Karriere in der Gaming Branche geplant, aber du denkst, du bist nicht extrovertiert genug? Renato Pelizzari ist ein introvertierter Game Designer und erzählte in seinem Talk, was das für ihn und seine Arbeit bedeutet.

Wir alle haben eine Vorstellung davon, was extrovertiert oder introvertiert bedeutet. Extrovertierte Menschen werden normalerweise mit positiven Eigenschaften belegt. Sie sind offen, gehen aus sich heraus, sind sozial und führungsstark. Introvertierte Menschen gelten eher als schüchtern und in sich gekehrt. Doch stimmt das eigentlich?

Pelizzari möchte mit einigen Mythen aufräumen. Er findet, dass sich die Menschen eher darin unterscheiden, woraus sie ihre Kraft schöpfen. Während extrovertierte Menschen ihre inneren Batterien eher mit und unter anderen Menschen aufladen, suchen introvertierte Menschen eher die Ruhe zum Energietanken.


Trotzdem kämpfen Introvertierte mit Vorurteilen:

1. Wenn du nicht extrovertiert bist, bist du introvertiert. Immer.
2. Alle introvertierten Menschen sind schüchtern.
3. Introvertierte Menschen können keine Führungskräfte werden.
4. Introvertierte mögen es nicht zu sprechen.
5. Man entzieht sich sozialen Kontakten, also mag man jemanden nicht.

Pelizzari macht deutlich, dass es nicht nur zwei Extreme gibt, sondern viele unterschiedliche Graustufen. Manchmal können Menschen auch je nach Situation mehr introvertiert oder mehr extrovertiert sein. Manchmal schüchtern, manchmal nicht. Auch Small Talk ist kein Problem, es kostet introvertierte Menschen meist nur mehr Energie. Daher müssen sie auf sich achten und auch einmal soziale Interaktionen reduzieren, um wieder Kraft zu schöpfen. Insgesamt ist es jedoch kein Hindernis, um eine Führungsposition zu bekleiden – introvertierte Menschen müssen nur ihre Eigenheiten nicht als Problem oder Schwächen sehen, sondern ihren eigenen Führungsstil finden, der zu ihnen passt.


Dabei gibt es gerade als Game Designer einige Aufgaben, die ihn Kraft kosten wie: Brainstormings leiten Konzepte vorstellen das Team repräsentieren Mitarbeiter einarbeiten User-Tests veranstalten Dafür hat er sich einige Tricks erarbeitet, um sich seine und die Arbeit von anderen introvertierten Kollegen zu vereinfachen. So verschickt er beispielsweise die Agenda eines Meetings vorher an die Teilnehmer, damit sich alle inhaltlich und zeitlich vorbereiten können. Zudem schafft er einen offenen Rahmen, in dem jeder sprechen kann, wenn er möchte, ohne sich gedrängt zu fühlen. Er verlangt keine sofortigen Antworten, sondern gibt seinen Leuten Zeit zum Nachdenken. Auch Aktivitäten und kleine Spiele können helfen, das Eis zu brechen – wenn man das mag.

Zum Schluss gab er noch einen Buchtipp:
Susan Cain: „Quiet: The Power of Introverts in a World That Can’t Stop Talking“

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