Noch in diesem Jahr soll das neue Igel-Abenteuer Sonic Frontiers erscheinen. Die Kollegen von IGN haben endlich Spielszenen am Start, die wir fein säuberlich sezieren – leider sind wir dezent ernüchtert.

Ohne lange Vorrede: Schaut euch zuerst die sieben Minuten aus Sonic Frontiers an und dann sprechen wir gleich darüber…

Das sieht, um ehrlich zu sein, nicht besonders gut aus. Solltet ihr anderer Meinung sein, freue ich mich natürlich auf den Austausch in den Kommentaren. Aber diese sieben Minuten wirken wie eine Mischung aus dem Bewegungsrepertoir des schwachen Sonic Forces, kombiniert mit einer ziemlich leeren Open World, wahnsinnig vielen Rails und bestenfalls mittelmäßigen Mini-Puzzles…

Sonic kann Stampfattacken machen, vertikal Wände hochklettern oder auch hochrennen – wann was davon möglich ist, verrraten die Spielszenen noch nicht. Er nutzt zahllose Rails zum Grinden, wird ständig von Jump-Panels durch die Welt befördert und sammelt pinke Edelstein-Herzen auf. Die offene Welt ist grafisch ansehnlich – mit schickem Gras, einigen guten Fels-Texturen und hübscher Bewaldung. Dazwischen sehen wir viele rätselhafte Technik-Formationen und Ruinen. Trotzdem wirkt die Open World tot und leblos – man fragt sich, was es dort zu tun gibt jenseits der Highspeed-Sauserei.

Kleine Rätsel, um an Fragezeichen-Schildern Veränderungen in der Welt zu bewirken – wäre eine mögliche Antwort. Mal dreht Sonic eine Steinstatue um, mal saust er um lodernde Feuertöpfe, um sie zu löschen; an andere Stelle läuft er über leuchtende Felder, um sie auszuknipsen, oder saust im Hamsterrad. Das bewirkt dann, dass frische Elemente oder Strukturen in die Welt gebeamt werden. Nur leider sind diese Dinge weder organisch mit der Welt verknüpft, noch passen sie zum Tempo und Momentum eines Sonic-Spiels.

An ein paar Stellen hat es den Anschein, als könnten hier eigentlich Gegner sein, doch sogar eine Art Boss-Arena bleibt leer und auch sonst hat Sonic keinen Kontakt mit Feindvolk; seine Homing-Attacke kommt einzig bei Sprung-Kombos durch die Lüfte zum Einsatz. Grafisch sieht der realistische Look der Welt ziemlich gut aus, dafür gibt es in der aktuellen Version noch reichlich Pop-ups – aber bis zum Release ist ja wohl auch noch ein halbes Jahr Zeit.

Ich bin nach wie vor gespannt, wie das Spiel wird und habe Lust, selbst zum Controller zu greifen. Trotzdem habe ich Sorgen, ob Sega hier nicht das nächste Sonic 2006 produziert. Das hatte auch großes Potenzial, kam aber viel zu früh, unfertig und leer auf den Markt. Ehrlicherweise fehlen bei Sonic Frontiers aber auch noch viele Puzzle-Teile für eine Einschätzung: Wie sehen Kämpfe und Bossfights aus? Welche Klimazonen bzw. Regionen gibt es? Wie ist der Rest der Sonic-Rasselbande ins Spiel eingebunden?

  1. Ich finde es nett,
    nur würde ich das ganze gern mal mit der korrekten Musik sehen. Der Track läuft da ja über die Szenen hinweg durch, ist also "Platzhalter". Wenn bei dem großen Gegner es dann switchen würde, zu einer actionreichen Musik, dann würde das für mich schon sehr viel ausmachen.
    Anbetracht des harten Shitstorms online, kann das Spiel eigentlich nur besser werden. Daher ist es wohl ein safer Kauf für mich.

  2. LeKwas hat geschrieben: 03.06.2022 18:53 Sie haben einen weiteren Trailer nachgeschoben und darin auch Kämpfe gezeigt:

    Ein paar nette Ideen sind schon bei, wie z.B. in einem bestimmten Muster um Gegner herumdüsen, um Spezialattacken einzuleiten (erinnert leicht an Wonderful 101).
    Aber insgesamt braucht das noch sehr sehr viel Feinschliff, das wirkt alles noch sehr holprig.
    Aber findest du das wirklich? Weil ich finde eher, dass es noch sehr sehr viel in Form gebracht werden muss, bevor der Feinschliff beginnen sollte.

  3. Sie haben einen weiteren Trailer nachgeschoben und darin auch Kämpfe gezeigt:

    Ein paar nette Ideen sind schon bei, wie z.B. in einem bestimmten Muster um Gegner herumdüsen, um Spezialattacken einzuleiten (erinnert leicht an Wonderful 101).
    Aber insgesamt braucht das noch sehr sehr viel Feinschliff, das wirkt alles noch sehr holprig.

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