Kurz vor Halloween sind viele Spieler auf der Suche nach Horrorspielen mit hohem Gruselfaktor, wie beispielsweise Outlast. Manche mehr, andere weniger. Ich selbst gehöre zur ersten Kategorie und wünsche mir meine Spiele so gruselig wie möglich. Drei Titel, die mich dabei besonders erschreckt haben, stelle ich vor.

 

Zwischen zahlreichen Runden Dead by Daylight, atmosphärischem Little Nightmares und coolen Horror-Shootern wie Doom Eternal gibt es ein paar Spiele, die bei mir besonders starke Gänsehaut auslösen. Jumpscares allein reichen nicht aus (sonst stünde Five Nights At Freddy’s auf dieser Liste) sondern ein grauenerregendes Gesamtpaket sind hier an der Tages- oder Nachtordnung.

The Mortuary Assistant

  • Entwickler: Darkstone Digital
  • Release: August 2022
  • Plattform: PC, Nintendo Switch

Zugegeben, ich hatte mir The Mortuary Assistant eher als atmosphärischen Leichenhallen-Simulator vorgestellt und keinesfalls erwartet, mich so stark zu gruseln. Falsch gedacht. In dem Spiel werdet ihr zum neuen Mitarbeiter eines solchen Ortes, erlernt die Grundlagen des Jobs und müsst direkt die Nachtschicht übernehmen. Während ihr nur versucht, eure Arbeit zu machen und Schritt für Schritt die richtigen Werkzeuge zur Bearbeitung der Leiche zu finden und sie mit den richtigen Chemikalien auszuspülen, kommt immer wieder etwas dazwischen.

Ich habe versucht, die Türen zum den beiden Fluren geschlossen zu halten und das Licht angeschaltet zu lassen. Doch der Dämon, von dem eine meiner drei zu behandelnden Leichen besessen ist, schaltet ständig das Licht aus und öffnet alle Türen. Während ich versuche, mich in meinem Raum mit meiner Leiche zu verstecken, werde ich ständig plötzlich angestarrt und erschrecke mich halb zu Tode. Zu allem Übel muss ich fürs Ausspülen noch eine bestimmte Lösung anfertigen, für die ich durch andere Räume und auch noch an einem Spiegel vorbeigehen muss, um in eine kleine Kammer zu gelangen. Die Wege dahin sind wahre Tortur. Zwischendurch verliere ich beim Transport einer Leiche gänzlich die Orientierung, da ich eine neue aus der Kühlung holen möchte, der Dämon das Licht ausmacht und ich einfach den Schalter nicht finde, während ich mich kaum traue, mich zu bewegen.

Mit einem Stück Papier gilt es dann, umherzulaufen, bis es in Flammen aufgeht, weil der Dämon dann ein Zeichen irgendwo hinterlässt. Wenn ihr genug Zeichen gesammelt habt, könnt ihr am PC nachschauen, welcher Dämon das ist und müsst dann die Leiche verbrennen, um den bösen Geist auszutreiben. So beendet ihr, wenn alles gut geht, den ersten Durchlauf und könnt dann nochmal von vorne anfangen, denn in jedem Playthrough erwartet euch etwas Neues.

 

Layers of Fear (2016)

  • Entwickler: Bloober Team
  • Release: Februar 2016
  • Plattform: PC, Nintendo Switch, PS4, Xbox One

In Layers of Fear schlüpft ihr in die Rolle eines Künstlers, der ein Gemälde fertigstellen muss. Allerdings nimmt dieser aufgrund seiner psychischen Verfassung seine Umgebung nicht mehr allzu realistisch wahr. Ihr befindet euch stets in seinem mehrstöckigen, düsteren Haus, eine Art Villa. Doch ich sehe die Räume, durch die ich wandere, selten mehrmals. Ich finde Briefe, Akten und Notizen, die mir stückweise erzählen, was mit dem Künstler und der Frau, die wohl nicht mehr in dem Haus ist, passierte.

Die Bilder an der Wand (allein die sehen gruselig aus), Türen, Bücherregale – all das scheint sich immer wieder zu verschieben, bis ich beim Spielen an meinem eigenen Verstand zweifle. Ist nun meine Orientierung schlecht oder sah das alles wirklich gerade noch anders aus? Manchmal ist nicht mehr klar nachzuvollziehen, ob nun das Spiel oder mein eigenes Kopf-Chaos Schuld ist. Häufig drehe ich meinen Charakter, drehe ihn nochmal und plötzlich hat sich der Gang hinter mir in eine Wand verwandelt. Ich drehe ihn in alle Richtungen, überall sind Wände, irgendwann taucht plötzlich eine Tür auf, die zuvor definitiv noch nicht da war.

Zwischendurch löst man kleine, durchaus machbare Rätsel und muss nach Telefonnummern suchen, während immer woanders ein Telefon klingelt. Eine Waffe trägt der Charakter nicht, sondern lediglich seinen Pinsel. Hin und wieder befindet sich hinter einer der Türen sein Arbeitszimmer mitsamt einer Staffelei, worauf ihr das Gemälde immer weiter fertigstellen müsst. Dem Künstler kommen nach und nach weitere Ideen hierfür.

Für den Gruselfaktor verantwortlich ist die Unberechenbarkeit des Spiels, da ich an den meisten Stelle nicht damit rechne, was als nächstes passiert. Der Protagonist kann nicht klar denken und, da ich die düstere Villa nur durch seine Augen sehe, erlebe ich lediglich, was in seinem Kopf vorgeht. Von einigen Jumpscares begleitet ist Layers of Fear (2016) eines der gruseligsten Horrorspiele, die ich bisher durchgezockt habe. Die Version von 2023 steht noch auf meiner Liste, doch die 2016er-Edition des Spiels lohnt sich definitiv.

 

Outlast

  • Entwickler: Redbarrel Games
  • Release: September 2013
  • Plattform: PC, Nintendo Switch, PS4, Xbox One

Outlast hat bereits zehn Jahre auf dem Buckel, bleibt aber eins der gruseligsten Horrorspiele, die ich je gezockt habe und entwickelte sich mit der Zeit zu einem Klassiker. Auch ein zweiter und dritter Teil folgten, letzterer nennt sich The Outlast Trials und erschien letztes Jahr.

In dem Game seid ihr der Journalist Miles Upshur, der dem dunklen Geheimnis einer psychiatrischen Einrichtung auf den Grund gehen möchte. Lediglich mit einer Kamera bewaffnet, müsst ihr in das Gebäude einbrechen und schleicht in den Gängen umher, während ihr entdeckt, was dort vor sich geht.

Gruselig wird Outlast nicht nur durch Atmosphäre, Jumpscares und die Nachtsicht-Optik der Kamera, sondern auch durch mysteriöse Gestalten, die mich durch die Einrichtung jagen. Ich verstecke mich in Schränken, in Ecken und hoffe, nicht gefunden zu werden. Die Kamera nutze ich nur im Notfall, da sie mir als einzige Lichtquelle dient, aber die Batterie mit der Zeit leer wird. Neben Notizen über kriminelle Geschehnisse suche ich also auch nach Strom für mein Lämpchen, da im Dunkeln alles noch gruseliger wird.

Alle drei Spiele stecken voller Psycho-Horror und nichts für schwache Nerven. Wer gern Horrorspiele wie Outlast mag und mit Jumpscares umgehen kann, kommt definitiv auf seine Kosten. Im November folgt außerdem ein düsteres Soulslike, das nicht ganz so gruselig, aber ebenso unterhaltsam werden könnte.


  1. Cytasis hat geschrieben: 23.10.2023 19:18 Hier wurde im Artikel auch Doom Eternal genannt, ehm nein, das ist nun wirklich kein "horror" game für mich..
    Jopp. Da habe ich auch kurz gestutzt. Doom Eternal ist ein astreiner Arcade-Shooter mit ausgeprägten Melee-Mechanismen. Aber nicht einmal ansatzweise ein Horror-Shooter. Maximal ein Splatter-Shooter wegen den Finishern (so es denn so ein Subgenre gibt), aber Horror?

  2. Kajetan hat geschrieben: 08.10.2023 14:14 Das Leben ist schon gruselig genug. Ich kann die Faszination, die Horror-Spiele oder -filme auf Leute ausüben, kein Stück nachvollziehen. Aber gut, ich muss nicht alles verstehen ...
    Ich mag es auch eher gegruselt, als geekelt zu werden, auch muss es sich gut in eine story einweben und das Gesamtpaket stimmen. Stehe nicht so auf "Jumpscares" sondern wie gesagt, die athmosphäre. Ich hatte in Subnautica zb. genau dieses Gefühl des unbekannten, wenn auf einmal ein 20 Meter langes Viech an dir vorbei schwimmt im Dunkeln und du nur gerade ein wenig erz abbauen willst. :Blauesauge:
    So purer Horror, oder Teeniehorror, nee, auch nich umbedingt mein ding (wobei tucker and dale vs. evil, leg ich dir wirklich ans herz, ist eher ne komödie und nimmt diese teeniefilme sehr gut auf die schippe :D )
    Hier wurde im Artikel auch Doom Eternal genannt, ehm nein, das ist nun wirklich kein "horror" game für mich.. Dead Space zb. war damals echt Horror für mich, ich wollte es aber unbedingt, wegen der Story durchspielen..

  3. Platz 1: Visage
    Spielzeit: 10min :Blauesauge:
    es gibt Filme und es gibt Horrorfilme - 2 verschiedene Erlebnisse
    Horrorfilme (ohne Splatter, wie Paranormal Activity oder Conjuring) sind einfach toll :Hüpf:
    aber danach dann alle Lichter an und Family Guy drauf :oops:

  4. Das Leben ist schon gruselig genug. Ich kann die Faszination, die Horror-Spiele oder -filme auf Leute ausüben, kein Stück nachvollziehen. Aber gut, ich muss nicht alles verstehen ...

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