Nach dem Atomkrieg

In The Bunker dreht sich alles um John, gespielt von Adam Brown (Zwerg Ori aus The Hobbit), der als letzter Überlebender in einem britischen Atombunker zunächst der täglichen Routine nachgeht, bis ihn urplötzlich der tägliche Systemcheck dazu zwingt, in die tieferen Etagen des Bunkers vorzudringen, um die Fehlfunktionen zu finden und zu beheben. Dabei wird er stets von seiner dunklen Vergangenheit verfolgt und mit seinen verdrängten Erinnerungen konfrontiert, während die allgegenwärtige radioaktive Verstrahlung droht. Weiter soll an dieser Stelle nicht auf die Geschichte eingegangen werden.

Neben Adam Brown sind Sarah Greene (Penny Dreadful), Grahame Fox (Game Of Thrones) und Jerome St. John Blake (Star Wars) in weiteren Rollen zu sehen. Die Geschichte beginnt mit der Geburt von John in dem besagten Bunker. Er kennt somit nichts anderes als das Leben unter der Erde.

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Die erste Interaktion: Atmen *klick*. © 4P/Screenshot

Adam Brown verkörpert den unsicheren und ängstlichen Bunker-Bewohner mit Leidenschaft und Intensität. Man nimmt ihm seine Rolle ab, auch wenn die Grenze zum Overacting nicht weit ist. Die anderen Charaktere sind treffend besetzt, vor allem seine Mutter.

Ein echter Bunker als Kulisse

Wirklich gut gefallen haben mir die filmischen Produktionswerte, die locker mit aktuellen Serien mithalten können. Das liegt u.a. daran, dass The Bunker vor Ort, also in einem echten stillgelegten Atombunker, gedreht wurde und daher sowohl die Kulisse als auch die altbackene Ausstattung ziemlich klasse sind – obgleich mir das Ausmaß des Bunkers doch etwas klein für die Anzahl der Bewohner vorkam. Durch Beleuchtung, Kameraeinstellungen, Kameratricks (wie z.B. Perspektive durch Sicherheitskameras), den Schnitt und vielen Nahaufnahmen der starken Darstellerriege kommt problemlos cineastisches Flair auf – gerade wenn man die tägliche Routine überstanden hat und der Spaziergang im Bunker beginnt. In der zweiten Hälfte zieht die unheimliche Atmosphäre der Filmszenen durch Beleuchtung, Inszenierung und Musikeinsatz stark an.

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Verschiedene Perspektiven wie z.B. aus dem Blickwinkel einer Überwachungskamera sorgen für Abwechslung bei der Inszenierung. © 4P/Screenshot

Generell lässt sich der interaktive Film in die Kategorien Thriller bzw. Horror einordnen. Es gibt wenig Jump-Scares und ebenso wenig Schockeffekte. An der filmischen Umsetzung kann ich nur kritisieren, dass die einzelnen Szenen stellenweise einen Hauch zu lang sind und man manche Szenen etwas bündiger hätte scheiden können. Manchmal passen auch die einzelnen Szenen-Elemente nicht so gut zueinander, wenn man zwischendurch tätig werden darf. So ist z.B. die Position von John in Szene A einige (wenige) Pixel von seiner Position in Szene B entfernt. Außerdem sind in vielen dunklen Szenen noch Artefakte bzw. ein Rauschen von der Komprimierung der Filmszenen erkennbar.

  1. MagicSkin hat geschrieben: Ich muss allerdings sagen, dass wir 17,99 € bei Steam bezahlt und das empfinde ich für die Leistung dann doch als etwas viel.
    17,99 € empfinde ich für 2 Stunden Unterhaltung auch ziemlich viel.
    Wenn man sich allerdings ansieht was nicht-interaktive Filme (oder im Volksmund auch einfach nur Filme genannt :-)) heutzutage kosten, liegt der Preis wohl noch im Rahmen.
    Werde es bestimmt mal Spielen wenn es unter 10 € kostet.

  2. Habe The Bunker am Wochenende mit meiner Freundin durchgespielt. Knapp 2 Stunden.
    Unterhaltsam und sehr bedrückende Atmosphäre. Leider sehr kurz und

    Spoiler
    Show
    leider sieht man am Ende nur ein wenig Wiese als John hinausgeht.
    Wer Lust auf ein interaktives VIDEOspiel ala Point-and-Click mit düsterer Story und bedrückender, nahezu depressiver Stimmung hat, ist hiermit gut beraten.
    Ich muss allerdings sagen, dass wir 17,99 € bei Steam bezahlt und das empfinde ich für die Leistung dann doch als etwas viel.

  3. Ist mir irgendwie zu real und sieht nach spielbarer Videokassette aus. Nix für meine Zock-Gepflogenheiten.
    Aber Phantasmagoria, jesses, das gab´s ja auch mal! War schon ein stranges Teil, hatte durchaus Atmosphäre, es waren ja auch nur die Schauspieler real und sind in eine, aus heutiger Sicht, Grafikmatsch-Kulisse hinein befördert worden. Ziemlich amateurhaft das ganze, allerdings war da die Videokassette state of the art und ich vermeine mich zu erinnern, es hat schon Laune gemacht.

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