Pawel Sasko als Lead Quest Designer bei Cyberpunk 2077 sprach in einem Interview mit dem polnischen Radiosender “Polskie Radio” über die allgemeine Ausrichtung und die Geschichte des anstehenden Rollenspiels. Obgleich er sich zu spielerischen Details zurückhielt, machte er klar, dass sich die Story des Spiels ganz klar an Erwachsene richten würde.

Einer Zusammenfassung des Interviews auf Reddit ist zu entnehmen, dass sie bei CD Projekt Red eine filmähnliche Geschichte für ein erwachsenes Publikum erzählen wollen. Es sollen dabei Themen berührt werden, mit denen wir (auch) in unserer Zeit konfrontiert sind. Cyberpunk 2077 sei definitiv nicht für Kinder bestimmt, heißt es. Pawel Sasko sagte, dass in der heutigen Kultur oftmals versucht werde, schwierige Themen zu vermeiden. Sie wollen sich aber nicht davor scheuen, verspricht er. Seiner Ansicht nach sei das Spiel “vollgestopft” mit solchen schwierigen Themen. Vielmehr sollen die Spieler selbst zum Nachdenken angeregt werden und bei Entscheidungen selbst eine moralische Position beziehen. Das Spiel soll es ermöglichen, die Dinge aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten. Es soll außerdem nur selten eindeutige “Schwarz-Weiß-Situation” geben. Schon im Rahmen der E3 2019 gab es Berichte über die Hypersexualisierung in der Werbung als ein Thema (wir berichteten) und die Abstinenz eines Moralsystems. Stattdessen öffnet das Spiel die Tür zu mehr oder weniger “moralischem” Verhalten. Die Spieler können sich so verhalten, wie sie es für richtig oder angemessen halten (wir berichteten).

Das Hauptziel von V (spielbare Hauptfigur in Cyberpunk 2077) ist es, sich von den Fesseln von Night City zu befreien und irgendwo ein besseres Leben zu finden. Auch der “Unsterblichkeitschip” ist eng mit diesem Ziel verbunden ist, wodurch Johnny Silverhand (verkörpert von Keanu Reeves) zu einer Schlüsselfigur in der Hauptgeschichte wird. Die Beziehung zu ihm, die man im Laufe des Spiels aufbaut, soll laut Pawel Sasko das Ende des Spiels prägen.

Last but not least sind vier stilistisch sichtbare Gesellschaftsprägungen von Night City im Zuge der E3 2019 präsentiert worden. So werden Entropismus (Notwendigkeit über Stil: Armut an Mitteln und Ideen; Kampf gegen die Technologie und den unnachgiebigen Fortschritt), Kitsch (Stil über Substanz: Ausdruck eines längst verlorenen goldenen Zeitalters, das nicht vergessen werden kann), Neomilitarismus (Substanz und Stil: Kalt, scharf und modern – der Look globaler Konflikte und Unternehmen, die nach Macht streben) und Neokitsch (Stil und Substanz: Ausdruck von Eitelkeit, Luxus und Reichtum der Eliten) das Aussehen von Night City im Allgemeinen beeinflussen – nicht nur die Kleidung, sondern auch die Architektur der verschiedenen Stadtteile.

  1. Wes Anderson filme sind Filme für Erwachsene? Ich mag ja seine Filme und seinen Stil, aber die 4 die ich von ihm kenne, davon finde ich 3 sehr familientauglich. Natürlich weiß man die Filme als Erwachsener deutlich mehr zu würdigen, aber vor allem mr fox und moonrise kingdom funktioniert doch wunderbar auch als Kinderfilm :)
    Ansonsten stimme ich dir aber natürlich zu. Ein Spiel über eine Gruppe ist nicht gleich ein Spiel für eine gruppe. So wage ich mal die kühne Vermutung, dass so ein grabbelspiel mit Mädchen nicht gerade diese Zielgruppe hat :D

  2. Kajetan hat geschrieben: 13.08.2019 11:32
    Tyrantino hat geschrieben: 13.08.2019 08:49 Wenn du von den behandelnden Theman ausgehst, machen das Gone Home zu einem Spiel für Teenager. Denn genau deren Sorgen, Ängste und Gefühle werden dort behandelt.
    Und weil Teenager ja total auf solche Spiele stehen, werden solche Themen auch seit Jahrzehnten in Videospielen für Teenager verarbeitet ... oh, wait!
    Nur, weil es in Spielen wie Gris oder Senua's Sacrifice zentral um psychologische Probleme geht, heisst das ja nicht, dass sich diese Spiele nur an Menschen mit psychologischen Problemen wenden. Alleine der Umstand, dass sie sich solchen Themen zuwenden, macht sie zu Spielen für Erwachsene. Weil es erwachsene Themen sind, die weit, WEIT über das in Videospielen übliche Niveau von "Du bist der Held und rettest die Welt" hinausgehen. Von wem diese Spiele dann gezockt werden, ist nebensächlich.
    Vielleicht wäre es besser, wenn man sich von diesem leicht mißverständlichen "Spiele für Erwachsene" lösen würde und einfach "erwachsene Spiele" daraus macht. Und in 10-15 Jahren muss man diese dämliche Sonderbezeichnung auch nicht mehr verwenden, denn Filme von z.B. Wes Anderson nennt man ja auch nicht "Filme für Erwachsene" oder "erwachsene Filme". Es wird Zeit, dass Videospiele "erwachsen" werden :)
    Woah mal ganz ruhig Brauner ;) : Du bist nur von der Thematik ausgegangen, weil du das Spiel selbst nicht kennst (was ja an sich schon ein wenig anmaßend wirkt, wenn du dich jetzt so in die Diskussion versteifen willst) und nur aus dieser Sicht habe ich dir geantwortet. Denn man kann nicht allein vom Thema ausgehen, sondern muss auch sehen, wie es präsentiert wird. Was ich in meinem Post über Fight Club auch schon schrieb.

  3. Tyrantino hat geschrieben: 13.08.2019 08:49 Wenn du von den behandelnden Theman ausgehst, machen das Gone Home zu einem Spiel für Teenager. Denn genau deren Sorgen, Ängste und Gefühle werden dort behandelt.
    Und weil Teenager ja total auf solche Spiele stehen, werden solche Themen auch seit Jahrzehnten in Videospielen für Teenager verarbeitet ... oh, wait!
    Nur, weil es in Spielen wie Gris oder Senua's Sacrifice zentral um psychologische Probleme geht, heisst das ja nicht, dass sich diese Spiele nur an Menschen mit psychologischen Problemen wenden. Alleine der Umstand, dass sie sich solchen Themen zuwenden, macht sie zu Spielen für Erwachsene. Weil es erwachsene Themen sind, die weit, WEIT über das in Videospielen übliche Niveau von "Du bist der Held und rettest die Welt" hinausgehen. Von wem diese Spiele dann gezockt werden, ist nebensächlich.
    Vielleicht wäre es besser, wenn man sich von diesem leicht mißverständlichen "Spiele für Erwachsene" lösen würde und einfach "erwachsene Spiele" daraus macht. Und in 10-15 Jahren muss man diese dämliche Sonderbezeichnung auch nicht mehr verwenden, denn Filme von z.B. Wes Anderson nennt man ja auch nicht "Filme für Erwachsene" oder "erwachsene Filme". Es wird Zeit, dass Videospiele "erwachsen" werden :)

  4. James Dean hat geschrieben: 12.08.2019 12:09
    tomtom73 hat geschrieben: 12.08.2019 12:01 Und dazu noch kontroverse Themen, die durch Beleuchtung aus verschiedenen Blickwinkeln zum Nachdenken anregen, statt von oben herab aufzuzeigen, was "einzig richtig" ist? Am Ende sogar noch mit eingebauter Katharsis?
    Solange am Ende herauskommt, dass Trump = böse ist (und wenn es nur durch Analogien geschieht), können die jeden Blickwinkel einbauen, der ihnen beliebt und dazu jedes noch so kontroverse Thema verwursten.
    Ich glaube nicht, dass er sich selbst als "böse" sieht, ganz im Gegenteil. Und genau das ist der Punkt. Jedenfalls einer von vielen...

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