Jetzt mit Naturkatastrophen

Mit Gathering Storm halten Naturkatastrophen und der Klimawandel Einzug in Civilization 6 – und diese zentralen Elemente der zweiten Erweiterung sind überaus gelungen, da auf der bisher recht statischen Weltkarte mehr passiert. Während Vulkanausbrüche sowie Hochwasser meist vorhersehbar sind, gibt es überraschende Dürren, geothermale Risse und diverse Arten von Stürmen – von Tornados bis hin zu Sandstürmen. Dürren legen die Nahrungsproduktion einige Runden lang lahm und mit Namen versehene Stürme beschädigen Einheiten, Weltwunder oder Distrikte.

Auch die Bevölkerung kann bei Katastrophen dezimiert werden, wenn man Pech hat. Komplett vernichtet werden Städte durch Naturkatastrophen hingegen nicht, zumal man oft selbst entscheiden muss, ob man das Risiko eingeht, an einem Fluß oder an den fruchtbaren Hängen eines Vulkans zu bauen. Gegen manche Katastrophen kann man sich auch schützen: Gegen Hochwasser hilft zum Beispiel der neue Staudammbezirk.

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Eine große Flut trifft die Hauptstadt meines Mitspielers. Sie beschädigt sechs Felder und bewässert vier Felder. © 4P/Screenshot

Die Häufigkeit und die Stärke der Katastrophen können vor Beginn einer Partie mit einem fünfstufigen Schieberegler festgelegt werden.

Notfälle durch Katastrophen

Die Auswirkungen der Naturkatastrophen spielen vor allem in der ersten Spielhälfte eine größere Rolle, wenn die eigene Zivilisation noch nicht stark aufgestellt ist und die angerichteten Schäden nicht so schnell repariert werden können. Je mächtiger das Reich und je mehr Städte man hat, desto stärker verlieren die Katastrophen an Bedrohung.

In einer Partie ist zum Beispiel ein großer Fluss, an dem die Hauptstadt meiner Nachbarzivilisation (Sumerer) lag, über die Ufer getreten und zerstörte viele Modernisierungen der Felder. Daraufhin wurde ein diplomatischer Notfall ausgelöst und es wurden Hilfelieferungen verknüpft mit einem diplomatischen Siegpunkt für den stärksten Spender ausgerufen. Diese Verzahnung von Katastrophe und Diplomatie ist richtig gut, allerdings wirkten die 30 Runden, in denen die Hilfelieferungen im Wettbewerb zu anderen Zivilisationen organisiert werden konnten, viel zu lang. Und wenn mal ein schwerer Sturm in Richtung einer verfeindeten Zivilisation zieht oder den stetig nervenden KI-Mitspieler trifft, kann das durchaus für Schadenfreude sorgen. Im späteren Spielverlauf und mit fortgeschritteneren Technologien entdeckt man immer mehr Möglichkeiten im Kampf gegen die Naturkatastrophen bzw. die Auswirkungen bis hinzu Seestädten.

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Ein Sturm hat Hafen und Leuchtturm beschädigt. © 4P/Screenshot


Der schnelle Klimawandel

Ab dem Industriezeitalter rücken Energieverbrauch und der Klimawandel in den Vordergrund. Fortgeschrittene Gebäude benötigten neuerdings Storm, damit sie effektiv funktionieren und diese Energie lässt sich durch Ressourcen verbrauchende Kraftwerke oder “grüne” Technologien (Solarparks, Wasserkraftwerke, Windparks usw.) produzieren.

So führen Kohle-Kraftwerke, die u. a. Kohlenstoffdioxid ausstoßen, früher oder später dazu, dass die globale Temperatur ansteigt. Als Folge des Treibhauseffektes schmilzt das Eis der Polkappen und der Meeresspiegel steigt, was besonders Küstenstädten schwer zu schaffen macht. Manche Inseln werden sogar komplett überschwemmt. Auch sonstige Naturkatastrophen treten häufiger auf. Obwohl der Anstieg des Meeresspiegels tendenziell zu schnell vonstattengeht, hätten die Konsequenzen aus dem Klimawandel noch weitreichender ausfallen können. Abgesehen von dem steigenden Wasser gibt es keine weiteren Effekte auf der Karte – es bilden sich keine neue Wüsten oder Ähnliches.

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Kohlekraftwerke sorgen für eine starke CO2-Belastung der Atmosphäre. © 4P/Screenshot

Wenn man technologisch führend ist, kann man sogar Öl und Kohle weiter verfeuern und seine Städte mit entsprechenden Technologien vor Dauerhochwasser schützen, während die Städte der Konkurrenz untergehen. Auch in der Diplomatie könnte der Klimawandel eine stärkere Rolle spielen, da es keine Möglichkeiten gibt, gegen die größten Verschmutzer (Notfall) irgendwie vorzugehen, ohne gleich einen folgenschweren Krieg zu erklären. Natürlich bringt der Klimawandel etwas mehr Dynamik ins Spiel, aber ich hätte mir gewünscht, dass die Auswirkungen dramatischer und vielfältiger sind.

  1. Doc Angelo hat geschrieben: 02.03.2019 18:53
    dao1202 hat geschrieben: 02.03.2019 13:40[...]
    Kurz und Knapp: Red Shell ist bereits mitte letzten Jahres vom Entwickler entfernt worden.
    Aber er hat sich doch für das Gemecker extra angemeldet. Sei doch etwas freundlicher zu ihm. :lol:

  2. Ich finde Ihre Bewertung sehr irreführend! Gerade hier sollte der Kunde oder Ihre Leser davor bewahrt werden welche Spyware man sich mit diesen addon einfängt. Denn der Publisher konnte es mal wieder nicht lassen. Die Bewertungen der Nutzer auf Steam sind deshalb auch sehr eindeutig. Diese ganze Datensammelwut ist ein Graus und sollte auch genauso wie Ihr neuer Hinweis auf Lootboxen einzug in Ihrem Bewertungsmaßstab finden.
    In diesem Fall finde ich es besonders bedauerlich, da man mit ein wenig Recherche sogar auf verschiedensten Portalen Informationen dazu gefunden hätte und es auch definitiv Einzug in die Bewertung oder eine Informationen hätte geben müssen.
    Fazit: Ausreichende Arbeit des Rezensenten, wenn ein essentieller Hinweis fehlt der Rest aber in Ordnung ist.

  3. Lasst die Finger weg von Civ 6, da ist viel sehr schlecht umgesetzt, vorallem die KI. Alternative? Klar: Civ 5 mit allen seinen DLC und Addons ist empfehlenswert! :D

  4. Mit gefällt die Erweiterung auch sehr gut. Civ6 ist mittlerweile richtig gut. Aber immer noch gibt es 2 Probleme: die KI bleibt oft sehr dumm was bei völlig absurden Aktionen den Spielspaß kaputt macht und für mich bleibt Civ6 sperrig zu bedienen. Das wird mit der Erweiterung nicht besser, siehe Weltkongress. Mein Gott, ist das umständlich. ;-)

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