Eigentlich sind in der Games-Branche vor allem Entwickler und Publisher dafür bekannt, sich andere Studios einzuverleiben. Mit IGN ist der Kaufrausch aber nun auch in der Journalismus-Abteilung angekommen.

Wie das international operierende Magazin gestern bekannt gab, hat man für eine nicht öffentlich geteilte Summe die gesamte Gamer Network Family erworben, um die eigene Sichtbarkeit noch weiter auszubauen. Zahlreiche große Namen sind von dem Kauf betroffen, aber natürlich gehen damit auch direkt einige Kündigungen einher.

Großeinkauf von IGN: Zunehmende Monopolisierung und Entlassungen

Wie IGN selbst verkündet, gehören zu dem Mediengiganten durch den Kauf der Gamer Network Family ab sofort die folgenden Portale: Gamesindustry.biz, Rock Paper Shotgun, VG247, Dicebreaker und Eurogamer – sowie die sechs lokalisierten Ableger der Seite, darunter auch der deutsche. Darüber hinaus habe man dank der Transaktion auch Anteile an Outside Xbox, Digital Foundry und Hookshot – zu letzterem gehören Nintendolife, PushSquare, PureXbox und Time Extension.

Nicht angekündigt, aber mit sofortiger Wirkung durchgesetzt, sind zahlreiche Entlassungen in den genannten Magazinen, wie unter anderem das betroffene Gamesindustry.biz verrät. Alice Bell von Rock Paper Shotgun ist eine der Journalist*innen, die sich nun nach neuen Jobmöglichkeiten umschauen muss: „Ratet, wer zwei Daumen hat und gefeuert wird, weil meine Firma neue Besitzer hat“, verkündete sie auf Twitter. Auch Stephany Nunneley-Jackson von VG247 und Jeffrey Rousseau von Gamesindustry.biz wurden entlassen.

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Unter der Ankündigung auf Twitter machten sich ob des Kaufes viele Sorgen, dass die Technik-Expert*innen von Digital Foundry leiden könnten und man dort ebenfalls Mitarbeiter*innen feuern werde. John Linnemann, seines Zeichens Teil der Digital Foundry-Crew, versicherte, dass die Transaktion „keine negativen Auswirkungen“ auf das Magazin haben würde. Fans sollen sich „keine Sorgen“ machen, so Linnemann.

IGN verkleinert mit der Aktion natürlich erheblich die englischsprachige Konkurrenz, schließlich spülen Klicks auf Rock Paper Shotgun und Eurogamer nun ebenfalls Geld in die eigene Tasche. Ob die Magazine weiter bestehen bleiben oder man sie über kurz oder lang schließt und die restlichen Redakteur*innen zu IGN hinüberschiebt, bleibt abzuwarten. Dass die zunehmende Monopolisierung und die Macht von wenigen über viele selten eine gute Idee ist, zeigte zuletzt die Schließung von Tango Gameworks und Arkane Austin, nachdem beide Studios von Microsoft aufgekauft worden waren.

Quelle: IGN, Twitter /@dark1x, /@ABeeWords, /@JRpotential, /@StephNunneley, Gamesindustry.biz