Fliegende Roboter, laufende Eiswürfel, Yetis und mehr: Die Erde wurde mal wieder von Außerirdischen/Höllenwesen/Kuscheltieren überrannt, so richtig weiß man das nicht. Es spielt auch keine Rolle, denn eine echte Geschichte gibt nicht. Project Warlock konzentriert sich voll und ganz auf die Action und orientiert sich dabei ebenso an der alten Ballerschule wie es es zum großen Teil auch Dungeon-Crawler ist.
Immerhin knallt man Bösewichte nicht nur mit Schrotflinten, Harpunen und anderen Waffen weg, ein zentrales Utensil ist auch die Axt, mit der man selbst starke Gegner zerfleischt. Wertet man das Spaltwerkzeug sowie die eigenen Fähigkeiten im „heimatlichen“ Workshop auf, wird man im Nahkampf sogar noch stärker oder erhält bei Treffern magische Energie. Die ist
nichts Anderes als Munition für Zauber, zu denen etwa eine Vereisungsrakete zählt. Und da sowohl Mana als auch Geschosse für herkömmliche Waffen schnell ausgehen, bleibt die Axt auch später wichtiger Bestandteil des Schnetzelwerks.
Levelhäppchen
Auf primitive Art macht es richtig Spaß, durch die hiesigen Pixelwelten zu stapfen und zu einem fetzigen Soundtrack etliche Unholde in die Phantomdimension (oder wohin auch immer) zurückzuschicken. Im Ablauf ist Project Warlock allerdings eigen, denn man absolviert stets ein, zwei oder vier sehr kurze Levels ohne Speichermöglichkeit, bevor man wieder im Workshop landet, um Fähigkeiten und Ausrüstung zu verbessern. Dann erst wählt man erneut einen bereits freigeschalteten oder den jeweils nächsten Abschnitt und betritt den Teleporter.
Die Gegner unterscheiden sich erstaunlich stark, große Bosse sind stets die letzte Hürde einer Episode, bevor es in die nächste geht, in versteckten Ecken findet man Upgrade-Material, Schlüssel öffnen Türen, Schalter ebenso. Wer das Gefühl liebt, auf einem ZX Spectrum mit Röhrenbildschirm zu spielen, passt das Spiel zudem mit variablen Shadern, Scanlines und mehr seinen Vorlieben an.
Intervallballern und plumpe Hinterhalte
Nun nutzt sich dieser gelungene Spaß leider ausnehmend rapide ab – ich hatte nach einigen Levels jedenfalls schon die Lust daran verloren und werde Project Warlock wohl nur dann mal wieder einwerfen, wenn ich eine sehr kurze Pause überbrücken muss. So charmant die niedrigen Gänge mit ihren ausschließlich rechtwinkligen Ecken nämlich sind, so wenig funktioniert das Prinzip der allerersten Ego-Shooter heute noch. Während sich Doom und Co. erstaunlich gut gehalten haben, ist der Reiz schmaler Schächte einfach überschaubar.
Hinzu kommen Widersacher, die neben Intervallballern und „Renne direkt auf Spieler zu!“ rein gar nichts können und zu allem Überfluss auch keine besonders große Herausforderung darstellen. Man kann ja nicht einmal den Schwierigkeitsgrad wechseln, ohne den Fortschritt vollständig zurückzusetzen. Auf dem höchsten Niveau ist das Ganze dann zwar angenehm fordernd, wird nach nur einem Lebensverlust aber auch immer gleich komplett beendet. Das größte Problem sind dabei jene Gegner, die beim Aktivieren entsprechender Auslöser ohne akustischen Hinweis in den Raum gesetzt werden. Das ist nicht nur in spielerischer Hinsicht schlechtes Leveldesign, sondern auch weit entfernt von der packenden Immersion eines Doom, in dem neue Monster stets aus sinnvoll im Level platzierten Räumen auftauchen.
Wer sich gewundert hat, warum das Spiel so dunkel ist: Das war nie so beabsichtigt und wurde jetzt gepatcht.
Ah ja Desync ist mir letztens auch wieder eingefallen, da musste ich erstmal nach dem Namen googlen. Hatte nur noch Szenen aus einem Video von glaube ich Gggmanlives im Kopf. Das könnte ich auch mal probieren.
Sie haben ja glaube ich nochmal was am Spiel gedreht, aber als ich es gespielt habe war's mit den namensgebenden Strafen nicht viel :p
Die Gegner sind schnurstacks immer direkt auf dich zugelaufen (ohne irgendwelchen Drehradius oder so), man konnte nur rückwärts um ihnen auszuweichen. Und es ist immer der ganze Levels gleichzeitig gekommen, ich erinnere mich noch dass ich einmal 10 Gegner hinter mir hatte. Hab's seinerzeit zurückgegeben, ich fand's schrecklich in dem Zustand.
https://store.steampowered.com/app/390030/DESYNC/
Desync ist übrigens auch nett, das Gimmick da ist erstmal der Stil (Neongrafik, Chiptunes/Synth-Musik) und es gibt so ähnliche Kills wie bei Bulletstorm. Also Bonuspunkte dafür, Gegner in die Luft zu sprengen und dann mit ner Railgun zu erschießen und sowas. Praktischen Nutzen hat das auch, denn man wertet seine Waffen und Stats mit den erspielten punkten auf wenn ich mich recht erinnere.
Etwas weniger retro aber für Fans von alternativen FPS vielleicht auch ganz interessant ^^
Bei STRAFE (gab's ja zum Glück bei Twitch Prime) habe ich zwei Durchgänge gemacht, beim zweiten bin ich fast bis zum Ende gekommen. Wie es so bei Rogue-lites bei mir aber so ist, hatte ich bisher keine Lust, das alles nochmal zu machen So schlecht fand ich STRAFE gar nicht, es hat halt bis auf die Grafik nur eben fast gar nichts mit den 90er Shootern gemein.
Wenn man gar nicht mit dem Stil klarkommt wird man wahrscheinlich auch weniger Spaß dran haben, aber für mich hat sich der Kauf echt gelohnt.
Ich hab bis jetzt nicht viele der "neuen Retroshooter" gespielt, aber das war bisher definitiv der spaßigste für mich.
Strafe dagegen war schrecklich xD