Ein paar Monate nach seinem Weggang als Chief Design Officer bei Electronic Arts hat Patrick Söderlund seine neu gegründetes Entwickler-Unternehmen vorgestellt: Embark Studios wird laut theverge.com eine Zusammenarbeit mit Nexon starten, welches als Publisher und Investor dienen soll. Ein Spiele-Projekt kann das rund eine Woche junge Studio noch nicht vorweisen, doch Söderlund gibt bekannt: “Wir haben große Massenmarkt-Ambitionen mit dem, was wir machen werden.”
Im Zentrum stünden dabei eine neue Art von “Online-Erfahrungen”, die Spieler verbinden sollen und Techniken wie Spracherkennung, Cloud-Computing und fortgeschrittene KI nutzen sollen.
“Das alles basiert auf dem Glauben, dass unsere Industrie und die Zukunft der interaktiven Unterhaltung sich stark von dem unterscheiden wird, was wir heute haben. (…) Obwohl jedes Jahr Unmengen großartiger Spiele auf den Markt kommen, fühlt es sich für mich zu einem gewissen Maß so an, als würden wir oft das Gleiche bekommen.”
Heutzutage könne man meist lediglich Spiele erwerben, die sich nur einem Thema widmen, wie Fußball oder dem Schießen auf Gegner. “Was wäre, wenn du in einem Spiel zehn Abstraktionsebenen haben könntest, in einem Spiel, in dem du dich dafür entscheidest, ein Landwirt zu werden, in die Politik oder zum Militär zu gehen, ein professioneller Athlet zu sein – innerhalb dieser Welt.”
Er wisse, dass das sehr anspruchsvoll und fast schon naiv klinge, aber irgendjemand müsse sich halt darum kümmern, etwas Außergewöhnliches zu erschaffen. Nexon CEO Owen Mahoney habe zugegeben, dass Firmen wie seine nur selten derart früh in die Pläne eines Entwicklers involviert würden. Er habe allerdings vor allem auf Söderlunds Erfahrung vertraut, welcher bei DICE und dann bei der Mutter EA einen stetigen Aufstieg hinlegte.
Söderlund erwähnt, dass er auch andere Angebote in Aussicht hatte, doch er wollte mit der eigenen Firma wieder persönlich stärker in den tatsächlichen Entwicklungsprozess von Spielen involviert sein. Bisher sei das Studio recht klein, u.a. wurde EAs Johan Andersson (ehemals bei SEED) angeheuert. in den kommenden Wochen sollen 15 bis 20 Personen hinzukommen und letztendlich seien rund 200 Mitarbeiter geplant. Bevor man die oben erwähnten ganz großen Ideen und Träume angeht, werde man sich erst einmal auch Projekten mit traditionellerem Spieldesign widmen.
Hört sich nach einer Investitionsblase an; außerdem arg nach Second Life.
Endlich bewegen sich einige Leute etwas extremer in die Richtung von procedural environment. Auch ist es gut zu hören, dass sie später auf KI setzten wollen.
Nachdem ich so einige andere Geschichten gehört habe steigt die Hoffnung irgendwann mal wirklich simulierte interaktive udn dynamische Welten zu bekommen. Vor allem würde mich eine spielerbezogene, KI gesteuerte dynamische Anpassung einer Welt in Echtzeit interessieren.
Die Industrie sammelt viele Daten, aber anstatt diese nur dazu zu nutzen Spieler zu analysieren, könnte man die Daten auch verwenden um die Spielerfahrung für jeden einzelnen Spieler einzigartig zu machen, aber auch um die Entscheidungen und Handlungen anderer Spieler Auswirkungen auf die Welt eines Einzelnen zu haben.
Klingt so nach Futuresprech der Dotcomblase.
Die nächste überambitionierte Seifenblase.