Dass man versucht, aus erfolgreichen Videospielreihen eine vielversprechende filmische Umsetzung zu kreieren, ist nichts Neues und erst recht nichts Verwerfliches. Auch wenn es nicht immer so klappt, wie besonders Fans es sich wünschen würden. Warum es nie eine Verfilmung zu Grand Theft Auto gegeben hat, verrät nun der Ex-Chef von Entwicklerstudio Rockstar Games.

Ihm zufolge hatte es zwar durchaus Gespräche bezüglich einer Verfilmung von GTA und auch des Wild-West-Action-Adventures Red Dead Redemption gegeben. Mit zunehmender Verhandlungsdauer habe man seitens der Spielerhersteller aber gemerkt, dass es nicht wirklich sinnvoll sei.

Grand Theft Auto-Film hätte das Franchise wohl nicht bereichert

Nicht immer bedeutet ein erfolgreiches Spiel, dass auch ein guter Film dabei herauskommt. Beispiele dafür sind unter anderem Uncharted, Assassin’s Creed oder Prince of Persia: Sand of Time, obwohl diese Filme mit populärem Cast aufwarten konnten. Besser machen es da wohl der erste Resident Evil-Film, Pokémon: Meisterdetektiv Pikachu oder der Animationsfilm zu Super Mario. Besonders aber Serienadaptionen wie The Last of Us, das auf League of Legends basierende Arcane und zuletzt Fallout zeigen, dass in Videospielen viel Story-Potenzial steckt. Warum also nicht auch in Grand Theft Auto?

In einem Interview mit The Ankler sagte Dan Houser, Mitbegründer von Rockstar Games, dass es für die Verantwortlichen nie wirklich Sinn ergeben hätte. Es gab Angebote und „nach ein paar peinlichen Treffen fragten wir die Produzenten, warum wir das tun sollten. Und ihre Antwort war: Weil ihr einen Film machen könnt.“ Das hatte die Rockstar-Verantwortlichen nicht überzeugt, weil sie das Gefühl bekamen, dass ihnen das Projekt entgleiten würde. „Wir sagten: Nein, was ihr beschreibt, ist, dass ihr einen Film macht und wir keine Kontrolle darüber haben, aber ein großes Risiko eingehen.“

Und dieses Risiko hätte keinen Sinn ergeben, weil Rockstar seine Marke damit vielleicht nur geschwächt hätte. „Wir hatten mit GTA bereits eine Milliarden-Dollar-IP; die Wirtschaftlichkeit einer Filmadaption war einfach nicht gegeben. Zudem war es damals gewissermaßen Konsens, dass aus Videospielen nur Filme von geringer Qualität entstehen könnten.“ Wobei Houser ergänzt: „Das ist heute anders“, was durchaus impliziert, dass aus dem GTA-Kosmos auch eine gute Film- oder Serienadaption entstehen könnte.

Bis das geschehen sollte, ist hoffentlich längst Grand Theft Auto 6 erschienen – welches wiederum auch ohne Film im Rahmen dieses Franchise genügend Hype generieren wird. In diesem Sommer steht wiederum die Verfilmung von Borderlands an, die am 22. August in die Kinos kommen wird.


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Quelle: The Ankler