DeathSpank(Rollenspiel) von Electronic Arts Credit: Hothead Games / Electronic Arts

Der Klaps des Todes

Wer in der Einleitung wahlweise »Bahnhof« oder »dreiköpfiger Affe« verstanden hat, braucht wahrscheinlich gar nicht weiterlesen. DeathSpank versteht nämlich kein einziges deutsches Wort. Genauer gesagt hat sich einfach niemand die Mühe gemacht, wenigstens die Texte in die teutonische Landessprache zu hieven. Also bleibt das Verständnis vorerst den im Angelsächsischen Bewanderten vorbehalten. Schade! So entgeht vielen Freunden guter Unterhaltung viel gute Unterhaltung.

Und was ist DeathSpank überhaupt? DeathSpank… klingt ja irgendwie anzüglich, oder? Wer kichert da?! Heißt aber eigentlich nur TodesKlaps. Und es ist der Name des Helden. Ohne Flachs! Der raunt sich nämlich im tiefpathetischen Bariton als »Dispenser of Justice, Vanquisher of Evil and Hero to the Downtrodden« durch 

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Video. Da ist er: Dispenser of Justice! Vanquisher of Evil! Hero to the Downtrodden! Und überhaupt!!

eine bunte Klischeekiste, die sich gerade so Ernst nimmt, dass man stundenlang diabolisiert genug ist, um böse Einhörner, gelangweilte Esel und felsige Giganten zu prügeln – alles für den Kick von ein paar Erfahrungspunkten oder einer neuen starken Streitaxt.

DAS Artefakt!

Warum DeathSpank das macht, spielt eigentlich keine Rolle. Und das ist ja auch der Punkt: Ron Gilbert mischt nicht etwa Diablo und Monkey Island zu einem Adventure-Rollenspiel-Mix-Vermarktungswunder. Ron Gilbert schärft seine Zunge mit dem Monkey Island-Spitzer und verhohnepiepelt damit alles, was bei Diablo & Co. Tradition hat. Wenn sich der Held z.B. per Holz-Dixiklo durch das Schnellreisesystem teleportiert, um Laufwege zu verkürzen, macht er sich beim Rauskommen erstens brav die Hose zu und kommentiert den Vorgang zweitens damit, dass er dies auf eine Art und Weise tut, die er gerade nicht erklären möchte. Später meint Hexe Heybenstance, dass die obligatorischen Tore des Tutorialgebiets nur deshalb verschlossen waren, weil sie keinen Bock hatte, klingelstreichende Nervensägen zu töten. Und auch Frage nach dem Warum beantwortet DeathSpank ganz nüchtern: Um DAS Artefakt zu finden… Logisch!

Zum Glück entblößt sich DeathSpank dabei nicht als Fire-and-Forget-Kalauer, sondern spielt, wie es sich für eine gute Hommage gehört, im guten Mittelfeld mit. Dass es keine Bäume ausreißt oder ihm praktisch keine frischen Ideen kommen – geschenkt. DeathSpank (Darf man anmerken, dass es eine stilistische Plage ist, wenn das Spiel so heißt wie sein Held? Beim nächsten Mal? Danke, Ron!), TodesKlaps stolzt jedenfalls durch sein Fantasyreich, verdrischt Dämonen, Mönche sowie Hühnchen und sammelt anschließend Münzen oder Gegenstände auf.

Kloppen und Blocken: Gutes Timing und clevere Taktik sind gerade im Duell mit dicken Brocken wichtig.

Hat er durchs Vermöbeln genug Erfahrungspunkte gesammelt, steigt er außerdem Stufe um Stufe auf, was ihn irgendwann zäher als Leder und stärker als Granit macht. Fast Food regeneriert Lebenspunkte, neue Ausrüstung sorgt für mehr Wumms hinterm Klopp, bei Tante Emma gibt’s Tränke zum Schnellerlaufen, Mehrausteilen, Unsichtbarmachen pp. – der Gerechtigkeit wegen sollte »Diablo« eigentlich irgendwo im Spiel namentlich erwähnt sein…

Kloppen und Blocken

Auf seiner auf Dauer leider recht eintönigen Lauf-und-Klopp-Tour nutzt Herr Held sämtliche acht Farb- und Digikreuz-Tasten, um auszuteilen oder einzuschieben. Einschieben im Sinne von Tränken und Lebensmitteln, austeilen im Sinne von Lippe dick. Somit klimpert man vergnüglich auf der rechten Seite des Gamepads, um Komboklopfer aneinanderzureihen, Speere auf Monster zu schnipsen oder einen Trupp Hühner gen Gegner zu feuern. Nach ein paar Treffern (mit abwechslungsreichen Kombos geht’s bedeutend schneller) darf der Held schließlich ganz kurz besonders stark zulangen. Je nach verwendeter Waffe führt er dabei den Spezialangriff des gewählten Prügels aus – falls dieser über einen verfügt. Mal paralysiert man so alles Umstehende, mal wirft man es fünf Meter in alle Richtungen, mal rammt man den Getroffenen für ein paar Sekunden glatt in den Boden.

  1. Also vom Grafikstil gefällt mir das Spiel zwar ganz gut, aber was ich vom Gameplay gelesen habe, macht mich nicht so ganz an. :cry:
    Da wäre viel mehr drin gewesen.
    Und warum das Spiel im jahre 2010 nich mal deutsche Texte enthält, ist für mich auch schleierhaft.

  2. die letzten spiele, die mich bis zum "bitteren" ende gefesselt haben waren eben zB okami, batman AA, darksiders (die letzten beiden finde ich zB wahnsinn, beide auf dem schwersten mode angefangen und beendet).
    und glaub mir, mittlerweile erwarte auch ich zuviel von den meisten games, gerade deshalb kommen mir solche xbla games recht. da is meine erwartung um einiges niedriger. da kann ich solche games wie deathspank, limbo, trials hd, castle crashers richtig geniessen... weil sie mich positiv überraschen! vor allem wenn sie koop habn) welche vollpreis games schaffen das heut zu tage noch?
    es gibt genug triple A titel die ich mittendrin nicht mehr weiterspiele und verkaufe oder tausche... mass effect 2, alan wake, bioshock 2, gow2, gta 4 und wie sie alle heissen (wobei es bei gta 4 bei mir am "fahrverhalten" liegt).
    schraub deine erwartungen runter :P (für single player isses eh ok, auch wenn die games so extrem, ums mit deinen worten zu sagen, so stark "vercasualisiert" werden, aba für coop? wer will da einem "fremden" zig button-kombinationen lehren müssen?)
    wobei ich persönlich schon länger am überlegen bin mir ne ps3 für demon souls zu kaufen ^^
    easy to learn, hard to master müssen die games sein, die ich gern spiele ;)

  3. Hihi, danke Smokeburn. Übrigens nicht der erste der sich "entschuldigt" hat bzw. zugegeben, das sie mein Posting wirklich nicht richtig gelesen haben. Schön zu lesen :)
    Ja, das heilen fand ich auch nützlich. Generell is der 2. Player nützlich, aber auch nur für den 1. Player *g*
    Beschleunigt das Spiel etwas, vor allem in den Phasen wo man eigentlich was essen würde um sich zu heilen.

    auch so spiele eben wie deathspank, trials hd, darksiders, batman AA können sehr viel spass machen, obwohl sie meist sehr einfach aufgebaut sind.
    Da muss ich aber dann doch mal einhaken.
    TrialsHD ist extrem anspruchsvoll und erfordert sehr viel Fingerakrobatik.
    Darksiders ist auch alles andere als Kloppmist, dank der vielen Rätsel, zumal man dort die Waffen wirklich wechseln muss, teilweise auch um weiterzukommen. Zumal Darksiders ein Vollpreistitel ist.
    Genau so wie Batman AA...was auf schwer auch nicht so einfach ist.
    AUf Mittel ist es recht einfach, aber die Spielmechanik ist ja wohl dennoch weitaus komplexer als bei einem Hack n Slay wie DeathSpank.
    Kann man nur schwer vergleichen finde ich...eher gar nicht.
    Und tja...ich wollte ein gutes Prügelspiel...wenns mich noch zum lachen bringt, schön und gut.
    Aber es sollte doch primär ein starkes Metzelspiel werden....aber wie schonmal gesagt, ich erwarte einfach zuviel.

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