Forbidden Siren 2(Action-Adventure) von Sony Credit: Sony / Sony
Mysteriöses Eiland

In Forbidden Siren 2 verschlägt es euch auf die sagenumwobene Insel Yamijima vor der Küste Japans, wo vor 29 Jahren alle Einwohner spurlos verschwanden. Bevor ihr Recherchen über das noch immer ungeklärte Verschwinden aufnehmen könnt, bricht auf der Insel die Hölle los: Eine Sirene erklingt, das Meer färbt sich blutrot und untote Kreaturen beginnen die Jagd auf euch!

Schau mir in die Augen, Kleines: Gesichter und Mimik der Charaktere setzen auf der PS2 Maßstäbe.

Wie im Vorgänger schlüpft ihr während des spannend inszenierten Survival-Horror-Trips jedoch nicht in die Haut eines einzelnen Protagonisten, sondern wechselt zwischen einer bunt gemischten Charakterriege zeit- und ortsabhängig hin und her. Mal seid ihr als junger Mistery-Redakteur, mal als blinder Schriftsteller, mal als übersinnliche Wahrsagerin und dann wiederum als notgelandeter Soldat unterwegs.

Die Schicksale der einzelnen Figuren sind dabei eng miteinander verknüpft, jedoch werden euch durch geschickte Zeit- und Ortswechsel viele Zusammenhänge erst später klar. Manchmal seid ihr sogar zu zweit unterwegs und müsst versuchen neben eurer eigenen Haut auch die eures KI-Gefährten, dem ihr erneut simple Anweisungen erteilen könnt, zu retten. In der Regel solltet ihr dabei Auseinandersetzungen mit Zombies und Geistern vermeiden, da euch diese meist kräfte- und zahlenmäßig überlegen sind und ihr nur selten effektive Waffen findet, um sie zu bekämpfen. Mit Taschenlampe und Schusswaffen kommt ihr mit den Untoten zwar oft ganz gut klar, aber Munition ist rar gesät und besiegte Gegner erwachen nach kurzer Zeit wieder zum Leben, wodurch ihr quasi ständig zur Flucht gezwungen werdet.

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Mit den Augen des Feindes

Einfach nur Augen zu und die Beine in die Hand nehmen ist jedoch keine gute Idee, da die Gegner zielsicher und tödlich sind. Also heißt es wie schon im ersten Teil behutsam voranpirschen und sich im richtigen Moment an der untoten Brut vorbeischleichen. Um dies möglichst effektiv bewerkstelligen zu können, habt ihr erneut die Möglichkeit, euch in die Köpfe eurer Jäger zu versetzen, um deren Blickfelder und Laufwege zu studieren. Bestimmte Charaktere können sogar in die Vergangenheit blicken oder kurzzeitig die Kontrolle über ihre Zielperson übernehmen. Originell sind auch die Abschnitte, in denen ihr die Kontrolle über den sehbehinderten Schriftsteller Shu Mikami übernehmt, den ihr quasi nur durch die Augen seines Blindenhundes ans Ziel lotst.

Faulige Umarmung: Wenn euch ein untoter Gegner um den Hals fällt, hilft nur noch heftiges Stick-Rütteln.

 Trotz des erweiterten Sight-Jackings und einer verbesserten Kartenfunktion, auf der ihr endlich auch eure genaue Position ablesen könnt, ist jedoch nach wie vor viel Trial&Error angesagt, das euch jede Menge Tode und Frust bescheren wird.

Zwar gibt es nun eine großzügigere Checkpoint-Verteilung und drei Schwierigkeitsgrade – aber selbst auf der leichtesten Stufe verlangt euch der Titel noch einiges ab. Gewissenhafte Strategen und Veteranen aus Teil eins werden zwar dennoch recht zügig voran kommen, aber ungeduldige Neulinge dürften schon nach kurzer Zeit frustriert die Flinte ins Korn werfen, während der höchste Schwierigkeitsgrad selbst für Profis an Masochismus grenzt. Ein großes Ärgernis ist auch die hakelige Steuerung, die in Verbindung mit der bockigen Kamera und schwammigen Kollisionsabfrage teils gewaltig an den Nerven zehrt. Zumindest muss man dank kontextsensitiver Aktionstaste jetzt nicht mehr wegen jeder Kleinigkeit ins Befehlsmenü gehen. Dadurch gewinnt das Gameplay etwas an Dynamik, wobei die Kämpfe immer noch recht statisch ablaufen. Eure KI-Gefährten haben ebenfalls dazu gelernt – wirklich intelligent verhalten sie sich aber immer noch nicht.       

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