Retter gesucht!

Harper Pendrell ist Lebenskünstler aus Faulheit. Am liebsten bastelt er alleine in seiner Wohnung an seinem Funkgerät und schlägt sich mit kleinen Auftragsreparaturen durchs Leben. Selbst als die ersten Menschen plötzlich an einem tödlichen Fieber erkranken und seine Heimatstadt Yelltown langsam ausstirbt, scheint er nicht aus seinem Trott zu kommen. Doch dann trifft er auf eine erkrankte Frau, die ihn um einen letzten Gefallen bittet – und plötzlich sieht er sich mit einer weitreichenden Verschwörung konfrontiert, die sein Leben völlig verändert.

[GUI_STATICIMAGE(setid=85033,id=92578925)]
Home sweet home: Harpers Haus. © 4P/Screenshot

Gut, dass Harper sein alleskönnendes Multitool immer dabei hat – und eine große Portion technisches Geschick, denn damit rätselt und bastelt sich der junge Mann vorwärts. Zur Seite stehen ihm dabei sein väterlicher Freund Professor MacBride, der als Wissenschaftler an einem Heilmittel gegen das Fieber forscht, und die Journalistin Helliwell, die mysteriösen Machenschaften auf der Spur zu sein scheint.

 

Grafisch wertvoll

Besonders prägnant wirkt die handgezeichnete 2D-Kulisse. Der Zeichenstil fällt auch deshalb auf, weil er nicht so niedlich-bunt wie etwa in Deponia oder retro-pixelig wie in Unavowed ist. Die Grafiken wirken eher skizzenhaft und unperfekt: Nicht jede Linie ist gerade, nicht alles wurde ausgearbeitet. Die Proportionen der Figuren wirken gestreckt: So besitzt Harper fast storchenhafte Beine und einen langen Hals. Die Schatten auf den Figuren sind tiefschwarz, ohne Abstufungen im Farbverlauf, was sie von den Hintergründen unterscheidet. Insgesamt wirkt all das jedoch lebendig und stimmungsvoll.

 

In jeder Szene gibt es Kleinigkeiten zu entdecken, auch wenn sich leider nicht vieles direkt anklicken lässt. So befindet man sich zu Beginn in Harpers Haus, voller alter Radios und Elektrogeräte, mit bunten Hüten, dreckiger Küche und alten Familienbildern. Der Weg führt von dort zu Professor MacBrides Labor, welches groß und hell ist und mit den vielen Pflanzen einen fast gemütlichen Eindruck macht. Auf diese Weise geben auch die Szenen selbst Hinweise auf die unterschiedlichen Charaktere.

[GUI_STATICIMAGE(setid=85033,id=92578927)]
Das Labor von Professor MacBride. © 4P/Screenshot

Um jedoch die geringe Interaktionsmöglichkeiten von Harper mit seiner Umgebung ein wenig zu kompensieren, hält der Protagonist häufig mehrere Sprüche pro Aktionspunkt parat, die Abwechslung bringen. Die Animationen und Zwischensequenzen fallen dafür teilweise etwas zu reduziert aus. Ein Traktor soll einen Baumstamm beseitigen? Ein kurzes Schwarzbild, Motorengeräusche und ich befinde mich wieder in der gleichen Szene wie zuvor. Nur der abschließende Dialog lässt auf die atemberaubende Aktion schließen – gesehen habe ich leider nichts. Auch eine Laufanimation ist nicht vorhanden: Selbst in brenzligen Situationen behält Harper seinen gemütlichen Gang bei, was teilweise recht amüsant wirkt.

 

  1. Ich wollte Unforseen Incidents eigentlich schon länger kaufen, habe bisher allerdings keine Zeit dafür gefunden und daher mit dem Kauf gewartet. Beim nächsten Sale, bei dem es wahrscheinlich nur einen geringen Rabatt geben wird, schlage ich zu. Eigentlich gönne ich den Entwicklern auch den Vollpreis, aber zur Zeit gibt es spieletechnisch zu viel zu tun.

  2. Für mich persönlich ist es das beste Point&Click-Adventure des Jahres. Habe es schon sehr zeitnah zum Release gespielt. Schade nur, dass es offensichtlich keine Box-Version gibt.

  3. Schön das es doch noch einen Test bekommen hat und genauso gefällt wie mir. Es war oft sehr lustig den Gesprächen zu lauschen, gut das es im Test Erwähnung gefunden hat :)

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1