Erst im Sommer hat sich innerhalb von Sega of America eine Gewerkschaft mit über 200 Mitarbeitern gegründet. Damit ist die AEGIS nach eigenen Angaben die größte derartige Organisation in der Gaming-Industrie.

Nun werden jedoch Vorwürfe bekannt, denen zu folge sich Sega als Arbeitgeber nicht an die gesetzlichen Vorgaben halte, die mit einer solchen Union einher gehen. So hätte das Unternehmen Kündigungen direkt an Mitarbeiter ausgesprochen, ohne die Gewerkschaft im Vorfeld darüber in Kenntnis zu setzen.

Sega: Mitarbeiter reichen Klage ein

Demnach hätte Sega den Plan gehabt, die Verträge von befristeten Beschäftigten bis Februar 2024 auslaufen zu lassen und die Arbeitsplätze stattdessen nach Europa und Japan auszulagern. Dieses Vorhaben, von denen 80 Mitarbeiter innerhalb der Gewerkschaft betroffen wären, sei direkt an diese herangetragen worden, was unter den gegebenen Umständen rechtswidrig wäre. Stattdessen hätte Sega den Gewerkschaftsvorstand informieren müssen, damit es die Chance auf Verhandlungen gegeben hätte.

In einer Mail, die Segas Quality Assurance Tester Elise Willacker an das Videospielmagazin Kotaku verfasste, machte diese ihrer Enttäuschung Luft: „Es ist bestürzend, ein solches Verhalten von Sega zu sehen, denn dies sind eindeutig unlautere Machenschaften.“ Daneben zeige es auch eine Geringschätzung der wertvollen Beiträge der betroffenen Kollegen, so Willacker weiter. Man habe eine Klage wegen unzulässiger Arbeitsmethoden eingereicht.

Ob diese jedoch rechtzeitig bearbeitet werden kann, bevor die besagten Arbeitnehmer ihren Job verlieren, ist aber unklar. „Sega darf mit diesem rechtswidrigen Verhalten nicht davonkommen“, schreibt Willacker. „Wir fordern das Unternehmen auf, alle Zeitbeschäftigten in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis zu übernehmen, und in guter Absicht an den Verhandlungstisch zu kommen.“

Die AEGIS (Allies Employees Guild Improving Sega, zu Deutsch etwa: Innung verbündeter Arbeitnehmer zur Verbesserung von Sega) hatte sich im Juli zusammengeschlossen, um sich abteilungsübergreifend für fairere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen einzusetzen. Sega war erst kürzlich in die Kritik geraten, nachdem es ein ambitioniertes Projekt eingestellt und Entlassungen beim zuständigen Entwickler verursacht hatte.

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