Als PC-Spieler hat man es seit einiger Zeit nicht gerade leicht, denn sobald ein großer Release bevor steht, dann droht Ungemach in Sachen Performance und Stabilität. Aber man mag es kaum glauben: Es gab Zeiten, da waren PC-Spiele noch schlimmer optimiert.

Während es vor dem Start der PS5- und Xbox Series X|S-Ära eine ganze Zeit lang so aussah, als sei das Zeitalter der grausigen PC-Umsetzungen mit wenigen Ausnahmen vorbei, fühlt man sich mittlerweile wieder an dunklere Tage erinnert. Damit wir mit diesen Gedanken nicht alleine sind, nehmen wir euch mit auf eine Reise und stellen euch fünf wirklich schreckliche PC-Portierungen vor.

Batman: Arkham Knight



Den Anfang in dieser sagen wir illustren Liste bildet ein Spiel, welches vermutlich für viele jüngere Spieler fast schon sinnbildlich für einen schlechten PC-Port steht. Die Rede ist natürlich von Batman: Arkham Knight, dem fulminanten Finale der Rocksteady-Trilogie rund um den dunklen Rächer. Zumindest auf der PlayStation 4 und Xbox One hob sich Batman 2015 noch einmal optisch empor, während PC-Spieler Warner Bros. Games die Portierung um die Ohren pfefferten.



Der Publisher ließ nämlich die technische Umsetzung der Steam-Version auslagern und zwar an das US-Studio Iron Galaxy, die mit verhältnis mäßig wenig Zeit im Rücken das Ding schaukeln sollten – und damit begann das Desaster. Als Batman: Arkham Knight am 23. Juni 2015 auch für den PC erscheint, kam unfassbar viel zusammen: Es ruckelte und stotterte auf unerklärliche Weise, Grafik-Features wie Ambient Occlusion und die schicken Regen-Shader fehlten und hinzu kam eine Begrenzung auf 30 Bilder pro Sekunde.

Die Portierung war ein Schlag ins Gesicht für Kunden und die machten ihren Ärger Luft, vor allem in den für Steam damals noch recht neuen Nutzerrezensionen. Am Ende zog Warner Bros. Games die Reißleine: Man stellte den Verkauf der PC-Version ein, bot Rückerstattungen an und brachte erst Monate später eine gepatchte Umsetzung auf den Markt. Gut war Batman: Arkham Knight dann zwar immer noch nicht optimiert, aber zumindest in einem viel besseren Zustand als noch zum Originalrelease. Mittlerweile lässt sich das Action-Adventure zumindest weitgehend auf modernen PCs problemlos spielen.

Final Fantasy 7



Direkt zur Klarstellung: Im Falle von Final Fantasy 7 reden wir nicht von dem Remake, welches 2021 für den PC erschienen ist und auch nicht von dem Remaster aus dem Jahr 2013. Sondern es geht um das originale Final Fantasy 7, welches 1997 für die PlayStation und 1998 für den PC veröffentlicht wurde. Während das JRPG auf der damals noch jungen Sony-Konsole zum Welthit wurde, wollte Square Enix auf dem westlichen Markt zusätzlich mit einer PC-Umsetzung punkten und beauftragte ein kleines Team, sowie Publisher Eidos mit einer Portierung.



Das Ergebnis war jedoch ein ziemlicher Reinfall, zumindest rein technisch gesehen. Die Bildwiederholrate in den Kämpfen war niedrig, Minispiele waren an die Geschwindigkeit des Prozessors gebunden und zusätzlich sorgten unzählige Bugs dafür, dass diese Version von Final Fantasy 7 am liebsten vergessen werden sollte.

Aber das sollte nicht der Fall werden, denn der Port von Final Fantasy 7 diente Square Enix Jahre später dazu, um das Rollenspiel auf andere, moderne Plattformen zu bringen – inklusive erneut dem PC. Dieses Mal jedoch mit erheblich mehr Sorgfalt.

Saints Row 2



Noch bevor die Saints Row-Reihe mit dem dritten Teil einem zunehmend größeren Publikum bekannt wurde, machte die Gangstertruppe bereits die Konsolen unsicher, und mit dem zweiten Teil auch den PC. Leider stellte sich die Portierung des GTA 4-Konkurrenten jedoch als eine ziemliche Katastrophe heraus, die bis heute nicht ihr Potenzial entfalten konnte.

Neben einer bemerkenswert miesen Performance und zahllosen Bugs und Abstürzen, trifft man auf ein paar sehr merkwürdige Entscheidungen. So existiert in Saints Row 2 eine Begrenzung auf 32 FPS und wessen CPU die Grenze von 3,2 GHz überschreitet, darf sich auf zusätzliche Bugs und Glitches einstellen. Grund dafür ist, dass die Portierung sich penibel genau an den Prozessor der Xbox 360 orientiert, welcher ebenjene Taktrate von 3,2 GHz bietet.

Ein Stück weit Abhilfe für all diese Probleme schafft die Mod Gentlemen of the Row vom Entwickler Mike Watson, besser bekannt als IdolNinja. Die Arbeit an der Modifikation überzeugte auch den Saints Row-Entwickler Volition, wo Watson im Anschluss eine Festanstellung erhielt und an einem umfangreichen Patch für die PC-Version von Saints Row 2 arbeiten durfte. Allerdings verstarb Watson im August 2021 aufgrund einer Krebserkrankung und konnte die Arbeiten an dem Update nie fertigstellen. Entwickler Volition versprach jedoch seinerzeit, dass dieses trotzdem noch veröffentlicht werden soll.

Dark Souls: Prepare to die Edition



Galt Demon’s Souls noch gewissermaßen als Geheimtipp für PS3-Besitzer, konnte sich From Software spätestens mit dem ersten Dark Souls in das Gedächtnis vieler Spieler brennen. Neben der PlayStation 3 und Xbox 360 wurde später auch der PC bedient, aber dort sorgten nicht (nur) die Bosse des schweren Action-Rollenspiels für Frustration.



Eine Limitierung auf 30 Bilder pro Sekunde, eine so gut wie kaum vorhandene Unterstützung von Maus und Tastatur, die Integration des unsäglichen Games for Windows Live und irritierende Einschränkungen der Auflösung: Dark Souls in der Prepare to Die Edition war auf dem PC ein einziges Desaster, welches nur dank des Modders Durante und dem DSFix gerettet wurde. Erst dann war Dark Souls am PC annehmbar spielbar, auch wenn zu einer guten Portierung immerhin noch einiges fehlte.

Für Durante war der DSFix hingegen der Start in eine vielversprechende Karriere: In den Folgejahren konnte er ebenso anderen bescheidenen PC-Ports helfen, ehe er 2018 mit PH3 Games ein eigenes Studio gründete. Dort war man unter anderem verantwortlich für die technische Umsetzung von Spielen wie The Legend of Heroes: Trails of Cold Steel 3 oder Ys 9: Monstrum Nox für den Computer.

Spider-Man 2



Die bisher vier genannten Spiele waren zwar wirklich enttäuschende Portierungen, aber boten zumindest inhaltlich keine Abweichungen von den zumeist favorisierten Konsolenumsetzungen. Es gab jedoch auch eine Zeit, in der sich Spiele zwischen den einzelnen Plattformen trotz des identischen Namens massiv unterschieden haben. Eines der prominentesten Spiele ist Spider-Man 2.

Passend zum zweiten Film der Sam Raimi-Trilogie lieferte Entwickler Treyarch auf der PlayStation 2, der Xbox und dem Game Cube ein fantastisches Spiel ab, welches selbst heute noch als Blaupause für das Schwingen in einer offenen Welt durchgeht. Auf dem PC hingegen wünschte man sich, man hätte dieses Spiel bekommen, aber stattdessen gab es einen linearen und simplen Brawler, der darüber hinaus auch noch mit unzähligen Bugs bestückt war.



Spider-Man 2 ist zwar in dem Sinne kein PC-Port, sondern im Kern ein eigenständiges Spiel für den PC. Vom Namen her war das aber 2004 nicht erkennbar und dürfte so manchen Käufer vollkommen bewusst in die Irre geleitet haben. Glücklicherweise existiert diese Praxis heutzutage kaum noch, ganz im Gegensatz zu enttäuschenden, frustierenden und schlimmen PC-Portierungen.

  1. Bussiebaer hat geschrieben: 22.05.2023 08:03 FF VII habe ich jetzt auch nicht als schlechten Port im Kopf. Es lief ohne Probleme. Steuerung war glaub ich ungewohnt, ich meine es mit einem Gamepad gespielt zu haben, aber kann ich da täuschen. War jedenfalls so davon beeindruckt, daß ich Teil 8 sofort am Release-Tag gekauft habe und nur dafür >70 km zum damals nächsten Media Markt gefahren bin.
    Ich erinnere mich noch gut daran dass mir das Spiel jedes mal bei der Videosequenz in der die Weapon aufwachen abgestürzt ist. Erst als ich irgendwann das Spiel auf Viertelbildschirm Darstellung umgestellt habe, hat es dann funktioniert.

  2. greenelve2 hat geschrieben: 23.05.2023 23:42
    PixelMurder hat geschrieben: 22.05.2023 05:43
    greenelve2 hat geschrieben: 21.05.2023 20:34So ging es mir mit den Batman Arkham Titeln. Panzersteuerung, völlig unspielbar.
    Ich glaube, mein erstes RE "spielte" ich auf N64, startete das nicht in einem Zug? Wenn ich mich richtig erinnere, kam ich nicht mal aus dem Zug raus, bevor ich das Game abhakte. Selbst RE 5 war aber noch zum Kotzen.
    Im Zug beginnt RE 0 für Gamecube.
    Ist eine ganze Weile her, dann war es auf dem Gamecube. Hatte vor der Wii alle Nintendo-Konsolen, dann dachte ich, es wird Zeit, mit der 360 eine Konsole für Erwachsene zu kaufen ;)

  3. PixelMurder hat geschrieben: 22.05.2023 05:43
    greenelve2 hat geschrieben: 21.05.2023 20:34So ging es mir mit den Batman Arkham Titeln. Panzersteuerung, völlig unspielbar.
    Ich glaube, mein erstes RE "spielte" ich auf N64, startete das nicht in einem Zug? Wenn ich mich richtig erinnere, kam ich nicht mal aus dem Zug raus, bevor ich das Game abhakte. Selbst RE 5 war aber noch zum Kotzen.
    Im Zug beginnt RE 0 für Gamecube.

  4. FF VII habe ich jetzt auch nicht als schlechten Port im Kopf. Es lief ohne Probleme. Steuerung war glaub ich ungewohnt, ich meine es mit einem Gamepad gespielt zu haben, aber kann ich da täuschen. War jedenfalls so davon beeindruckt, daß ich Teil 8 sofort am Release-Tag gekauft habe und nur dafür >70 km zum damals nächsten Media Markt gefahren bin.

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