Das bei vielen PC-Spielern beliebte Programm MSI Afterburner, welches für Overclocking und Undervolting von Grafikkarten genutzt wird, hat ein paar unruhige Zeiten vor sich. Dies berichtet der zuständige Entwickler in einem Forum.

Auch wenn der Name etwas anderes vermuten lässt, entsteht Afterburner nicht direkt beim Hardware-Hersteller MSI. Stattdessen läuft die Entwicklung über den russischen Programmierer Alexey, der im Guru3D-Forum als “Unwinder” bekannt ist. Dort gab er nun zu Worte, dass er glaubt, dass das Projekt tot ist. Schuld daran ist der anhaltende Krieg in der Ukraine.

MSI Afterburner: Entwicklung wegen Krieg unterbrochen



Laut Alexeys Forenbeiträgen kann MSI aufgrund der Sanktionen gegen Russland seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen, die im Vertrag zwischen ihm und dem Unternehmen geregelt waren. Schon seit elf Monaten sei dies der Fall und Afterburner vermutlich tot, so der Programmierer weiter.

Er habe versucht, selbstständig das Tool weiterzuentwickeln, aber das Ergebnis sei “nichts als Enttäuschung” gewesen. Er habe das Gefühl, dass er lediglich Energie aufbringt für ein Projekt, welches von MSI selbst nicht mehr als notwendig betrachtet wird. In seiner Freizeit werde er noch versuchen, Afterburner weiterhin zu unterstützen, aber es am Ende des Tages vermutlich aufgeben. Schließlich habe er auch Rechnungen zu bezahlen.

MSI selbst hat sich gegenüber PC Gamer zu der aktuellen Situation geäußert und kündigt an, dass man bereits an einer Lösung arbeitet. Derweil steht Afterburner weiterhin auf der Webseite des Unternehmens zum Download zur Verfügung und unterstützt laut den Informationen auch die jüngst veröffentlichte Nvidia GeForce RTX 4070 Ti.

Rivatuner nicht betroffen



Während MSI Afterburner trotz der jüngsten Aussagen des Unternehmens zumindest vor einer unsicheren Zukunft steht, können Nutzer des RivaTuner Statistics Server (RTSS) aufatmen. Das Programm, welches in Kombination mit Afterburner zum Download angeboten wird, ist von der Einstellung laut Alexey nicht betroffen.

RTSS, so Alexey, sei bereits vor Afterburner entstanden und ein reines Hobby-Projekt. “RTSS macht mir immer noch sehr viel Spaß, es weiterzuentwickeln und neue Funktionen dafür zu entwerfen” führt er im Forum von Guru3D weiter aus. Nutzer können also auch in Zukunft auf Updates für das Programm hoffen.

  1. Kajetan hat geschrieben: 11.01.2023 10:50
    Cytasis hat geschrieben: 11.01.2023 09:16 (bzw. kann, da wie du geschrieben hast die Rechte anscheinend ja bei MSI liegen).
    Ich schrub, dass vielleicht (!) die Rechte bei MSI liegen, ich aber mangels detaillierter Info nur spekulieren kann :)
    Nein, sry, konkret kann ich Dir keine Alternative empfehlen (verwende selbst den MSIA, wenn ab und an ein älteres Spiel irgendeine obskure Einstellung benötigt), aber ich weiß, dass es mehrere Alternativen gibt. Die dann auch OpenSource sind.
    Okay, vielen Dank dir für deine Einsichten :), dann muss man wohl einfach erstmal abwarten. Opensource gibt es da sicher was, aber den MSIA will ich eigentlich garnicht mehr missen :biggrin:
    Krieg ist unnötig und Scheiße! Einfach ne Runde CS-GO oder whatever anhauen und der Gewinner bekommt seinen Lolli... (und niemand Stirbt, außer vielleicht ein engstirniges Ego).

  2. Cytasis hat geschrieben: 11.01.2023 09:16 (bzw. kann, da wie du geschrieben hast die Rechte anscheinend ja bei MSI liegen).
    Ich schrub, dass vielleicht (!) die Rechte bei MSI liegen, ich aber mangels detaillierter Info nur spekulieren kann :)
    Nein, sry, konkret kann ich Dir keine Alternative empfehlen (verwende selbst den MSIA, wenn ab und an ein älteres Spiel irgendeine obskure Einstellung benötigt), aber ich weiß, dass es mehrere Alternativen gibt. Die dann auch OpenSource sind.

  3. Kajetan hat geschrieben: 11.01.2023 09:09
    Cytasis hat geschrieben: 10.01.2023 15:28 Zwei Fragen: Warum macht er es nicht Opensource?
    Weil MSI das nicht möchte? Wobei ich hier nur spekuliere. Wer hat denn die Rechte an diesem Tool? Der Entwickler wird ja von MSI für seine Arbeit an MSIA bezahlt, aber ist das "sein" Ding oder hat MSI sich das Urheberrecht/Copyright dazu gesichtert?
    Gibt es Alternativen?
    Ja, gar nicht mal so wenige. Aber noch funktioniert MSIA ja tadellos und MSI ist nach eigener Aussage bemüht eine Lösung zu finden. Entweder, in dem man einen Sanktionsschlupfloch finden, um Alexey weiterhin bezahlen zu können oder in dem man jemand anderen findet, der die Entwicklung des Tools übernimmt.
    Wenn er dafür bezahlt wird (also wurde), ist es natürlich seine Entscheidung, ob er den Quellcode offenlegt oder nicht (bzw. kann, da wie du geschrieben hast die Rechte anscheinend ja bei MSI liegen). Da müsste man dahingehend natürlich guggen, ich meinte halt es wäre besser als das ganze Ding dann komplett sterben zu lassen.
    Wegen Alternativen, ein paar kenne (nannte) ich ja auch schon. Aber wenn du noch etwas weißt, was ich mir mal anschauen kann immer her damit :) Natürlich haben auch die Bordeigenen Hersteller teilweise Tools dafür (evga, zotac, asus) aber bissher kommt kaum ein Tool an den AB ran, da er im Prinzip alles hat was man braucht.
    Ich hoffe wirklich, da wird eine Lösung gefunden, die am Ende gut für alle ist.
    p.s.: Und was ich nochmal anmerken wollte: Das Asus tool war in meiner Erinnerung echt schrecklich... für den User sowie fürs ganze System. Unübersichtlich und hat das ganze system gefühlt langsamer gemacht beim booten und arbeiten.

  4. Cytasis hat geschrieben: 10.01.2023 15:28 Zwei Fragen: Warum macht er es nicht Opensource?
    Weil MSI das nicht möchte? Wobei ich hier nur spekuliere. Wer hat denn die Rechte an diesem Tool? Der Entwickler wird ja von MSI für seine Arbeit an MSIA bezahlt, aber ist das "sein" Ding oder hat MSI sich das Urheberrecht/Copyright dazu gesichtert?
    Gibt es Alternativen?
    Ja, gar nicht mal so wenige. Aber noch funktioniert MSIA ja tadellos und MSI ist nach eigener Aussage bemüht eine Lösung zu finden. Entweder, in dem man einen Sanktionsschlupfloch finden, um Alexey weiterhin bezahlen zu können oder in dem man jemand anderen findet, der die Entwicklung des Tools übernimmt.

  5. Cytasis hat geschrieben: 10.01.2023 15:28 Gibt es Alternativen?
    EVGA bietet ein ähnliches Tool an, wobei das vermutlich nicht weiterentwickelt wird, da EVGA sich aus dem Grafikkartenmarkt zurückgezogen hat. Falls du eine AMD-Karte hast, kannst du alles, was über MSI Afterburner zu regeln geht, auch dort einstellen. Ansonsten kann man MSI Afterburner natürlich auch erstmal weiterverwenden. Bisher funktioniert er fehlerfrei und MSI arbeitet an einer Lösung (was auch immer das heißen soll).

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