Als die Nintendo Switch am 3. März 2017 das Licht der Welt erblickte, wurde sie allen voran von ihrem einzigartigen Design und The Legend of Zelda: Breath of the Wild getragen.

 

Mit 1-2-Switch! wollte Nintendo zwar auch für unterhaltsame Familienabende sorgen und die Technik der Konsole vorstellen, trotz der rund 3,63 Millionen verkauften Einheiten konnte das Party-Spiel aber nicht bei der Presse punkten und auch der User-Score auf Metacritic zeugt mit 4.8 Punkten nicht gerade von der Zufriedenheit der Spieler. Umso unerwarteter kommt nun sechs Jahre später die Ankündigung eines Nachfolgers: Vorhang auf für Everybody 1-2-Switch!

Everybody 1-2-Switch! – Jetzt auch mit Smartphones

Die Ankündigung fiel dabei ebenso überraschend wie unspektakulär aus: Ein einziger Tweet verrät, dass die Multiplayer-Sause mit Everybody 1-2-Switch in die zweite Runde geht, ab sofort vorbestellt werden kann und sogar schon am Ende des Monats, genauer gesagt am 30. Juni, auf der Nintendo Switch landen wird.

Auf der offiziellen Website des Spiels finden sich weder Bilder noch Videos, einzig das skurrile Cover prangt dort und bewirbt den Titel mit einem Quizpartner mit Pferdemaske sowie jeder Menge Teilnehmer, die mit Joy-Cons und Smartphones herumfuchteln. Letztere kommen dabei offenbar auch als Controller zum Einsatz, wie es in der Spielbeschreibung heißt.

Welche „herrlich schrägen Minispiele“ euch dabei erwarten, bleibt noch geheim. Wer sich an den Vorgänger erinnert, bei dem ihr Kühe melken oder die Anzahl der Murmeln erraten musstet, dürften aber ahnen, in welche Richtung es geht. Ballons und Aliens sollen definitiv am Start sein, wie man ebenfalls in der Spielbeschreibung verrät.

 

Deutlich absurder als die Minispiele selbst ist allerdings die Hintergrundgeschichte von Everybody 1-2-Switch, denn wie die Kollegen von Fanbyte berichten, sollte das Spiel ursprünglich gar nicht erscheinen – die Spieltester fanden es schlicht zu schlecht. Kein Wunder: Der Vorgänger 1-2-Switch! hat in unserem Test von damals ebenfalls eine grauenhafte Figur gemacht.

  1. "Verhasst" ist natürlich ein starkes Wort - zu stark, je nachdem, wen man fragt. Wie @Tungar20 schon sagte, bedeutet finanzieller Erfolg nicht zwangsläufig auch, dass ein Produkt beliebt ist. Für 1-2-Switch! gilt, wie für die meisten Spiele, dass die tatsächliche Rezeption natürlich durch eine sehr kleine Menge geprägt wird, wenn man sie im Verhältnis der Gesamtverkäufe betrachtet. 1-2-Switch! ist allerdings nicht nur bei der Presse schlecht angekommen, sondern auch bei den Spielern, die sich die Mühe gemacht haben, ihre Meinung im Internet zu postulieren. Auf Metacritic findet sich ein User-Score von 4.8, womit der Titel sicherlich zu den schlecht bewertesten First-Party-Titeln von Nintendo überhaupt gehört. Dass die 470 Menschen, die für diesen Score verantwortlich sind, nur ein Bruchteil der über drei Millionen verkauften Exemplare darstellen - klar. Aber wenn man sowas deshalb gar nicht mehr berücksichtigen kann, können wir eigentlich die Rezeption von keinem Spiel mehr einordnen, weil 95% der Käufer sich schlicht nicht die Mühe macht, ihre Meinung im Internet abzugeben.
    Trotzdem werde ich den User-Score und die Verkaufszahlen zwecks Transparenz mit in den Artikel aufnehmen. :)

    yopparai hat geschrieben: 03.06.2023 12:39 Wenn die das Spiel alle gekauft und dann gehasst haben (was halt durch 4P noch zu belegen wäre), dann unterstellt man all diesen Spielern, sehr doof zu sein. Denn was das Spiel kann (oder besser nicht kann), das war alles bei Release klar. Das wurde ausführlichst vorgeführt.
    Dass ich das damit sagen wollte, ist allerdings Unsinn. Nur weil ein Spiel schlecht bewertet wird, bedeutet das ja nicht, das Leute, die es trotzdem kaufen, dumm sind und eine solche Aussage steht auch nicht im Artikel - auch nicht zwischen den Zeilen. Hier gilt nämlich das gleiche wie bei der eben erwähnten Rezeption und dem Verhältnis von Rezensionen zu Käufern. Von den mehr als drei Millionen 1-2-Switch!-Käufern werden sicherlich mindestens 2,5 Millionen das Spiel...

  2. LeDöp hat geschrieben: 03.06.2023 12:31 3,63 mio. Einheiten für 1-2 Switch bedeutet nichts anderes, als das ein Spiel für den Massenmarkt sich verkauft hat weil die Masse nicht auf Qualität achtet, weder für sich selbst noch für seine Kinder.
    3 mio. Einheiten von Bloodborne bedeuten genau das Gegenteil, ein Spiel was nicht für den Massenmarkt produziert wurde verkauft sich gut weil auf Qualität geachtet und honoriert wird.
    Und jetzt setzen wir mal die Chefbrille auf:
    3,63 mio verkaufte Einheiten abzüglich x Entwicklungskosten ergibt y Gewinn.
    3 mio verkaufte Einheiten abzüglich x+1 Entwicklungskosten ergibt <y Gewinn.
    Ergebnis: Mehr 2-3 Sandwich produzieren. Weniger Bloodborne!
    (Ich gehe einfach davon aus, dass Bloodborne in der Entwicklung teurer war, als 3-4 Watch)

  3. LeDöp hat geschrieben: 03.06.2023 12:31 Der Vergleich mit Bloodborne könnte falscher nicht sei.
    Ich stimme zu, 1-2-Switch ist deutlich besser als Bloodborne.
    Zur News :
    Ich reihe mich der Kritik an dem Begriff "verhasst" ein, ich kenne genug Leute, die das Spiel alle Jubeljahre tatsächlich recht gerne Spielen, nicht zwingend, weil es gut ist, sondern weil es auf die ein oder andere Art und Weise gut unterhält und sei es nur ob der Absurdität des Spiels, die eine gewisse Fremdscham (heute würde man "cringe" sagen) auslöst, die ihrerseits wiederrum sehr unterhaltsam sein kann.

  4. Ich finde die Überschrift "verhasstes Party Spiel" ziemlich wertend und unseriös für einen derartigen News-Artikel. Ja mag sein dass die Wertungen nicht das gelbe vom Ei waren, aber ob es nun verhasst sei ist eine Frage die man nicht so einfach objektiv sagen kann.
    Und wie schon erwähnt hat sich das Ding gut verkauft, vielleicht sollte man mehr Rücksicht darauf nehmen dass derartige Spiele nicht unbedingt den klassischen, oder gelegentlichen Core Gamer als Zielgruppe haben.

  5. Nur fürs Protokoll, mir ging es da oben auch nicht um Bloodborne als Spiel. Sondern als Beispiel, wie „groß“ im Sinne von Marktbedeutung und Umsatz 1, 2 Switch (leider) war. Man kann diesen Markt natürlich von oben herab betrachten und versuchen völlig zu ignorieren. Davon wird aber die Bedeutung nicht kleiner und dadurch hassen es „die Spieler“ auch nicht automatisch alle.
    Hassen tut es eben eine bestimmte Untergruppe der Spieler. Nintendo ist das aber natürlich egal. Genauso wie es Fortnite auch nicht gestört hat, dass die Premium-AAA-Edelzocker da angewidert die Nase rümpfen. Oder all die Handy-Spiele, die „niemand“ leiden kann und die seit Jahren die Milliarden in die Kassen spülen.

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