Update vom 27. Oktober, 17:26 Uhr:

In einer Stellungnahme widerspricht EA den Berichten darüber, dass man den Vertrieb von physischen Spielen einstellen würde. Ein Sprecher erklärte: “Wir haben den physischen Vertrieb unserer Spiele in Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht eingestellt, und die Spieler können unsere Spiele weiterhin im Einzelhandel in der Region kaufen. Jüngste Berichte, in denen etwas anderes behauptet wurde, spiegeln die Angaben in den gesetzlichen Jahresabschlüssen von EA Deutschland nicht korrekt wider.”

Demnach wird es auch in Zukunft Spiele von EA im klassischen Einzelhandel geben. GamesWirtschaft hat jedoch derweil in Erfahrung gebracht, dass die Electronic Arts GmbH eine Änderung ihres Unternehmensgegenstands vorgenommen hat.

War zuvor die Rede von “Import, Export, Vertrieb, Verkauf und Herstellung” in Bezug auf Videospiele, heißt es jetzt nur noch “Erbringung von Leistungen bezogen auf Videos, Videospiele, Computer-Software und interaktive Unterhaltung”. Welche Änderungen dies mit sich bringt, bleibt abzuwarten.

Originalmeldung:

In den Laden seines Vertrauens gehen, das aktuelle FIFA kaufen und zuhause die Disc in die PlayStation oder Xbox schieben: Das ist vermutlich bald ein Akt der Vergangenheit. 

Nicht nur, weil FIFA ab dem nächsten Jahr anders heißt, sondern auch, weil Electronic Arts allen Anschein nach den Verkauf von Spielen auf Datenträgern einstampft. Dies berichtet GamesWirtschaft unter Berufung auf den aktuellen Geschäftsbericht von EA Deutschland.

EA: Zukünftig keine verpackten Waren mehr



Da immer mehr Spieler ihre Spiele digital erwerben und nicht mehr im klassischen Einzelhandel, plant man bei EA Deutschland mit einer “wirtschaftlichen Umstrukturierung” für den deutschsprachigen Raum. Sobald diese abgeschlossen ist, werde man dem Geschäftsbericht zufolge “keine Umsätze mit verpackten Waren mehr erzielen”.

Das bedeutet, dass es sehr wahrscheinlich in Zukunft keine Spiele mehr auf Datenträgern im deutschsprachigen Raum zu kaufen gibt. Ob es stattdessen einen Ersatz gibt, wie zum Beispiel den Kauf von digital einlösbaren Codes im Einzelhandel, oder EA Deutschland komplett das Geschäftsfeld den digitalen Anbietern überlässt, geht aus dem Bericht nicht eindeutig hervor.

EA Deutschland soll erhalten bleiben



Generell schwebt ein kleines Fragezeichen über EA Deutschland. Auf mehrfache Nachfrage seitens GamesWirtschaft bezüglich des Standortes und den Auswirkungen der Umstrukturierung, wollte sich Electronic Arts bislang nicht äußern.

Insgesamt soll EA Deutschland aber erhalten bleiben. Der Grund dafür ist, dass in der Kölner Zentrale zahlreiche von EA produzierten Spiele für den deutschsprachigen Raum übersetzt und sychronisiert werden.

  1. An sich ist das nicht zwangsweise schlecht; bei digitalen Spielen es spart Energie und Müll, und schließlich ist man heutzutage oft mehr an den Account gebunden, als an die gekaufte Disk.
    Ist bei Konsolen natürlich komplizierter. Afaik werden Retail-Spiele dort immer noch nicht an Accounts gebunden? EA hats mal mit dem Online-Modus versucht, aber das ging ja daneben und wurde fallengelassen.
    Das Problem ist allerdings, dass EA die gesparten Kosten und den Profit unter Garantie nicht weitergeben wird. Zumal es bereits nervig genug ist, an deren Launcher gebunden zu sein.

  2. die-wc-ente hat geschrieben: 27.10.2022 12:57
    In den Laden seines Vertrauens gehen, das aktuelle FIFA kaufen und zuhause die Disc in die PlayStation oder Xbox schieben: Das ist vermutlich bald ein Akt der Vergangenheit.

    aufgrund der größe einiger spiele kann man das nachvollziehen, aber: war das nicht eigentlich einer der Gründe für eine Konsole? kein bock auf installation / download, also konsole, spiel rein, loslegen ?!
    Die Zeiten sind lange vorbei. Allein schon weil das Datenstreaming von der Disc viel zu langsam ist, muss zwingend auch auf Konsole installiert werden. Außerdem sind Spiele ja mittlerweile gerne deutlich über 100GB groß, was die Kapazität einer Bluray bei Weitem übersteigt.

  3. Ryan2k22 hat geschrieben: 28.10.2022 09:09
    Die weniger seriösen kommen auf ihre Preise indem der Key dann in Brasilien oder der Türkei gekauft wird um ihn für die reicheren Westeuropäer billig anzubieten.
    Was ist daran unseriös?

  4. Ryan2k22 hat geschrieben: 28.10.2022 09:09 Ich weiß jetzt nicht wen du meinst mit Keysellern.
    Alle :)
    Die seriösen mögen das über Menge machen und kommen damit auf ihre 5-10% Rabatt.
    Die weniger seriösen kommen auf ihre Preise indem der Key dann in Brasilien oder der Türkei gekauft wird um ihn für die reicheren Westeuropäer billig anzubieten.
    Genau das sage ich.
    Das birgt über kurz oder lang die Gefahr, dass die Preise global angeglichen werden und sich der Spieler aus Braslien das nicht mehr leisten kann, weil der Westeuropäer 10€ sparen wollte.
    Niemand hat ein Interesse daran auf das Geld aus diesen Regionen zu verzichten. Die Publisher achten inzwischen mehr darauf, wem sie bulkweise Keys verkaufen. Was vor zehn Jahren noch fast ReSeller-Alltag war (die Preisdifferenzen zwischen Regionen ausnutzen), geht heute nicht mehr soooo einfach. Die Branche ist inzwischen ein wenig seriöser geworden.
    Hab ich auch schon genutzt, keine Frage. Versuche es aber auf die offiziellen zu beschränken und notfalls eben auf den nächsten Sale zu warten.
    Einmal bei Fanatical ein neues Release geholt wegen den 10%, ansonsten Sales. Und wenn ich etwas ums Verrecken zum Release haben muss, sind das inzwischen nur noch kleine Indie-Projekte mit entsprechend niedrigen Preisen. Wie letztlich CULTIC für 10€, wo ich kurzerhand noch den Soundtrack für 2 Ocken erstanden habe, weil mir der Spielepreis für den wahrgenommenen Spielspaß irgendwie zu wenig erschien. Was soll ich bei solchen Endpreisen noch extra mit Key-ReSellern rummachen?

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