Der DRM-freie Spiele-Shop GOG.com bekommt die zunehmende Konkurrenz im Bereich der digitalen Stores immer mehr zu spüren – zum Beispiel durch den Epic Games Store oder auch den Discord Store, beide Shops versprechen den Spiele-Entwicklern höhere Anteile an den Einnahmen. Eine erste Reaktion auf diese angespannte Situation ist nun, dass GOG.com ab dem 31. März 2019 das Programm “Faire Preisgestaltung” beenden wird.
In dem Statement heißt es: “Wir haben die Faire Preisgestaltung ins Leben gerufen, um die Preisunterschiede zwischen verschiedenen Ländern auszugleichen. Manche Spiele auf GOG.com haben einen regionalen Preis, was dazu führt, dass diese Spiele in manchen Ländern einen höheren Preis haben können, als der zugrunde liegende Preis in Nordamerika. In Ländern, in denen solche Spiele teurer sind als in Nordamerika, erstatten wir unseren Kunden den Preisunterschied in Form von Guthaben (GOG-Geldbörse). In konkreten Zahlen bedeutet dies, dass wir durchschnittliche unseren Kunden 12% des Spielpreises aus unseren eigenen Taschen erstatten. In manchen Fällen steigt dieser Wert auf bis zu 37%.
In der Vergangenheit konnten wir diese Zusatzkosten für uns aufbringen und trotzdem einen kleinen Gewinn erwirtschaften. Leider ist das nicht mehr der Fall. Durch einen steigenden Anteil für Entwickler wird unser Anteil geringer. Wir haben überlegt, wie wir damit umgehen können, aber am Ende des Tages sind wir Verkäufer von Spielen und müssen sicherstellen, dass wir keinen Verlust beim Verkauf von Spielen machen.
Die Faire Preisgestaltung zu entfernen fällt uns nicht leicht. Aber durch diese Änderung können wir bessere Bedingungen für Spieleentwickler anbieten und dadurch auch euch weitere Klassiker und Neuerscheinungen anbieten. Wie immer DRM-frei. Wir möchten sicherstellen, dass ihr etwas Vorlauf habt, bis die Faire Preisgestaltung beendet wird. Bis zum 31. März 2019 habt ihr noch die Gelegenheit, von unserem einzigartigen Angebot Gebrauch zu machen. Das Guthaben, das ihr daraus erhaltet, gilt nach wie vor für ein Jahr ab dem Moment, an dem ihr zuletzt Guthaben erhalten habt.”
Kotaku berichtete derweil, dass bei GOG.com in den vergangenen Wochen mindestens ein Dutzend Mitarbeiter entlassen wurden. Ein vermeintlicher Mitarbeiter erklärte, dass GOG.com in einer schwierigen finanziellen Situation sei und sie fast rote Zahlen schreiben würden. Der Trend zu höheren Umsatzanteilen für Entwickler wird sich auch auf das Ergebnis auswirken, heißt es.
Einem offiziellen Statement von GOG.com ist zu entnehmen, dass “es nie einfach sei, Leute zu entlassen”, aber sie hätten seit Oktober 2018 bestimmte Teams neu zusammengestellt und dabei wurden ein Dutzend Stellen abgebaut. Im Zuge dieser Umstrukturierung sollen aber fast doppelt so viele neue Teammitglieder eingestellt worden sein. Außerdem hätten sie derzeit 20 offene Stellen.
So nett die ganzen Indies dort sind, gegenüber den Verkaufszahlen von Steam rechnet sich der Aufwand wohl nicht wirklich, zumal man von Seiten der Entwickler häufiger auch ein wenig stiefmütterlich behandelt wird. Updates werden bei gog ganz gerne mal deutlich später als bei Steam hochgeladen. Ich finde daher auch, dass man sich eher auf die Klassiker und Eigenproduktionen konzentrieren sollte.
Es gab ja tatsächlich mal eine Zeit als EA und Activision noch gute Spiele produziert haben. Alleine aus dem riesigen Portfolio dieser beiden Firmen taucht auf gog aber nur ein Bruchteil auf und EA hat ja offenbar kein Problem damit, dass bspw. das noch gar nicht so furchtbar alte Dragon Age: Origins dort verkauft wird.
Das ist die Ausnahme, welche diese Regel bestätigt. Denn TW3 hat sich auf GOG nämlich öfter verkauft als auf Steam. Nicht viel, aber deutlich genug.
Verkaufszahlen zwischen Steam und GoG dürften trotzdem deutlich sein. Wenn auch vielleicht nicht 90:10.
Ich kaufe in der Regel auch bei Steam, aus Bequemlichkeit, einfach alles an einem Ort zu haben. GoG nutze ich für Klassiker und für jegliche Spiele von CDP, um sie wenigstens dort zu unterstützen.
Thema DRM. Das einzige was DRM schafft, ist Nutzer zu nerven. Schutz, Abschreckung etc. Ist alles nicht oder nur unwesentlich gegeben.