Der Präsident des japanischen Entwicklerstudios und Publishers Capcom, Haruhiro Tsujimoto, dürfte mit einem neuen Statement die Aufmerksamkeit vieler Gamer auf sich gezogen haben. Dabei geht es ganz konkret um die Verkaufspreise für Videospiele.

Diese seien, seiner Einschätzung zufolge, derzeit zu niedrig angesiedelt. Eine Erklärung für seine Behauptung liefert er selbstverständlich direkt mit, wobei er verschiedene Gründe anführt.

Capcom-Präsident Tsujimoto: „Entwicklungskosten sind etwa 100 Mal höher als in der Famicom-Ära“


Einem Bericht des japanischen Portals Nikkei zufolge (via Kotaku), verriet Capcom-Chef Tsujimoto auf der Tokyo Game Show 2023, dass die Entwicklungskosten für Videospiele zu hoch geworden seien. „Die Entwicklungskosten sind etwa 100 Mal höher als in der Famicom-Ära, aber die Software-Preise sind nicht so stark gestiegen“, wie er erklärt.

Darüber hinaus stellt er einen Bedarf für Gehaltserhöhungen fest: „Wenn man bedenkt, dass die Löhne in der gesamten Branche steigen, halte ich eine Erhöhung der Stückpreise für eine gesunde Option für das Geschäft.” Gleichermaßen behauptet Tsujimoto, dass selbst eine schwache Konjunktur keine allzu großen Auswirkungen auf die Preise von Videospielen hätte.

„Nur, weil es eine Rezession gibt, heißt das nicht, dass man nicht ins Kino oder zum Konzert seines Lieblingskünstlers geht. Hochwertige Games werden sich weiterhin verkaufen“, wie Tsujimoto noch einmal im selben Atemzug betont.

Publisher ziehen Preise bereits an


Bereits in der Vergangenheit haben die populären Publisher damit begonnen, Käufern für die PS5- und Xbox Series X|S-Versionen ihrer Titel der aktuellen Spielegeneration ganze 70 US-Dollar, anstelle der bislang üblichen 60 US-Dollar, abzuverlangen. Nachdem große Studios wie Activision oder auch Electronic Arts den Anfang machten, zogen auch First-Party-Publisher wie Sony nach anfänglichem Zögern nach.

Während Ratchet & Clank: Rift Apart und Returnal noch 60 US-Dollar kosteten, bekamen Horizon Forbidden West, das Gerüchten zufolge demnächst auch auf den PC kommen soll, und God of War Ragnarök auf der PS5 bereits ein Preisschild von 70 US-Dollar verpasst.

Auch Nintendo sprang auf den Zug der Preiserhöhungen auf und so wunderte es Anfang des Jahres eher wenig, dass der Breath of the Wild-Nachfolger,

The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom, den auch wir im Test lobten

, für 70 US-Dollar angeboten wurde. Hierbei erklärte die japanische Spieleschmiede allerdings, dass man die Preisgestaltung „von Fall zu Fall“ bewerten wollen würde.

Capcom hingegen verkaufte selbst seine eigenen Spiele, beispielsweise Street Fighter 6, um eine Veröffentlichung der jüngeren Vergangenheit zu nennen, weiterhin für 60 US-Dollar. Zu jenem Preis soll neuesten Informationen zufolge auch die

iPhone 15-Portierung des gefeierten Resident Evil 4 Remakes unter die mobile Spielerschaft

gebracht werden. Ob und wann das Unternehmen nachzieht, bleibt abzuwarten, jedoch steht mit Dragon’s Dogma 2, für das sich die Entwickler GTA 5 zum Vorbild genommen haben, ein Exklusivtitel des Publishers,  bevor, bei dem eine derartige Preiserhöhung vorstellbar wäre.

  1. Kajetan hat geschrieben: 27.09.2023 13:14
    Khorneblume hat geschrieben: 27.09.2023 11:36 Das kommt dabei raus wenn man Menschen an Superlative, Meisterwerke und das ganze Gedöns gewöhnt. Entwicklung und Erwartungen werden immer teurer, und am Ende müssen die Preise hoch, anstatt das man einfach ein paar weniger aufwändige Effekte (RT) oder auf anderes Gedöns verzichtet, und dann lieber im Kern gute Spiele entwickelt, die auch unabhängig von einer Grafik 10/10 sehr gut funktionieren.
    Die Preise müssen überhaupt nicht hoch. Die Majors (inklusive Capcom) fahren seit Jahren massive Gewinne ein, das Geschäft brummt so gut wie NOCH NIE ZUVOR!
    Aber der Boom aus der Pandemie ist halt vorbei, die Umsätze pendeln sich wieder auf normale Höhen ein und der westliche und auch inzwischen asiatische Markt gilt als als ausgeschöpft. Sonderlich viel mehr Leute kann man da nicht mehr erreichen. Also müssen logischerweise die Preise rauf, um das für die Investoren nötige endlose Umsatzwachstum generieren zu können.
    Hier geht es, wie schon im Posting vorher gesagt, gar nicht um betriebswirtschaftliche Notwendigkeiten, sondern um aus dem vielen Geld, welches man schon jährlich macht, ums Verrecken das MAXIMALST MÖGLICHE Geld zu machen. Genug ist hier nie genug. Diese Gier lässt sich nie stillen.
    Ich schätze Capcom als Spielentwickler seit Jahrzehnten. Die liefern im Schnitt seit 30 Jahren Zeug, das mich begeistern konnte.
    Aber dieser aufgesetzte PR-Bla, den du da trefflich ins Reindeutsche übersetzt hast kotzt mich so bitter an. Vom erhöhten Preis bleibt exakt 0% bei Gehaltserhöhungen bis zum mittleren Management hängen, während da wieder ein paar execs ekelhaft die Kohle einsahnen.
    Und dieser gierige Haufen ekelhafter Schmierlappen ist auch noch fest überzeugt, dass das schon keiner begreift, wenn man das SO formuliert, weil ihnen ihre Wirkmacht uneingeschränkte Kopfnicker beschert, die ihre Jobs behalten möchten. Und nach unten immer so weiter, wat willste machen...?
    Deprimierend.

  2. lAmbdA hat geschrieben: 27.09.2023 19:54 Ich halt es noch simpler. Solange man 400 Millionen in ein schwarzes Loch in Form eines Kotick Bonus schmeißen kann, sollen die, mit Vetlaub, einfach mal das Maul halten. Ich hör wieder zu, wenn die Gehaltsschere zwischen QA und einem CEO zumindest annähernd vertretbar ist.
    Die halten den aktuellen Stand aber für durchaus vertretbar. Obwohl es natürlich Verbesserungsbedarf gibt. Nach oben. Auf der CEO-Seite.

  3. Der Chris OLED Model Lite Pro hat geschrieben: 27.09.2023 16:01
    GoldenBoy hat geschrieben: 27.09.2023 15:41 Dasselbe "problem" hat doch auch die Filmindustrie" momentan. Spiele / Filme produzieren wird immer teurer und kosten heute doppelt und dreifach was sie damals gekostet haben.... die Menschen haben aber immer weniger Geld um diese "Luxusgüter" zu kaufen. Besonders bei der aktuellen inflation.
    Man neigt dazu das zu glauben. Zur Einordnung... wir reden hier über die größte Unterhaltungsbranche weltweit. Im Jahr 2022 wurden über 200 Mrd. € umgesetzt. Das ist bald Faktor 10 von der Musikbranche. Wahrscheinlich 5 mal so viel wie in der Filmbranche. Gaming ist seit langem ein Wachstumsmarkt und wird es auch weiterhin bleiben.
    Die "Inflation" hat daran auch wenig geändert. Mich würde nicht wundern wenn sogar das Gegenteil der Fall wäre, denn sie haben ja schon alle ihre Preise angezogen. Ich bin mir sicher, dass das den Umsatz nochmal gehörig gesteigert hat. Der Witz bei der aktuellen "Inflation" ist, dass das Geld ja nicht magisch verschwindet, wie man das zu glauben scheint. Es hat nur ein anderer. Meistens hat es dann derjenige, der in der Lage ist seine Preise zu erhöhen und weniger Geld haben die Leute, die diese Preise zahlen müssen. Gaming wäre hierfür ein schönes Beispiel. :ugly:
    Wegen mir soll Capcom lustig die Preise erhöhen, aber dieses Framing von den hohen Entwicklungskosten ist einfach völlig kaputt. Das ist einfach das Ärgerliche und Unredliche an dieser Kommunikation. Sollen sie halt sagen, dass sie die Preise erhöhen weil sie Bock auf mehr Geld haben oder weil der Markt es zulässt. So hatten sie es ja mit dem RDR Port vor Kurzem noch formuliert. Soll mir egal sein. Aber dieses Geweine über die Entwicklungskosten ist langsam echt nicht mehr auszuhalten.
    Yep stimme dir da auch bei allem zu. Spieleentwicklng ist sicher teurer geworden als noch vor 10 Jahren aber der Markt ist auch gewaltig gewachsen seitdem. Auch was lAmbdA schreibt ist absolut...

  4. Ich halt es noch simpler. Solange man 400 Millionen in ein schwarzes Loch in Form eines Kotick Bonus schmeißen kann, sollen die, mit Vetlaub, einfach mal das Maul halten. Ich hör wieder zu, wenn die Gehaltsschere zwischen QA und einem CEO zumindest annähernd vertretbar ist.

  5. Der Chris OLED Model Lite Pro hat geschrieben: 27.09.2023 16:01 Wegen mir soll Capcom lustig die Preise erhöhen, aber dieses Framing von den hohen Entwicklungskosten ist einfach völlig kaputt. Das ist einfach das Ärgerliche und Unredliche an dieser Kommunikation. Sollen sie halt sagen, dass sie die Preise erhöhen weil sie Bock auf mehr Geld haben oder weil der Markt es zulässt. So hatten sie es ja mit dem RDR Port vor Kurzem noch formuliert. Soll mir egal sein. Aber dieses Geweine über die Entwicklungskosten ist langsam echt nicht mehr auszuhalten.
    Genau das ist auch der Unterschied zwischen Netflix und Amazon.
    Netlfix sagt: "Oi, wir wollen mehr Geld. Hier Preiserhöhung zustimmen, sonst machst Du Abflug, Motherfucker!"
    Amazon erzählt mir dagegen die Tränendrüsengeschichte von der Unmöglichkeit uns weiter das tollste Angebot auf Erden zukommen zu lassen (welches aus wenigen Eigenproduktionen, ein paar populären Lizenzen und viel Straight-To-DVD-Dreck besteht), wenn sie jetzt nicht (Kopf kaum noch über Wasser halten könnend *nach luft schnapp*) endlich Werbung im kostenpflichtigen Angebot schalten. Alternativ darf man aber auch gerne mehr zahlen, weil Amazon dann großzügigerweise bis auf Weiteres keine Werbung schaltet.
    Was für eine verlogene Scheisse!

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