Eigentlich sollte 2023 das große Comeback der E3 werden, doch wenn mit Nintendo, Sony und Microsoft drei der wichtigsten Kunden fehlen, würde das einen herben Schlag bedeuten.

 

Denn wie IGN berichtet, sollen die Big Three der Videospiel-Branche 2023 nicht an der Spielemesse in Los Angeles teilnehmen. Sony verabschiedete sich bereits 2019 von der E3 und fing an, nur noch eigene Shows auf die Beine zu stellen, während Nintendo und Microsoft weiterhin mit Ankündigungen und Trailern zugegen waren.

E3 2023: Das große Revival der Spielemesse scheint gefährdet

Schon in den letzten Jahren hatte die Electronic Entertainment Expo Schwierigkeiten, ihren Stand als wichtige Anlaufstelle in der Industrie beizubehalten: 2020 wegen der globalen Pandemie abgesagt, kehrte sie 2021 als digitales Event zurück und konnte mit Unternehmen wie Microsoft und Nintendo immerhin noch einen Teil der ursprünglichen Bedeutsamkeit wachrufen.

2022 fiel die E3 dann abermals komplett ins Wasser und soll dieses Jahr, zwischen dem 13. und 16. Juni, wieder zur Gewohnheit zurückkehren und vor Ort im Los Angeles Convention Center stattfinden. Nachdem Sony sich schon vor ein paar Jahren von der Messe zurückgezogen hat, scheinen nun aber auch die beiden größten Konkurrenten Microsoft und Nintendo nicht mehr dabei zu sein.

Die Kollegen von IGN berichten, dass man aus mehreren Insiderquellen gehört habe, dass keiner der Big Three 2023 an der E3 teilnehmen wird – stattdessen scheinen alle drei Unternehmen weiterhin auf eigene Formate zu setzen, bei denen man mehr Kontrolle über den Zeitpunkt der Ausstrahlung und damit auch die ungeteilte Aufmerksamkeit der Zuschauer hat.

Verwunderung für Microsoft, Verständnis für Nintendo

Gerade bezüglich der Entscheidung von Microsoft dürften viele allerdings verwundert sein, betonte Xbox-Chef Phil Spencer in der Vergangenheit doch immer wieder, wie wichtig die E3 für die Industrie sei und dass man das Event unterstütze: „Die E3 ist für mich einfach einer der grundlegendsten Momente im Gaming. […] Ich will definitiv, dass das weitergeht“, verriet Spencer gegenüber IGN.

Bei Nintendo sieht die Lage schon anders aus. Wie Branchenanalyst Piers Harding-Rolls gegenüber IGN erklärt, ergäbe die Entscheidung durchaus Sinn: „Es ist unglücklich, dass das physische Event zurückkehrt, wo sich Nintendo am Ende des Switch-Lebenszyklus befindet, ohne Zeichen eines Next-Gen-Geräts dieses Jahr. Ich bin nicht sicher, ob man dieses Jahr viele Spiele zu zeigen hätte, daher ergibt die Entscheidung Sinn.“

Aktuell angekündigt sind neben dem Blockbuster The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom noch das Wii-Remake Kirby’s Adventure to Dreamland Deluxe sowie das Spin-Off Bayonetta Origins: Cereza and the Lost Demon. Bei einem potenziellen Nintendo Switch-Nachfolger halten Analysten erst 2024 für realistisch.

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