Das Eulemberg-Experiment(Adventure) von WalkOn Media Credit: Artematica / WalkOn Media
Programmierte Gähnattacke

Etwas, das mich in seinen Bann ziehen will, sollte mit einem Paukenschlag beginnen. Das weiß eigentlich jeder, der schon einmal einen Kurzgeschichten-Schreibkurs für Hobby-Autoren absolviert hat. Aus diesem Grund fangen auch

Der Held steckt seine Nase gerne in fremde Dinge. Leider durchsucht er dabei auch mal den heimischen Haushalt, was zum Gähnen ist.

Filmthriller meist mit einer temporeichen Vorgeschichte an. So gewinnt man die Aufmerksamkeit des Zuschauers und kann ihn hinterher mit einer längeren Geschichte bei der Stange halten. Ohne einen derartigen Teaser wird der Cliffhanger allerdings oft zum “Downhanger” für die Story.

Die Macher des Eulemberg-Experiments scheinen davon noch nie etwas gehört zu haben, denn ihre Geschichte beginnt völlig belanglos. Sogar derart lahm, dass es schon fast Alltag sei könnte. Nur, wer spielt schon gern den Tagesablauf nach? Ihr seid Professor Adam Quinn, der mit viel gutem Willen als Aushilfs-Indie durchgehen könnte – schließlich hat er auch Harrison Fords deutsche Stimme. Zwar schwingt er keine Peitsche, er sucht aber nach einer Möglichkeit, sein Haus zu verlassen. Dafür muss er sich umziehen, was gar nicht so einfach ist, da er keinen Schlüssel für seinen Schlafzimmerschrank hat.

Unbekannter Hauptdarsteller

Diese öde “Homestory” des Protagonisten kann natürlich noch nicht alles sein, denn dann würden die meisten vermutlich schon vorzeitig die Segel streichen. Es gibt aber auch noch so etwas wie eine richtige Hintergrundgeschichte, die in

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neun Kapitel eingeteilt ist und von einem mysteriösen Mord an einem Wissenschaftler handelt. Professor Eulemberg, ein Kollege von Quinn, hat ganz genretypisch streng geheime Forschungen betrieben, in die ihr nun Licht bringen sollt. Allerdings ist die Entdeckungstour durch Eulembergs Haus auch nicht viel spannender als die Anfangsepisode.

Der Held mit der blonden 50er-Jahre-Tolle ist hierzulande fast unbekannt. In Italien ist Adam Quinn hingegen der Hauptdarsteller eines kultigen Mystery-Comics namens “Martin Mystere” aus der Feder von Alfredo Castelli. Leider dringt das Comic-Flair nur ganz gelegentlich mal durch, wenn er etwa einen trockenen Spruch zum Besten gibt. Ansonsten bleibt Quinn ein eher farbloser Geselle, der zwar nicht gänzlich unsympathisch ist, aber eben auch nicht sonderlich anziehend wirkt. An die zehn Stunden müsst ihr es mit ihm aushalten, um die Auflösung des Mysteriums zu erleben.

Gar so unlogisch?

Die Suche nach dem Schlüssel ist gar nicht so einfach: Obwohl der Diener Yashi ihn hat, rückt er ihn einfach nicht raus. Der Tausch der Statue gegen den Türöffner ist andernorts als unlogisch eingeschätzt worden. Man darf

Puh! Nachdem ihr die erste Schlüsselsuchorgie beendet habt, landet ihr bei Eulembergs mondänen Anwesen.

dabei aber nicht unterschlagen, dass Quinn beim Einsammeln des Kopfes zum Besten gibt, dass der kurz angebundene Steinzeithelfer auf das sündteure Artefakt stehe und er es deshalb vor ihm verstecken musste. Ganz so dümmlich wie es scheint, ist das Rätsel also nicht. Mit kommt es eher dämlich vor, dass der Prof keinen eigenen Schlüssel zu seinem Schrank hat.

Die Rätsel sind unterschiedlicher Natur: Es gibt die Fälle, bei denen ihr einen bestimmten Gegenstand finden und einsetzen müsst. Sie bilden den überwiegenden Anteil des Abenteuers, sind aber mitunter nicht ganz leicht zu durchschauen. Ihr müsst z.B. erst einmal draufkommen, dass ihr euch selbst anrufen müsst, um euer Handy unter einem Kissen zu finden. Da könnt ihr recht lange suchen! Dann gibt es aber auch Logikpuzzles, bei denen ihr irgendeine Kombination oder Reihenfolge herausfinden müsst. Mit ein wenig Geduld und Spucke lassen sich solche Passagen durch Tüfteln bewältigen, auch ohne in die Komplettlösung zu schauen.
                   

  1. da kann ich mich nur anschließen. Was ich bisher vom Eulenberg Experiment gelesen habe war nicht so toll. Tunguska hingegen wird überall gelobt, sogar die Gamestar sagt was gutes darüber :roll: Die Demo war auch sehr lecker, daher hab ich mir einfach Tunguska bestellt :)

  2. "Der Helds steckt seine Nase gerne in fremde Dinge rein. Leider durchsucht er dabei auch mal den heimischen Haushalt, was zum Gähnen ist."
    "Der Held(s)..." unter dem ersten Bild.
    Zum Spiel selbst:
    Also ich habe es noch als Martiny Mystère gespielt und fand es schon interessant. Die Grafik hat mich am Anfang etwas gestört, es gefiel mir nicht sofort, aber ich biss mich durch, und fort während machte es dann auch Spass und wurde zu einem grund soliden Adventure. Deswegen stimmt es zwar das es ne Zeit braucht, aber für einen Freund alter Adventure Spiele wird denke ich gutes geboten.

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