Seit wenigen Tagen ist Lies of P nicht nur für Käufer der Deluxe-Edition, sondern für alle Spieler verfügbar, und der früh erkennbare, deftige Schwierigkeitsgrad schreckt ab oder sorgt für Begeisterung.

 

Egal in welchem Lager ihr euch befindet: Falls ihr euch bereits mit Pinocchio durch die Horden von durchgedrehten Puppen schnetzelt, könntet ihr vielleicht die ein oder andere Hilfestellung für eine erfolgreiche Jagd gebrauchen. Wir haben uns fünf Tipps einfallen lassen, die euch dabei hoffentlich unter die mechanischen Arme greifen.

Lies of Parieren

Wer in Lies of P aufgrund seiner Dark Souls-Erfahrung auf die altbewährte Ausweichrolle setzt, könnte schnell an seine Grenzen stoßen: Nicht, dass aus dem Weg hechten und sich hinter dem Boss für ein paar Angriffe in den Rücken verstecken nutzlos wäre. Aber angesichts der langen Lebensleisten und schnellen Schläge vieler Bosse ist das defensivere Spielverhalten äußerst ineffizient und zieht die ohnehin schon nicht kurzen Kämpfe weiter in die Länge.

Unsere Empfehlung: Beißt in den sauren Apfel und geht mit dem Parieren, im Spiel als perfektes Blocken bezeichnet, auf Tuchfühlung. Lassen sich popelige Puppen noch mit wenigen Schlägen aus dem Weg räumen, lohnt es sich bei den Endgegnern wirklich, durch wiederholtes Parieren die unsichtbare Stagger-Leiste zu füllen. Ist die am Limit, leuchtet nämlich der Lebensbalken weiß und dann reicht ein aufgeladener oder Fabel-Angriff, um den Boss für kurze Zeit lahmzulegen.

Während euer gigantischer Gegenspieler eine Verschnaufpause einlegen muss, könnt ihr nicht nur zu dem verheerenden Eingeweide-Angriff ansetzen, sondern auch noch ein oder zwei normale Angriffe oder eine Ladung mit eurem linken Arm abfeuern. Wer viel pariert, bekommt bei den meisten Bossen zwei Mal die Gelegenheit zu einem solchen Manöver und der dabei ausgeteilte Schaden macht sich auf Dauer wirklich bemerkbar. Das befriedigende Gefühl, Bosse mit einer punktgenauen Parade nach der anderen aus dem Leben zu reißen, ist dann noch die Kirsche auf der Sahnehaube.

Stellt euch den Minibossen

Durch die Straßen von Krat stromern nicht nur jede Menge harmlose Handlanger, sondern auch der ein oder andere manische Miniboss: Riesige Roboter mit Rädern auf dem Rücken, Ungeheuer mit Axttentakeln oder mechanische Clownspuppen können auf den ersten Blick ganz schön angsteinflößend sein. Weil die euch in der Regel nicht den Weg versperren, scheint es häufig verlockender, einfach vorbeizusprinten oder -zuschleichen.

Trotzdem lohnt sich die Auseinandersetzung mit den Minibossen: Abgesehen von den intensiven Kämpfen, für die meisten wohl ihre virtuelle Reise nach Krat antreten dürften, haben die Widersacher nämlich echte Schätze in ihren Taschen. Neue Waffen oder Amulette zum Beispiel, oder das begehrte Quarz, die seltene Ressource, mit der ihr im Talentbaum neue Boni für Protagonistenpuppe Pinocchio freischaltet. Das ist den Schweiß und Stress locker wert.

Geizt nicht mit den Pulszellen

Wie es sich für ein Soulslike gehört, stehen euch in Lies of P nur eine limitierte Anzahl an Heiltränken zur Verfügung, die sich erst nach eurem Ableben oder der Rast an einem Stargazer wieder auffüllen. Die sogenannten Pulszellen, die Pinocchio mit neuem Saft versorgen, haben aber eine Besonderheit: Sind sie leer, könnt ihr eine einzige durch erfolgreiche Angriffe gegen Gegner wieder aufladen. Diese Mechanik hat kein Limit, weshalb ihr nicht auf eurer letzten Pulszelle sitzen solltet, wenn eure Lebensleiste auf Halbmast hängt.

Stattdessen lohnt es sich, die letzte Portion Heilung frühzeitig zu nutzen, damit ihr mit euren Schlägen bereits den Ladevorgang einer neuen beginnt. Dieser Effekt kann im Talentbaum übrigens noch verstärkt werden, sodass weniger Angriffe für die Aufladung benötigt werden oder sich diese sogar zusätzlich passiv regeneriert, während ihr pariert, ausweicht oder panisch durch die Gegend lauft. Das Ausnutzen der Pulszellenmechanik ist enorm wichtig, um das meiste aus euren Erkundungstrips und Bosskämpfen herauszuholen.

Bleibt experimentierfreudig

Falls ihr trotz der drei obenstehenden Tipps aktuell an einem Kampf besonders zu knabbern habt: Scheut euch nicht, neue Dinge auszuprobieren! Viele der Bosse sind anfällig gegen gewisse Elemente, also wechselt doch mal euren Legionsarm und nutzt statt des Elektroschocks den Flammenwerfer. Oder hüllt eure Klinge dank besonderer Schleifsteine in eine Säure-Aura, um euren Gegner langsam, aber sicher zugrunde zu richten.

Manchmal könnte es auch an der Wahl der Waffe liegen, wenn ihr derzeit kein Land seht. Zwar sind die verschiedenen Mordinstrumente in Lies of P recht ausgeglichen designt worden, trotzdem kann der Wechsel vom klobigen Großschwert zum flinken Säbel oder umgekehrt mitunter wahre Wunder wirken. Gerade weil das Spiel euch so viele Möglichkeiten gibt, bei denen ihr eure Waffe mit Klinge und Griff noch dazu individuell gestalten könnt, könnte das Herumexperimentieren mit verschiedenen Kombinationen der Schlüssel zum Sieg sein.

Schaut regelmäßig im Hotel Krat vorbei

Bedeckt von Schweiß und Maschinenöl solltet ihr zwischendurch auch mal eine Pause einlegen und dem Hotel Krat einen Besuch abstatten. Dort warten neben Sophia, der Dame für euren Levelfortschritt, und Eugénie, der Schmiedin für starke Schwerter, auch noch eine Reihe weiterer illustrer Gäste auf euch. Abhängig von eurem Spielfortschritt haben die regelmäßig neue Geschichten oder Gegenstände für euch auf Lager oder verwickeln euch in eine frische Nebenquest.

Regelmäßig vorbeizuschauen lohnt sich also, um mehr über die Einwohner Krats zu erfahren oder wertvolle Waffen und rare Ressourcen einzusacken. Damit ihr das nicht vergesst, zeigt euch das Schnellreisemenü außerdem regelmäßig an, falls jemand im Hotel – oder anderswo – etwas von euch will. So müsst ihr nicht auf gut Glück einen Abstecher machen, sondern könnt das Etablissement gezielt aufsuchen.

Falls ihr euch allgemein gut im Spiel zurecht findet, aber mit bestimmten Bossen Probleme habt, schaut doch bei einem unserer Lies of P-Guides zum Abgewrackten Wächter, dem Gefallenenen Erzbischof Andreus, dem Ältesten der Bruderschaft des schwarzen Kaninchens oder dem Puppenkönig und Romeo vorbei.

  1. VR_360 hat geschrieben: 29.09.2023 10:50 Heute wird mir der neue Patch zum DL angezeigt, naja, den Nerf hätte es für mich jetzt nicht mehr gebraucht.
    Der Nerf ist gluecklicherweise nicht so krass ausgefallen, wie es manche Steam user klingen lassen.
    Manche Gegner und wenige Bosse haben etwas weniger HP, manche koennen etwas leichter gestaggert werden und bleiben ein ganz kleines bisschen laenger gestaggert. Das wars.
    Das Spiel ist immer noch sehr herausfordernd, besonders in den spaeteren Kapiteln.
    Ich fand die ersten 7 Kapitel auch ziemlich leicht, aber es zieht dann doch noch gut an im Schwierigkeitsgrad.
    Macht Spass!

  2. Tipp 1 ist essenziell! Ich hab das auf die harte Tour gelernt. :D
    Das Kampfsystem dieses Spieles ist ganz klar auf den Block ausgelegt, Ausweichen ist nicht so nützlich.
    Ich habe bis inklusive Fuoco alles im Dark Souls Style mit viel Ausweichen gelegt und war teilweise echt hart am kämpfen mit den Bossen und fand es ganz schön knackig.
    Dann dachte ich, das hier kanns ja nicht sein, habe ein neues Spiel begonnen und statt Ausweichen konsequent auf Blocken gesetzt.
    Und plötzlich wurde das Spiel viel viel einfacher. Bosse in unter 10 Versuchen zu legen war plötzlich kein Problem mehr.
    Heute wird mir der neue Patch zum DL angezeigt, naja, den Nerf hätte es für mich jetzt nicht mehr gebraucht.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.