Nur ein Klon?

So ungern ich ein Spiel als Klon bezeichne, so sehr trifft es diesmal ins Schwarze. Denn Breakout ist tatsächlich genau das; ein Counter-Strike für Konsole. Sprich, auch hier treffen zwei Teams aufeinander, die nacheinander gegensätzliche Ziele verfolgen: Während die eine Gruppe versucht eine Bombe zu platzieren, muss die andere deren Sprengung verhindern. Knifflig ist das deshalb, weil es in jedem Einsatzgebiet zwei Bombenplätze mit mindestens drei Zugängen gibt und verwinkelte Wege zu allen Positionen führen, jedes Team aber nur aus fünf Mitgliedern besteht. Die müssen daher möglichst effektiv zusammenarbeiten bzw. sich geschickt aufteilen.

Weil man im Sprinten deutlich mehr Krach macht als laufend oder gar schleichend, spielt das Abwägen zwischen Geschwindigkeit und Überraschungsmoment dabei eine wichtige Rolle – auch das kennt man aus dem Vorbild. Etliche Ecken und Winkel sind außerdem gute Verstecke und selbst kleine Höhenunterschiede entscheidend. Immerhin beißt ein ahnungsloser Gegner hier schneller ins Gras als in Spielen der Marke Overwatch. Warface: Breakout ist eher Militär- als Helden-Shooter und verzichtet anders als Valorant auf charakterspezifische Fähigkeiten.

Ballistisch statt bunt

[GUI_STATICIMAGE(setid=88497,id=92615386)]
Warface: Breakout ist ganz unverholen ein Counter-Strike für PS4 und Xbox One: Während Team eins versucht eine Bombe zu legen, soll Team zwei das verhindern. © 4P/Screenshot

Was mir verdammt gut gefällt! Nichts gegen spezielle Fähigkeiten. Aber zum einen bin ich nicht der größte Fan kunterbunter Ballereien, in denen man am laufenden Band scheinbar magische Fähigkeiten aktiviert, und zum anderen trifft Breakout die unverschnörkelte ballistische Action auf den Punkt. U.a. kann man den Rückstoß der relativ schweren Waffen etwa gut kontrollieren, weil Entwickler Allods Team das Spielgefühl sehr sorgfältig an die Besonderheiten einer Gamepad-Steuerung angepasst hat, da sich die Streuung der Geschosse in Grenzen hält und eine ebenso dezente wie optionale Zielhilfe für Erfolgserlebnisse sorgt, ohne dass sich das Schießen von selbst erledigen würde.

[GUI_STATICIMAGE(setid=88497,id=92615383)]
Breakout enthält Mikrotransaktionen, die das Aussehen der Alter Egos und ihrer Waffen verändern, aber keinen Einfluss aufs Spiel nehmen. Einen eventuellen Season Pass für die kommende Saison gibt es derzeit nicht. © 4P/Screenshot

Man spürt zudem eine physische Präsenz des Alter Ego, wenn man zwar springen darf, sich auf höhere Vorsprünge aber hinauf ziehen muss und nach dem Unterbrechen eines Sprints nicht sofort wieder durchstarten kann. Ärgerlich ist nur, wenn man mal wieder von einer Planke abrutscht, obwohl man dem Gefühl nach genau auf dem Rand balanciert hat – an dieser Stelle ist durchaus Raum für Verbesserung.

Ganz allgemein haben sich die Entwickler viele Gedanken um die Steuerung gemacht; praktisch ist z.B., dass man eine „taktische“ Rauch- oder Blendgranate immer mit einem Druck auf den linken Bumper wirft, während man Splittergranaten über den rechten Bumper schmeißt. Außerdem existieren zahlreiche Optionen, mit denen man das Übertragen der Analogstick-Bewegung in die Aktionen der Spielfigur sehr genau anpassen darf. Nur das Ändern der Tastenbelegung fehlt mir, zumal das Kommunkations-Rad, über das man z.B. mitteilt, ob man Punkt A oder B ansteuert, sehr ungünstig auf dem Digikreuz liegt, obwohl die Tasten auf den Analogsticks ungenutzt sind.

  1. Sif hat geschrieben: 15.06.2020 13:45 Dann doch lieber Hunt: Showdown.
    uff...
    schaue ich jetzt "Spiel mir das Lied vom Tod" oder lieber "S.W.A.T."? Egal, in beiden wird geschossen...

  2. Sorry aber die Überschrift ist ein Totalausfall....
    Counter-Strike gibt es seit 2012 auf den Konsolen (Xbox 360 und Ps3). Sie würde nur Sinn ergeben, wenn es dort keine Versionen gäbe. 8O

  3. Fand es schon immer komisch, das valve es nie versucht hat counter strike auf Konsole zu bringen. Team Fortress war damals richtig geil auf der 360, bis es dann untergegangen ist und nicht wie die PC Version aktualisiert und ausgebaut wurde.
    Naja, so gut es in Teilen klingt, für mich kommt es 10, 15 Jahre zu spät.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1