Frischer Glanz für das Provinznest Trüberbrook: Das humorvolle Mystery-Adventure der “bildundtonfabrik” aus Berlin und Köln (zum Test) konnte sich gestern Abend den Deutschen Computerspielpreis sichern: Es gewann in den Kategorien für den Hauptpreis “Bestes Deutsches Spiel” (dotiert mit 110.000 Euro + 110.000 Euro Medialeistung von Computec) sowie “Beste Inszenierung” (dotiert mit 40.000 Euro) für die liebevoll modellierten Miniatur-Kulissen.



“Bestes Internationales Spiel” (undotiert) wurde God of War (Sony Interactive Entertainment). Als “Bestes Kinderspiel” wurde Laika (Mad About Pandas, Berlin) und als “Bestes Jugendspiel” Unforeseen Incidents (Backwoods Entertainment, Bochum/Application Systems, Heidelberg) prämiert. Auszeichnungen gab es in 15 Kategorien, die insgesamt mit 590.000 Euro Preisgeld und zusätzlichen 210.000 Euro für Medialeistungen dotiert waren. Den Publikumspreis konnte sich „Thronebreaker: The Witcher Tales“ von CD Project RED sichern, den Sonderpreis der Jury erhielt „A MAZE. International Games und Playful Media Festival“.

Überreicht wurden die Auszeichnungen unter anderem von Digital-Staatministerin Dorothee Bär, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer, SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil sowie der Sängerin Namika, Schauspielerin Collien Ulmen-Fernandes und Komikerin Enissa Amani. Als Moderatorin der Gala wurde Sängerin und Musik-Kabarettistin Ina Müller verpflichtet. Der Deutsche Computerspielpreis wird von der Bundesregierung, vertreten durch die Staatsministerin für Digitalisierung und dem Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), gemeinsam mit dem game – Verband der deutschen Spiele-Branche vergeben.
„Wir gratulieren allen Gewinnern des Deutschen Computerspielpreises zu ihren herausragenden Leistungen und einzigartigen Spielen“, sagt game-Geschäftsführer Felix Falk. „Sowohl die Gewinner als auch die Nominierten des Deutschen Computerspielpreises 2019 zeigen eindrucksvoll, mit welcher Kreativität, Leidenschaft und mit welchem Können Games in Deutschland entwickelt werden. Das ist einerseits ein Grund zu großer Freude, andererseits wird deutlich, wie wichtig es ist, dass wir mit der Games-Förderung durch den Bund endlich als Entwicklerstandort für Spiele international wettbewerbsfähig werden. Dann können noch mehr Spiele-Entwicklungen auch aus Deutschland kommen.“

 

Alle Gewinner des Deutschen Computerspielpreises 2019 im Überblick:

 

Bestes Deutsches Spiel (dotiert mit 110.000 Euro + 110.000 Euro Medialeistung, bereitgestellt von Computec Media): Trüberbrook (bildundtonfabrik, Berlin/Köln)


Bestes Kinderspiel
(dotiert mit 75.000 Euro + 50.000 Euro Medialeistung, bereitgestellt von Webedia): Laika (Mad About Pandas, Berlin)


Bestes Jugendspiel
(dotiert mit 75.000 Euro + 50.000 Euro Medialeistung, bereitgestellt von Webedia): Unforeseen Incidents (Backwoods Entertainment, Bochum/Application Systems, Heidelberg)


Nachwuchspreis – Konzept
(dotiert mit 65.000 Euro: 1.Platz: 35.000 Euro, 2 x 2. Platz mit je 15.000 Euro):


1. Platz: Elizabeth (Alexander Sartig, Jesco von Puttkamer, Jonathan Kees, Julian Wotjak, Julietta Hofmann, Tobias Hermann, HTW Berlin)


2. Platz: AnotherWhere (Benjamin Feder, Dyako Mahmoudi, Laura Reinhardt, Morten Newe, HTW Berlin)


2. Platz: Sonority (Madeline Reinaldo Mendoza, Willi Schorrig, Elisa Schorrig, HdM Stuttgart)


Nachwuchspreis – Prototyp
(dotiert mit 65.000 Euro: 1.Platz: 35.000 Euro, 2 x 2. Platz mit je 15.000 Euro):


1. Platz: A Juggler’s Tale (Steffen Oberle, Enzio Probst, Dominik Schön, Sven Bergmann und weitere, Filmakademie Baden-Württemberg)


2. Platz: Meander Book (Marlene Käseberg, HTW Berlin)


2. Platz: Orbital Bullet (Yves Masullo, Robin Mächtel, Corinna Benz, SRH Hochschule Heidelberg)


Bestes Serious Game
(dotiert mit 40.000 Euro): State of Mind (Daedalic Entertainment, Hamburg)


Bestes Mobiles Spiel
(dotiert mit 40.000 Euro): see/saw (kamibox, Riedstadt)


Bestes Gamedesign
(dotiert mit 40.000 Euro): Tower Tag (VR-Nerds, Hamburg)


Beste Innovation
(dotiert mit 40.000 Euro): Bcon – The Gaming Wearable (CapLab, Karlsruhe)


Beste Inszenierung
(dotiert mit 40.000 Euro): Trüberbrook (bildundtonfabrik, Berlin/Köln)


Beste Internationale Spielewelt
(undotiert): Red Dead Redemption 2 (Rockstar Games)


Bestes Internationales Multiplayer-Spiel
(undotiert): Super Smash Bros. Ultimate (Nintendo of Europe)


Bestes Internationales Spiel
(undotiert): God of War (Sony Interactive Entertainment)


Sonderpreis der Jury
(undotiert): A MAZE. International Games and Playful Media Festival


Publikumspreis
(undotiert): Thronebreaker: The Witcher Tales (CD Projekt Red)”


(zum Vergrößern anklicken)


  1. Sir Richfield hat geschrieben: 10.04.2019 15:11
    Minando hat geschrieben: 10.04.2019 15:00 Es heisst ja, die Deutschen fänden immer ein Haar in der Suppe.
    In diesem Sinne: herzlichen Glückwunsch.
    Heute lernte ich: Auf die im internationalen Vergleich komplett desolate Lage der Spieleentwicklungsbranche Deutschlands hinzuweisen = Ein Haar in der Suppe finden.
    (Sorry für die späte Antwort, Urlaub und so)
    Ein weiterer speziell deutscher Charakterzug: 'Spiele sind was für Kinder'.
    :Vaterschlumpf:

  2. Also ich finde diese jährliche Veranstaltung wahnsinnig komisch, das hat was von einer Clownschule und jeder darf mitmachen, schade das es keinen Preis für das beste Kostüm gibt, Frau Bär hätte ihn mit Sicherheit gewonnen :mrgreen:

  3. Schreckliche Show. Der "ausgeschlachtete Hobbypreis" passt auch ganz gut. Ich bin eigentlich froh das die Show in die total Falsche Richtung geht und somit auch nur wenig mit dem Hobby "Spielen" zu tun hat.
    Die glänzen ja richtig mit ihrer Koks-Attitüde und dämlichen Verkleidungen in Unwissen. Und was sollen diese unsäglichen Star Wars Verkleidungen ? herrje :lol:

  4. ChrisJumper hat geschrieben: 10.04.2019 21:57 Das ist leider schon richtig. Aber dann kann man sich das ganze gleich sparen und in Kooperation mit Gründern oder Hochschulen direkt und effizienter fördern.
    Genau meine Meinung. Die verpulvern da sinnlos Steuergelder, für Spiele, bei denen es fragwürdig ist, ob man diese überhaupt prämieren sollte.
    Besser wäre es sinnvolle Förderprogramme ins Lebens zu rufen. Aktuell ist es so, dass der Großteil der Förderprogramme absolut keine Ahnung von der Videospielindustrie hat und irgendwie immer versucht etwas mit "pädagogischem" oder "kulturellen" Bezug zu fördern. Aber Videospiele müssen eben keinen pädagogischen oder kulturellen Bezug haben. Sie müssen Spaß machen, sie müssen begeistern können, sie müssen unterhalten. Das ist bei Videospielen relevant. Welchen Bezug darüber hinaus ein Spiel hat, muss einfach irrelevant sein.
    Aber nein, die Förderprogramme sind so beschissen forumliert und haben dermaßen merkwürdige Vorraussetzungen, dass man nur mit dem Kopf schütteln kann.
    Ich hab das ja momentan durch. In meinem Bundesland gibt es ein Förderprogramm, dass angeblich "explizit" für Medien- und Videospielförderung ist. Aber ich habe eigentlich schon keine Lust mehr, meinen Förderantrag einzureichen, weil sich mir bei den Vorstellungen der Fördereinrichtung die Zehnägel hochrollen. Da kann man echt nur mit dem Kopf schütteln. :cry:
    MfG Ska

  5. Skabus hat geschrieben: 10.04.2019 13:52 Man darf einfach nicht vergessen, dass diese Veranstaltung viel mit Politik zu tun hat.
    Die deutsche Videospielindustrie ist einfach zu klein und zu wenig global relevant, als das man eine riesige Auswahl hätte, was Spiele und deren Qualität angeht.
    Das ist leider schon richtig. Aber dann kann man sich das ganze gleich sparen und in Kooperation mit Gründern oder Hochschulen direkt und effizienter fördern.
    Eine Zeit lang fand ich das ganze sogar richtig gut. Aber wenn ein Spiel wie Trüberbrook gewinnt, sagt es leider sehr stark aus wie Überflüssig das ganze ist. Niemand kauft gerne Software die schlecht ist, wenn sich jemand von dieser Wertung geblendet fühlt und dadurch zu diesem Spiel gegriffen hat, dann ist das leider ein sehr sehr starker Image-Schaden. Im Ausland als auch im Inland!
    Vielleicht sollte man das ganze Einstampfen und die Mittel wie bei einem Euro-Vision-Song Kontest. Einfach Europa-Weit machen und vor allem auch so Pflegen.
    Ich bin sicher es gibt da sehr sehr viele fähige Polnische oder Französische Entwickler die es begrüßen würden mit unseren finanziellen Mitteln gefördert zu werden.
    Ganz unter uns, ich finde das dann auch noch viel besser als das was mit Trüberbrook passiert ist. Es ist eine Schnade. Letztlich ist sogar die Beteilligung des Fernsehsenders ARTE, an Videospielen oder Software noch besser als dieses Trüberbrook!
    Ich komme aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus.
    Wir Spieler wollen doch auch nur eins: Bessere Software! Es gibt genug Indies für die dieses Preisgeld besser gewesen wäre.

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