Eigentlich sind sowohl Windows als auch moderne Grafikkartentreiber mittlerweile so optimiert, dass sie von Haus aus gute Arbeit leisten. Ihre Standardeinstellungen funktionieren mit der Mehrheit der PC-Hardware reibungslos.

Doch es gibt einige Standardeinstellungen der GPU, die eure Spielerfahrung auf dem PC ganz gewaltig versauen können. Aus diesem Grund kann es nicht schaden, zu wissen, welche Einstellungen ihr vornehmen könnt, um für die bestmögliche Performance zu sorgen. Einige von ihnen findet ihr in den Settings eures Betriebssystems, andere wiederum verstecken sich in der herstellerabhängigen Systemsteuerung eurer Grafikkarte.

Optimale Grafikeinstellungen: Warum es sich lohnt, selbst Hand anzulegen


Besonders bei den Grafikeinstellungen eures Rechners kann es sich lohnen, einmal einen genaueren Blick zu riskieren. So könnt ihr nicht nur dafür sorgen, dass das Spielerlebnis flüssiger vonstatten geht, indem sie die beispielsweise die Bildwiederholrate verbessern, sondern gleichzeitig auch die grundlegende GPU-Leistung steigern.

Leider sind viele von ihnen tief in den Menüs der Grafikkarten-Software verborgen und eine Anleitung, welche Hebel man in den Einstellungen genau betätigen muss, lässt sich vermissen. Wir helfen weiter und sorgen dafür, dass ihr im Handumdrehen eine spürbare Verbesserung der Bildqualität über die Glättung von Kanten bis hin zur Reduzierung des Stromverbrauchs, den euer Grafikprozessor für die Wiedergabe hochwertiger Frames benötigt, erzielt.

Den richtigen Grafikadapter verwenden


Eine der Einstellungen, die am häufigsten für ein schlechteres Spielerlebnis sorgt, findet sich in der Auswahl des Grafikadapters. Sollte euer PC oder euer Laptop über gleich mehrere verfügen, kann es passieren, dass sich Windows irrtümlicherweise für den falschen von ihnen entscheidet, wenn es darum geht, Spiele zum Laufen zu bringen.

Häufiger tritt der „Fehler“ bei Gaming-Laptops auf, da ihr bei der Verwendung eines Desktop-PCs euren Bildschirm ohnehin mit einem separaten, eigenen Anschluss der Grafikkarte verbindet. Doch das Problem lässt sich ganz einfach lösen, nämlich wie folgt:

  1. Öffnet die Einstellungen durch das gleichzeitige Drücken der „Windows“-Taste und „I“. 
  2. Wählt hier im linken Fensterbereich unter dem Menüpunkt „System“ den „Bildschirm“ aus. 
  3. Scrollt nun nach unten zu den verwandten Einstellungen und entscheidet euch für den Punkt „Grafikeinstellungen“.

Etwas weiter unten findet ihr nun den Punkt „Grafikleistungseinstellungen“. Hier habt ihr die Möglichkeit, aus einer Liste an Apps und Spielen auszuwählen. Setzt bei jeder Anwendung den Haken bei „Hohe Leistung“. Außerdem solltet ihr darauf achten, dass der Name eurer Grafikkarte in dem sich öffnenden Optionsfenster korrekt angezeigt wird, um sicherzugehen, dass Windows diese auch beim Spielen verwendet.

Systemeinstellungen eures Grafikkartenherstellers optimieren


Um den letzten Funken Leistung aus eurer Grafikkarte herauszukitzeln, führt kein Weg an den Systemeinstellungen eures GPU-Herstellers vorbei. Im Folgenden findet ihr die wichtigsten zusammengefasst:

Einstellungen im Nvidia Control Panel


Selbstverständlich bringt Nvidia bei seinen modernen Karten eine hauseigene Systemsteuerung, die euch mehr Kontrolle über eure GPU verschafft, mit. Dieses findet sich im sogenannten Nvidia Control Panel (deutsch: NVIDIA Systemsteuerung), welches ihr über einen Rechtsklick auf euren Desktop im Dropdown-Menü erreicht. Hier angelangt wollt ihr euch zunächst in die Verwaltung der 3D-Einstellungen begeben.

Bei den sich öffnenden Optionen hat Nvidia von vornherein einige vorgefertigte Einstellungen vorgenommen. Für Gamer kann es sich allerdings lohnen, sie anzupassen, je nachdem, welchen Monitor ihr verwendet. Hauptsächliche Änderungen nehmt ihr am besten hier vor:

  • Umgebungsverdeckung: Aus oder Leistung 
  • Anisotrope Filterung: 16x 
  • DSR: Aus 
  • Modus für geringe Latenz: Ein (oder Ultra, wenn G-Sync und V-Sync aktiviert sind) 
  • Energeverwaltungsmodus – maximale Leistung bevorzugen 
  • Threaded-Optimierung: Auto

Mit einem G-Sync-kompatiblen Monitor solltet ihr zudem die Monitor-Technologie auf „G-SYNC-Kompatibilität“ setzen und die „Vertikale Synchronisierung“ aktivieren. Setzt außerdem die maximale Bildfrequenz auf etwa drei FPS unter jene eures Monitors, wie das Portal Blur Busters nach einer Reihe von Tests für den Großteil der G-Sync-Nutzer empfiehlt.

Für AMD Radeon-Nutzer


Ebenso wie bei Nvidia können auch Nutzer einer AMD Radeon-Grafikkarte von Anpassungen ihrer Einstellungen profitieren. Dafür begebt ihr euch in das Radeon Control Panel und von dort aus in den Grafik-Reiter. Hier angekommen gibt es einige lohnenswerte Anpassungen vorzunehmen:

Radeons Anti-Lag solltet ihr aktivieren, da es den Input-Lag eurer GPU senkt, wenn sie unter starker Belastung steht. Außerdem kann es sich lohnen, die Bildschärfung zu aktivieren, damit ihr die Spieldarstellung etwas klarer werden lasst. Vor allem in Kombination mit TAA Antialiasing eignet sich die Methode hervorragend.

Darüber hinaus ist Radeons „Enhanced Sync“ dafür geeignet, lästiges Screen Tearing zu verringern, selbst, wenn ihr keinen FreeSync-kompatiblen Monitor euer Eigen nennt. Sollte dies allerdings der Fall sein, solltet ihr unbedingt FreeSync (im selben Menü) aktivieren. So sorgt ihr dafür, dass die Bildwiederholrate eures Monitors mit den Frames in Spielen synchronisiert wird, was zu einem besonders ruckelfreien Bild führen dürfte. Außerdem stellt ihr am besten die Texturfilterqualität auf „Performance“.

Den Game Mode unter Windows 10 oder 11 verwenden


So einfach es klingen mag, kann allein die Nutzung von Windows hauseigenem Game Mode zu einer Verbesserung eurer Grafikleistung führen. Microsofts Betriebssystem führt gerne Hintergrundaktivitäten aus, wenn es denkt, dass euer Computer die benötigten Ressourcen übrighat. Dies kann in einer schweißtreibenden Spiele-Session schnell einmal für Frust sorgen, wenn eure Framerate im entscheidenden Moment zu fallen beginnt.

Mit dem Game Mode gehört die Sorge jedoch der Vergangenheit an, denn dieser überprüft zunächst, ob ihr gerade zockt oder euer PC wirklich die Kapazitäten aufbringt, ressourcenschwere Hintergrundprogramme laufen zu lassen.

Um den Game Mode zu aktivieren, begebt ihr euch erneut in die Einstellungen von Windows. Alternativ könnt ihr unter dem Startmenü auch ganz einfach nach dem „Spielmodus“ suchen. Stellt den Schalter auf „Ein“, um ihn zu aktivieren und künftig nicht zwingend notwendige Hintergrundprogramme von eurer Hardware abzuziehen, wenn ihr gerade spielt.

Weitere sinnvolle Optionen


Neben den genannten gibt es noch einige weitere Handgriffe, die eurer Grafikkarte zu neuen Höhenflügen hinsichtlich ihrer Leistung verhelfen. Beispielsweise solltet ihr für ein optimales Spielerlebnis stets darauf achten, die schnellste Bildaktualisierungsrate eures Monitors zu nutzen. Diese könnt ihr in den Einstellungen unter dem Punkt „Bildschirm“ im „System“-Menü finden.

Außerdem, und der wohl allgemein bekannteste Tipp, wenn es darum geht, dass euer Computer beim Zocken problemlos läuft, solltet ihr jederzeit dafür sorgen, die neuesten Treiber eurer Grafikkarte beim Spielen zu verwenden. Sowohl für Nvidia, als auch für AMDs Radeon-Karten findet ihr die aktuellste Treiberversion auf der entsprechenden Hersteller-Webseite oder in den Menüs der jeweiligen Software.

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