MySims(Simulation) von Electronic Arts Credit: Maxis / Electronic Arts

Urlaub in der Kleinstadt

Besitzer des Wii-Originals fühlen sich sofort heimisch in der verlassenen Kleinstadt, die ihr mit Hilfe eurer magischen Baukünste wieder aufbauen dürft. Kein Wunder: Im Einzelspielermodus hat sich kaum etwas verändert. Der Spielablauf ist exakt der gleiche wie in der Konsolenfassung. Nach wie vor gestaltet ihr mit euren eigens kreierten Bauwerken und Möbeln euer kleines Paradies. 

Bilderbuchwelt auf der Mattscheibe: Habt ihr ein paar Sims einziehen lassen, tobt im Ortskern das Leben.
Anders als in anderen Sims-Spielen oder in Harvest-Moon seid ihr aber kaum mit der Ressourcen-Beschaffung beschäftigt. Das gemütliche Ernten des “Essenzen” genannten Baustoffes artet nie in Arbeit aus. Stattdessen steht entspanntes Erkunden der idyllischen Umgebung auf dem Programm. Ihr sammelt beim Schlendern durch den Ort ein paar gelbe Blüten ein oder werft entspannt die Angel aus, um euch ein paar Fisch-Essenzen zu besorgen.

Der einfachste Weg, an die Baustoffe zu gelangen, ist Freundlichkeit: Umarmt einfach einen anderen Sim, und schon hüpfen zur Belohnung ein paar grinsende Essenzen vor eurer Nase herum. Oder ihr verpasst eurem Gegenüber eine Ohrfeige und kommt so an ein paar wütende Smilies. Doch eure ins Dorf gelockten Nachbarn dienen nicht nur als Essenzenspender: Sie beauftragen euch außerdem mit dem Bau schicker Designer-Möbel für ihr Eigenheim. Die Häuser und Gegenstände zimmert ihr in einem einfach zu bedienenden Editor zusammen. Wichtig ist nur, dass ihr euch grob an den dreidimensional eingeblendeten Plan haltet und die vorgegebenen Zahl an Essenzen zum Bau verwendet – alles andere bleibt eurer Kreativität überlassen.

Ungewöhnliche Baustoffe

Den Plattenspieler von DJ Candy könnt ihr z.B. aus allerlei kunterbunten Fischen und Billard-Kugeln zusammensetzen. Mögt ihr es konservativer, zimmert ihr die Turntables einfach nach Plan mit den markierten Standard-Klötzen zusammen und verpasst ihnen eine passende Dekoration. Essenzen lassen sich nämlich nicht nur als Baumaterial benutzen.
Armer Nemo: DJ Candy freut sich, wenn ihr ein Turntable aus Clownfischen und Billard-Kugeln bastelt.
Ihr könnt sie auch in Farbe verwandeln und den Möbeln den Anstrich verpassen, welcher dem Auftraggeber gefällt. Das Grufti-Mädel steht auf unheimliche Tische mit Totenköpfen, ihre niedliche Schwester Poppy dagegen erfreut ihr mit einem fröhlich-bunten Exemplar. Gestaltet ihr eure Stadt in einem bestimmten Stil, lockt ihr dadurch bestimmte Charaktere an, die ihr in euer Reich einziehen lassen dürft. Leider wurde die Grafik des Spiels im Vergleich zum Wii-Original weder zeit- noch hardwaregemäß aufgemotzt. Das ist dank des gelungenen, niedlichen Comic-Stils zwar nicht weiter schlimm – doch Rare zeigt, wie es besser geht. Die bonbonbunten Gärten der beiden Viva-Pinata-Teile wirken um einiges prächtiger als die zwar idyllischen, aber etwas leeren und kantigen MySims-Kulissen.

Außerdem wurde der PC-Version keine Controller-Steuerung spendiert, was sich negativ auf das Mittendrin-Gefühl des Originals auswirkt. Nun dürft ihr nicht mehr die Füße hochlegen, sondern müsst euch vor den Monitor hocken und eure Figur mit der nicht immer idealen Maus- und Tastatur-Steueung durch die Gegend navigieren. Zugegeben, tragisch ist es nicht, aber schade. Im Gegenzug lassen sich eure Editor-Kunstwerke ein wenig intuitiver zusammenzimmern als mit der Wii-Fernbedienung.

Online-Spiele nur mit Freunden

Die Arcade-Maschine bastelt ihr per Drag-and-drop im Editor. Leider dürft ihr sie online nur an Freunde weitergeben.
Den auf der Verpackung angepriesenen PC-exklusiven Online-Modus dürft ihr leider erst dann ausprobieren, wenn eure Stadt zwei von fünf Sternen verliehen bekommen hat. Immerhin lässt sich dieses Ziel innerhalb weniger Stunden erreichen. Ihr dürft allerdings nicht nach Herzenslust durch die Gärten fremder Spieler streifen. Um die junge Zielgruppe zu schützen, hat sich Electronic Arts das Freundeslisten-System von Nintendo zum Vorbild genommen. Ihr könnt nur Personen zu eurer Liste hinzufügen und danach in euren Garten einladen, die euch im echten Leben ihren Spitznamen verraten.

Offene Server oder gar eine zusätzliche Rivalen-Liste für unbekannte Spieler gibt es nicht. Habt ihr sämtliche Hürden überwunden und befindet euch im Garten eines Freundes, dürft ihr dort mit bis zu sieben Mitspielern herumalbern, chatten und Fangen spielen. Deutlich interessanter ist die Möglichkeit, gemeinsam Häuser auf den leeren Grundstücken zu errichten oder Essenzen auszutauschen. Auch wenn ihr euren Garten offline besucht, findet ihr dort neue Essenzen wie Bananen und bunte Rubik-Würfel, die es in der Stadt nicht gibt.  

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