn man auf dem rechten Auge blind ist. Wenn du dafür wirklich eine Verwarnung kassieren solltest, hätte ich gern auch eine. Danke.
    Zur News: häufig wird doch groß vorher drüber mehr oder minder öffentlich drüber diskutiert, welcher Anteil in welcher Höhe warum in die Entwürfe des folgenden Bundeshaushalts einfließt. Hat sich denn bisher niemand direkt dazu geäußert, warum die Spieleförderung da (derzeit) rausgeflogen ist? Soweit ich weiß, kam die ja erst letztes oder vorletzteres Jahr erst rein.

  4. Die flüchtlingsbezogenen Ausgaben im Bundeshaushalt 2018: 23 Milliarden Euro. 2017 warens noch 21 Milliarden. Die Kosten steigen natürlich weiter im grenzenlosen Merkel-Deutschland.
    https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ ... 96951.html
    Allerdings wäre es zynisch zu behaupten, Spieleförderung in Deutschland sei wichtiger als die Versorgung von Asylsuchenden. Außerdem glaube ich, dass es der deutschen Spielebranche in erster Linie an Know-how fehlt und nicht an Geld.

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