Neuer Glanz für alten Horror

Die Antwort lautet ganz klar: Jein! Schaut man sich vor allem die Figuren an, springen einem die grafischen Fortschritte ähnlich deutlich ins Gesicht wie beim letztjährigen HD-Remaster von Resident Evil, denn der Detailgrad bei Kleidung, Haut und Gesichtern wurde stark verbessert, während die höhere Auflösung gleichzeitig die starke Kantenbildung des Originals nahezu eliminiert. Bei den Kulissen ist ebenfalls erkennbar, dass man beim Großteil der gerenderten Räume nochmal Hand angelegt und die Dateien nicht einfach nur halbherzig durch den Skalierer gejagt hat. Zum Glück hatte man laut Capcom noch Zugriff auf viele Original-Assets, die damals ohnehin schon in höheren Auflösungen erstellt und für den GameCube anschließend zurechtgestutzt wurden. Die hervorragende Beleuchtung mit ihren stimmungsvollen Echtzeitschatten und die gelungenen Animationen innerhalb der sehenswerte Kulisse wurden zwar weitestgehend direkt aus der Vorlage übernommen, strahlen aber auch im Remaster zusammen mit dem düsteren Soundtrack eine schummrige Atmosphäre aus. Schaut man sich die Ausleuchtung im Vergleich zum Original

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Meist stellt man sich als Duett dem Horror. © 4P/Screenshot

an, erkennt man außerdem leichte Optimierungen und zusätzliche Schattendarstellungen. Insgesamt wirkt das Prequel visuell homogener als das letzte Remaster, wo die Qualitätsschwankungen innerhalb des alten Herrenhauses häufiger auffielen.       

Der Wermutstropfen

Es gibt innerhalb der insgesamt gelungenen Restaurierung nur einen großen Wermutstropfen: Zählten die Videosequenzen beim GameCube-Original noch zu den Höhepunkten, ist hier leider das Gegenteil der Fall, weil man es versäumt hat oder nicht mehr die technischen Möglichkeiten hatte, auch die besagten Zwischensequenzen (inkl. Intro) einer gelungenen Schönheitsoperation zu unterziehen. Als Folge dessen fallen die Videos mit sichtbaren Artefakten, Kanten und Unschärfe qualitativ deutlich vom Rest des Spiels ab. Vielleicht wäre es eine bessere Idee gewesen, die Filmchen nochmal komplett neu mit der Spiel-Engine zu inszenieren, anstatt das alte Material so halbherzig zu recyceln, denn in dieser Form wirken die Sequenzen wie ein kleiner Störfaktor. Bei den Ladeanimationen beim Verlassen von Räumen fällt ebenfalls auf, dass die Bildqualität vermindert wird, doch tritt dieser Unterschied hier nicht so stark ins Gewicht wie bei den Videosequenzen.

Kinoformat und Inventarsorgen

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Es geht doch nichts über den guten, alten Zombie als Standard-Gegner. © 4P/Screenshot

Nicht nur für das Spiel, sondern auch bei den Videos wird außerdem als Alternative zum originalen 4:3-Format ein modernes Breitbild angeboten. Damit bei 16:9-Fernsehern aufgrund der Zerrung in die Breite keine Bildinformationen des Originals am oberen und unteren Rand verloren gehen, wird man beim genauen Hinsehen ein unauffälliges Scrolling bemerken, das den filmischen Ansatz hier genauso gut unterstützt wie bei HD-Remaster von Resident Evil im vergangenen Jahr. Manchmal kann es allerdings passieren, dass zuvor abgelegte Gegenstände erst spät im Bildausschnitt erscheinen – so z.B., wenn man die Farbbänder im Speicherraum des Zugs wieder aus dem Inventar entfernt.

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Schiebe-Rätsel stehen ebenfalls auf dem Programm. © 4P/Screenshot

Im Vergleich zu den Ablage-Kisten war dieses neue Inventarsystem aber schon im Original ein willkommener Fortschritt, zumal abgelegte Gegenstände auch komfortabel in der Kartenansicht angezeigt werden. Trotzdem hätten die Taschen der beiden Protagonisten schon damals etwas größer ausfallen dürfen, zumal größere Gegenstände wie ein Jagdgewehr oder Greifhaken gleich zwei Plätze im knappen Inventar beanspruchen. Da hilft es auch nicht viel, dass man mit zwei spielbaren Protagonisten insgesamt mehr Zeug aufsammeln kann, denn mit Platzproblemen und einem ständigen Hin- und Hergeschiebe hat man häufig trotzdem noch zu kämpfen. In diesem Zusammenhang ist es auch nach wie vor schade, dass man das nette Verteidigungssystem des Vorgängers nicht auch hier implementiert hat. Ich hätte gerne wieder Dolche oder Elektroschocker gesammelt, um mich in Nahkämpfen besser zur Wehr setzen zu können. Auch hätte ich es wie schon beim letzten Remaster befürwortet, optional einen Director’s Cut mit veränderten Fundorten für die Gegenstände anzubieten, um das Spiel damit auch für Kenner der Vorlage interessanter zu machen. Stattdessen bekommt man neue Outfits für die beiden Helden, weitere werden wohl in Form von kostenpflichten DLCs folgen. Nach dem ersten Durchlauf wird außerdem ein Wesker-Modus freigeschaltet, bei dem Billy durch den wohl bekanntesten Antagonisten der Reihe ersetzt wird, der den Gegnern zudem mit seinen übernatürlichen Fähigkeiten einheizt.

         

  1. Schon nach ca. zwei Stunden kann ich nachvollziehen, weshalb Zero als das schwächste Old-School-RE betrachtet wird: Es kommt einfach keine Stimmung auf.
    Ich befinde mich gerade im Anwesen...das Ding ist vom Level-, Gegner- und Sounddesign her ein schlechter Scherz ggü. dem REmake. Da will einfach keine bedrohliche Atmosphäre aufkommen.
    Mal sehen wie es weitergeht. Zuversichtlich bin ich nicht gerade.

  2. Das sollten die bei der Bahn auch mal ändern. Da Rätseln sie immer wann die Züge einfahren...
    Ich habe mir den Remake jetzt auch noch einmal gekauft für die One.
    Habt ihr auch kleine weiße Kacheln wenn das Bild dunkel wird?
    Der Port ist sonst sehr gut gealtert. Die Zeit verging im Flug bin schon in der Mitte des Spiels.
    Den Wurm konnte ich sogar mit dem Messer besiegen :lol: (Dank der gut gealterten Hintergründe ziemlich einfach. Einfach an die Säule(n) stellen.
    Das einzig schreckliche sind die nicht vorhandenen Kisten. Überall liegt mein Krams rum. Panik im Inventar herrscht auch dazu.. Also leg ich immer alles an Orten ab an denen ich oft vorbei komme..
    Fast wie zu Hause :Hüpf:

  3. Sn@keEater hat geschrieben:Also ich finde es bis jetzt eher lala. Das Spiel ist gut gealtert bzw für ein 2003 Spiel kann es sich noch echt sehen lassen. Auch die Atmo gefällt mir sehr gut.
    Aber das koop System ist fürn arsch. Es ist nervig das ich dauernd zwischen den Chara hin und her wechseln muss. Zudem ist die KI nicht wirklich hell. Sich selber Heilen tun die sich irgendwie nie geschweige mal die Waffe zu wechslen.
    Genao so das Inventar System > Das stammt höchst persönlich aus der Hölle. Auf die Idee kam die Truhen wegzulassen gehört eine geklascht. Es mag vielleicht Praktisch klingen, aber toll ist es nicht wenn all die ganze Items verstreut durch die gegend liegen.
    Mal schauen wie es weiter geht, aber das geniale Resident Evil 1 kommt das Spiel trotz ähnlichkeit bei weiten nicht heran.
    Ich allerdings mag es meine Sachen eben mal da abzulegen, wo es was wichtiges einzusammeln gilt. Und ich nicht immer zu ner Truhe laufen muss. Banane wird es natürlich dann wenn man zb in der Main Hall der Mansion plötzlich liest, die halle ist voll mit 10 items :D
    Das tollste Rätsel ist echt im Zug mit der Notbremse. Klar das erstmal 2 Leute vom Personal an beiden Enden des Zuges stehen müssen und eine mathematische Aufgabe lösen müssen. :D nicht das am Ende der Zug noch rechtzeitig zum stehen kommt.

  4. Ich hab Zero nie gespielt, werde dann wohl in Form der Neuauflage nachholen.
    Im Review wurde ja gesagt, dass die Cutscenes nicht überarbeitet wurden, heißt das, dass die jetzt so mies aussehen wie in RE1 HD oder RE4 HD (da sahen die Videosequenzen ja deutlich schlechter als im Original aus)?

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