Schon bei der Ankündigung sah Pentiment, entwickelt vom renommierten Rollenspiel-Studio Obsidian Entertainment, zum Anbeißen aus: ein unverbrauchtes Szenario (Süddeutschland im Spätmittelalter, der Hauptcharakter ist ein Buchmaler), schrullig-liebevolle Optik und eine spannende Geschichte rund um ungeklärte Morde in einem Kloster.

Doch das Ergebnis übertraf ein paar Monate später unsere Erwartungen: Wer sich aufs zähe Spieltempo und die Pflicht zum Lesen endloser Textboxen einlässt, der erlebt ein Detektivabenteuer wie kein anderes. Mit tragischen Schicksalen und innigen Momenten, mit cleveren Kniffen rund um die verschiedenen sozialen Hintergründe der handelnden Personen, und mit einer wirklich großen Geschichte, die ganz tief hinein in die Leben der Protagonisten blickt.

Spielmechanisch ist da nicht viel dahinter – es gibt keine typischen Adventure-Rätsel mit Heringen und Zeitreisen –, und trotzdem ist Pentiment anspruchsvoll. Wegen des vielen Geschichtswissens, das vermittelt wird, und wegen der kniffligen Entwicklungen. Man muss genau hinsehen, noch besser zuhören und vor allem entscheiden, auf welche Personen und Gelegenheiten man sich konzentriert – alles versuchen, alle besuchen, allen auf den Zahn fühlen, das geht nämlich nicht. Wer sich auf Pentiment einlässt, der kommt rund 15 oder 20 Stunden nicht von der komplexen Mittelalter-Welt los.

Platz 11: F1 22
Platz 12: Tunic
Platz 13: Stray
Platz 14: Signalis
Platz 15: Bayonetta 3
Platz 16: A Plague Tale: Requiem
Platz 17: Gran Turismo 7
Platz 18: Return to Monkey Island

  1. Khorneblume hat geschrieben: 12.12.2022 21:15 Scheinbar spielen viele Menschen aber lieber eintönige Grafikblende aus der AAA-Giftküche.
    Nicht scheinbar viele. Tatsächlich viele. Schau Dir einfach die Charts an und berücksichtige den Umstand, dass "Graphik" seit Jahrzehnten das wichtigste Verkaufsargument für AAA-Spiele ist.

  2. Onkel Picard hat geschrieben: 12.12.2022 20:23 Tolles Spiel. Freut mich, dass sie es am Ende doch noch umgesetzt haben. Die Idee stand ja glaub ich schon ewig im Raum.
    Wenn die Story und Spielwitz passen, verstehe ich nicht wo genau das Problem hier liegen soll. Obsidian wollte dieses Spiel machen und sie bekamen die Chance, aber halt mit relativ geringem Budget dafür. Zählt am Ende nicht der Spielspaß?
    Das habe ich schon bei Monkey Island nicht nachvollziehen können, denn offenbar haben ja sehr viele Menschen auch Freude an diesen Games. Aber um Freude am Medium geht es ja nicht. Scheinbar spielen viele Menschen aber lieber eintönige Grafikblende aus der AAA-Giftküche.

  3. Jo, ich meine irgendwas, was mehr nach Großproduktion oder Mid Budget aussieht. Outer Worlds oder Greedfall oder sowas. Kena Bridge of Spirits, Lost in Random....
    Ich mag Indie-Spiele. Nicht falsch verstehen. Hades und Hollow Knight vor allem, aber dies sind ja kleine Studios, die klein gehen müssten.
    Bei Obsidian hab ich aber etwas mehr aufwändiges erwartet.
    Mid Budget Spiele von Mid Budget Studios! Blut für den Blutgott!
    Ich wollte auch nicht, dass mein Post so negativ klingt, aber es war Montag morgen, wo alles erstmal furchtbar ist. D:

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