Bobby Kotick, der CEO von Activision Blizzard, hat zugestimmt, dass sowohl sein Gehalt als auch sein jährlicher Bonus um 50 Prozent gekürzt werden. Zwei weitere Vergütungssysteme, der “Transformation Transaction Award” und die “Shareholder Value Creation Incentive”, wurden ebenfalls gestrichen. Das letztgenannte Anreizsystem soll ihm laut früheren Medienberichten ungefähr 200 Mio. Dollar in Form von Aktien eingebracht haben – nach Steuerabzügen blieben ihm ca. 41 Millionen Dollar davon übrig.

Diese Gehaltsanpassung ist Kotick vom Aufsichtsrat bzw. Vorstand des Unternehmens vorgeschlagen worden. Er stimmte zu. Die Angaben können im SEC-Dokument oder bei Wowhead und Kotaku nachgelesen werden. Trotzdem hat der Aufsichtsrat/Vorstand klar kommuniziert, dass Bobby Kotick weiter CEO bleiben soll. Passend dazu wurde ein neues Vergütungsprogramm beschlossen, dass das “Feedback der Aktionäre widerspiegelt”, auf typischen Ansätzen im Markt basiert und die Höhe der Vergütung an den Erfolg des Unternehmens koppelt. So wird seine Vergütung auf den Median des Gehalts von Vorstandsvorsitzenden vergleichbarer Unternehmen reduziert, trotz der starken Performance von Activision Blizzard innerhalb der Spiele-Branche.

Das Grundgehalt von Bobby Kotick wird von 1.750.000 Dollar auf 875.000 Dollar pro Jahr reduziert wird, während sein maximaler Jahresbonus ebenso halbiert wird. Wie hoch dieser Bonus sein wird, hängt von einer Reihe von Erfolgsfaktoren des Unternehmens ab, darf aber 200 Prozent seines Grundgehalts nicht überschreiten – das Maximum wäre also ein Bonus in Höhe von 1.750.000 Dollar. Sein neues Grundgehalt liegt damit im Bereich der unteren 25 Prozent des Durchschnittsgehalts von CEOs in ähnlichen Unternehmen, während sein maximal möglicher Bonus dem Median entspricht. Außerdem wurde bekanntgegeben, dass Kotick sein CEO-Engagement bis März 2023 verlängert hätte. In dem SEC-Dokument wurde seine langjährige Arbeit ausführlich gelobt, weil er das Vorgängerunternehmen vor einer Pleite gerettet und in einen milliardenschweren Konzern verwandelt hätte.

Die Anpassung des Gehalts ist laut Kotaku u.a. auf die Kritik vieler Aktionäre über Koticks Gehalt und die mehrfachen Extra-Boni zurückzuführen, zumal die CtW Investment Group in einem Statement (2020) darauf hinwies, dass die Mitarbeiter von Activision Blizzard “typischerweise weniger als 1/3 von 1 Prozent des Verdienstes des CEOs verdienen” würden. Außerdem gab es in den letzten Jahren zahlreiche Entlassungsrunden bei Activision und Blizzard Entertainment. Hunderte von Mitarbeitern verloren ihren Job, während sich Bobby Kotick über hohe Boni freuen konnte (wir berichteten, mehrfach). Auch die Unternehmenskultur und der Umgang mit Mitarbeitern in einer weltweiten Krise wurden kritisiert.

Beim “GamesBeat Summit 2021” meinte Bobby Kotick in Hinblick auf die Entlassungen, dass Activision Blizzard über 2.500 Stellen schaffen möchte, um die Zeit- und Produktionspläne in den nächsten drei Jahren umsetzen zu können. Zugleich beklagte er, dass es einen starken Wettbewerb um potenzielle Bewerber und Mitarbeiter geben würde – z.B. in Bezug auf Apple und Facebook.

  1. Ryan2k6 hat geschrieben: 03.05.2021 12:26 Daher sagte ich ja, es hängt von der Perspektive ab.
    Keine Frage :)
    Dennoch halten sich die "Probleme", die sich daraus für Kotick ergeben, um es mal höflich auszudrücken, in engen, sehr engen Grenzen. Wie bereits gesagt wurde, am meisten wird wahrscheinlich seiner Schwester ihr Pudel darunter zu leiden haben, der nun doch nicht seinen dritten Swarovsiki Twinkle Tushie Stone bekommen kann.
    Denk doch einer mal an den armen Hund, ihr Schweine!!!

  2. Kajetan hat geschrieben: 03.05.2021 12:04
    cM0 hat geschrieben: 03.05.2021 11:47 Mit dieser negativen Grundhaltung macht man sich das Leben schwer.
    Das ist zumindest bei mir keine negative Grundhaltung. Das ist nackte Wut :)
    Nein, ich weiß schon, was Du meinst. Als z.B. vor eingen Jahren eine nachhaltig produzierte Computer-Maus vorgestellt wurde, kamen entsprechende Kommentare, dass das alles ja verlogene Scheisse wäre, weil man nicht 100%ige Nachhaltigkeit und Transparenz hätte, sondern "nur" irgendwas um die 75%. Ähnliche Kommentare zur Markteinführung des Fairphones. Solche Kommentare kannste in die Tonne treten. Die kommen entweder von Extremisten, die alles ausser einer 3000%igen Sofort-Knopfdruck-Lösung ablehnen oder von Leuten, die das als Ausrede benutzen, um gar nichts tun zu müssen.
    Das stimmt, ich ordne dich auch nicht in die Ecke dieser Extremisten ein ;) Meine Aussage mit den negativen Kommentaren war auch eher allgemein zu werten. Es ist fast egal welche News man liest, die Kommentare dazu sind nahezu immer negativ und das finde ich schade. Wütend auf die aktuelle Situation kann (und soll) man natürlich trotzdem sein.

  3. Ryan2k6 hat geschrieben: 03.05.2021 12:26
    lAmbdA hat geschrieben: 03.05.2021 11:25 Das reicht um sich jeden Luxus erlauben zu können ( Ich will denjenigen sehen, der argumentiert, dass man mehr braucht, als 1 Millionen Dollar im Jahr) und man hat noch genug Abstand zum Durchschnitt, wenn man es braucht.
    Weißt du nicht, dass Yachten pro Meter Länge ne Million kosten? ;)
    Also ja, je nach Lebensstil, ist ne Million im Jahr VIEL zu wenig. Für uns natürlich nicht, aber für uns wären 10.000 im Jahr vielleicht zu wenig und für einen Obdachlosen wiederum nicht. Daher sagte ich ja, es hängt von der Perspektive ab.
    Dennoch pflichte ich dir bei, dass persönlicher Reichtum einen Deckel haben könnte und kaum jemandem etwas dadurch abgeht. Wobei man auch sagen muss, ein Bezos hat ja keine 100 Milliarden auf dem Konto, das ist alles nur in Vermögenswerten, die man im Zweifel auch erst mal irgendwie flüssig machen muss.
    Gut, ich gehe auch davon aus, das bei diesem Konzept natürlich auch die teils lächerlichen Preise näher an den eigentlichen Sachwert rücken würden. Wen nicht, fände ich es zumindest witzig, wenn sich die Elite ihre Wünsche auch finanzieren müsste :D

  4. lAmbdA hat geschrieben: 03.05.2021 11:25 Das reicht um sich jeden Luxus erlauben zu können ( Ich will denjenigen sehen, der argumentiert, dass man mehr braucht, als 1 Millionen Dollar im Jahr) und man hat noch genug Abstand zum Durchschnitt, wenn man es braucht.
    Weißt du nicht, dass Yachten pro Meter Länge ne Million kosten? ;)
    Also ja, je nach Lebensstil, ist ne Million im Jahr VIEL zu wenig. Für uns natürlich nicht, aber für uns wären 10.000 im Jahr vielleicht zu wenig und für einen Obdachlosen wiederum nicht. Daher sagte ich ja, es hängt von der Perspektive ab.
    Dennoch pflichte ich dir bei, dass persönlicher Reichtum einen Deckel haben könnte und kaum jemandem etwas dadurch abgeht. Wobei man auch sagen muss, ein Bezos hat ja keine 100 Milliarden auf dem Konto, das ist alles nur in Vermögenswerten, die man im Zweifel auch erst mal irgendwie flüssig machen muss.
    Kajetan hat geschrieben: 03.05.2021 11:55 Die Hälfte von vielen Millionen Dollar sind immer noch viele Millionen Dollar. Es spielt für Kotick doch überhaupt keine Rolle, ob er einen größeren oder kleineren Haufen Millionen Dollar bekommt. Es ändert sich für ihn und sein Leben nichts. Da ist nirgendwo ein "Verzicht".
    Naja, aus deiner bescheidenen Sicht ändert sich für ihn nichts. Aber aus seiner Sicht kann sich dadurch durchaus was ändern. Das neue Haus muss warten, die neue Yacht wird kleiner. Klar ist das alles nur Protz und er wird nicht verhungern, aber zu sagen es ändere sich für ihn nichts, ist so einfach nicht zu beurteilen.
    Und nein, dafür muss man ihm nicht danken oder zujubeln, aber ich bin sicher, er müsste das auch nicht machen und vor einigen Jahren hätte er das vielleicht auch nicht. Aber jetzt tut er es und das ist was Gutes. Oder anders, es ist besser, als es nicht zu tun.

  5. cM0 hat geschrieben: 03.05.2021 11:47 Mit dieser negativen Grundhaltung macht man sich das Leben schwer.
    Das ist zumindest bei mir keine negative Grundhaltung. Das ist nackte Wut :)
    Nein, ich weiß schon, was Du meinst. Als z.B. vor eingen Jahren eine nachhaltig produzierte Computer-Maus vorgestellt wurde, kamen entsprechende Kommentare, dass das alles ja verlogene Scheisse wäre, weil man nicht 100%ige Nachhaltigkeit und Transparenz hätte, sondern "nur" irgendwas um die 75%. Ähnliche Kommentare zur Markteinführung des Fairphones. Solche Kommentare kannste in die Tonne treten. Die kommen entweder von Extremisten, die alles ausser einer 3000%igen Sofort-Knopfdruck-Lösung ablehnen oder von Leuten, die das als Ausrede benutzen, um gar nichts tun zu müssen.
    Vielleicht haben wir da nur aneinander vorbeigeredet. Wenn du sagen wolltest, dass er bisher mehr Geld erhalten hat, als vergleichbare CEOs, hast du recht, aber dein Beitrag hat sich anders gelesen.
    Ja, hatte mich da etwas mißverständlich ausgedrückt.

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