Timothy Cain ist eines jener Urgesteine aus der Gaming-Branche, die nicht nur einige absolute Kult-Klassiker in ihrem Portfolio vorzuweisen haben (Vampire: The Masquerade – Bloodlines), sondern Mitbegründer einer ganzen Spielereihe sind, die sich bis heute einer gigantischen Spielerschaft erfreuen (Fallout).
Seit ungefähr einem Jahr tritt der in der Gaming-Branche prominente Mann über seinen eigenen YouTube-Kanal an die Öffentlichkeit heran, plaudert über Fallout speziell, die Spieleindustrie allgemein – oder einfach über seine liebsten Science-Fiction-Bücher. Das Branchenurgestein Mister Cain ist also präsenter denn je. Grund genug für uns herauszufinden, welche drei Spiele aus seinem Werk unbedingt zu empfehlen sind.
Empfehlung 1: Arcanum: Von Dampfmaschinen und Magie
Wichtige Info vorab: Zwecks Einordnung haben wir die Bewertungen von Metacritic angehangen. Laut Selbstdarstellung sammelt Metacritic viele Kritiken hoch angesehener Medien, um für Spiele, Filme oder Fernsehserien einen Durchschnittswert anzugeben. Aber genug der Vorrede. Ein absolutes Must-Play auf der Timothy-Cain-Bestenliste ist ein Rollenspiel mit isometrischer Draufsicht, dass grafisch nach den tiefsten 90ern aussieht, aber schon im Jahre 2001 auf den Markt geworfen wurde: Arcanum: Von Dampfmaschinen und Magie heißt dieser Titel mit einem Metascore von 81, der in einer Fantasy-Welt spielt, wo Magie und Technologie um die Vormachtstellung buhlen.
Wie das Wörtchen „Dampfmaschinen“ im Titel erahnen lässt, ist das im Original Arcanum: Of Steamworks and Magick Obscure betitelte Spiel in einer Fantasy-Steampunk-Welt angesiedelt. Arcanum war das erste Spiel, das von Tim Cain und Team nach der Studiogründung von Troika Games entwickelt wurde. Das mit seiner breit angelegten Charakterentwicklung und gigantischen Spielwelt von den zeitgenössischen Kritiker*innen sehr wohlwollend aufgenommene Spiel, war auch ein finanzieller Erfolg für den Developer – und ist bis heute bei Steam oder GOG verfügbar.
Übrigens: Auch im 4P-Test konnte Arcanum damals eine 8.0er-Wertung abstauben – allerdings wurde schon damals die veraltete Grafik moniert. Wer sich von A wie Alchemist bis Z wie Zweihänder über Arcanum informieren möchte, ist dieses über 50-minütige Video anzuraten.
Empfehlung 2: The Outer Worlds
Sehr viel näher an die Jetztzeit rückt der Release von The Outer Worlds aus dem Jahre 2019. Unter Flagge des Developers Obsidian Entertainment (Fallout: New Vegas, Neverwinter Nights 2) entstand das, was man als “Fallout im Weltraum“ umschreiben kann. Wer massive Rollenspiele wie Bethesdas Fallout-Reihe bereits weggeatmet hat, dürfte The Outer Worlds längst kennen – oder sollte spätestens jetzt in die retro-futuristische Spielewelt abtauchen.
Und auch in unserem eigenen Spieletest konnten wir die sich um das Sternensystem Halcyon drehende Veröffentlichung dank des vor Kreativität nur so strotzendem Sci-Fi-Szenarios und der großen Entscheidungsfreiheit goutieren, was mit einer 8.5-Bewertung für The Outer Worlds honoriert wurde. Wir bezeichneten The Outer Worlds seinerzeit als „Mischung aus Fallout New Vegas, Mass Effect und BioShock“.
Auf Metacritic glänzt der Titel mit einem mehr als vernünftigem 85er-Score. Wer das Singleplayer-RPG nachholen möchte: Die Verfügbarkeit auf Steam und GOG ist gegeben. Für ein ausführlich-unterhaltsames Review können wir euch unser Testvideo ans Herz legen.
Empfehlung 3: Fallout
Wenig bis gar nicht überraschend ist dieser unaufgeregte Spieletipp: das originale Fallout aus dem Jahre 1997 mit einem Metascore von 89. Nicht nur ist das allererste Fallout ein erstklassiges Rollenspiel randvoll mit (Neben)quests und erinnerungswürdigen Nichtspielercharakteren, sondern hat eine ganze Spielereihe begründet, die seit der Rechteübernahme durch Bethesda nicht nur Bestand hat, sondern auch dutzende und hunderte Spieler*innen magnetisch anzieht (Fallout 4, Fallout 76).
Klar, durch die Brille eines Grafikfetischisten betrachtet kann das erste Fallout nicht mal mehr den sprichwörtlichen Blumentopf gewinnen. Wer sich trotzdem die volle Ladung rundenbasiertes Rollenspiel-Gameplay geben und entdecken möchte, wie das ganze Ödland-Desaster rund um die Vault-Bewohner*innen seinen Anfang nahm, kommt um das Original eigentlich nicht drumherum – und auch uneigentlich.
Ausreden gibt es sowieso keine: Das postnukleare Rollenspiel Fallout ist sowohl auf Steam als auch auf GOG für einen Zehner abzugreifen. Übrigens: Nachstehender Zehnminüter holt euch zum Klassiker Fallout ab.
Apropos Fallout: Die Mega-Mod Fallout London hat mittlerweile den Sprung über die Zielgerade geschafft – doch Abstürze, Bugs und andere Sperenzchen schmälern die Spielerfahrung.
Quellen: Metacritic; YouTube /@MandaloreGaming, @Logamuffin; Steam; GOG