MechAssault: Phantom War(Action-Adventure) von Majesco Credit: Backbone / Majesco

Große Roboter, kleiner Screen

In Bewegung bleiben ist auch bei Blechkolossen sinnvoll. Manchen Energie-Schüssen könnt ihr ausweichen, anderen nicht.

Nanu, MechAssault kommt für den DS? Ausgerechnet dieses auf gewaltige Schlachtfelder ausgelegte Spiel wird für den DS umgesetzt? Ich bin mehr als skeptisch, als ich das Modul in meinen DS schiebe. Direkt nach dem Einschalten sehe ich meine Befürchtungen leider  bestätigt: Triste, kaum texturierte Berghänge begrüßen mich und meinen Mech, der in einem nicht weniger tristen Tal herumsteht. »Dann setze ich meinen mechanischen Krieger mal in Bewegung«, denke ich mir und lasse meinen Schützling mit dem Steuerkreuz ein wenig in der Gegend herumpoltern. Klappt soweit prima – allerdings nur so lange, bis ich versuchte, den ersten Gegner anzupeilen.

Mein Mundwinkel beginnt bereits, nervös zu zucken. Es ist genau das Zucken, das immer dann auftritt, wenn ich mal wieder eine absolute Gurke erwischt habe. »Wie bitte? Ich soll das Zielkreuz mühsam mit den vier Feuerknöpfen bewegen? Das darf doch nicht wahr sein.« Ein Blick ins Optionsmenü verschafft vorerst Erleichterung. »Aha, es gibt auch eine Stylus-Steuerung für Rechts- und Linkshänder.« Ähnlich wie bei der DS-Version von Super Mario 64 simuliert der Touchscreen einen Analogstick. Dazu tippt ihr zunächst in die Mitte des Bildschirms. Je weiter ihr danach die Stylus-Spitze z.B. nach rechts vom Zentrum weg bewegt, desto schneller dreht sich auch das Zielkreuz und die Kamera nach rechts.

Geradeauslaufen für Fortgeschrittene

Doch auch mit dieser Steuerungs-Variante torkele ich unkoordinierter durch die Gegend als Lemon Brewster. Ein wenig später bekomme ich den träge reagierenden Robbi aber doch noch in den Griff, und alles wird gut. Nach etwa einer halben Stunde fühle ich mich beinah wie vor meiner alten Xbox, laufe und schwebe von Deckung zu Deckung, und beinah jede meiner Salven erreicht sein Kanonenfutter. Die Zahl der Mechs, an dessen Steuerknüppel ihr euch setzen dürft, ist groß. Als Fan des ersten Xbox-Teils freue ich mich über ein Wiedersehen mit vielen alten Bekannten. Vom wendigen »Elemental«-Anzug bis hin zu den riesigen Kaventsmännern »Atlas« und »Prometheus« sind ganze 19 Modelle mit dabei.

Auch meinen persönlicher Liebling »Mad Cat« darf ich wieder steuern. Er verfügt dank seiner zwei aufladbaren Energiekanonen über eines der mächtigsten Waffensysteme. Andererseits besitzt er keine Flugdüsen und kann von einem gewaltigen Schuss von der Seite aus umgeschmissen werden.

An manchen Stellen der Mission seid ihr im Panzer unterwegs.
Dann ist er seinen Gegnern einen Moment lang schutzlos ausgeliefert. In manchen Missionen geht ihr auf Tuchfühlung mit eurem Gegenüber und hängt euch mit einem kleinen Mech an ein größeres Exemplar. Seid ihr in dem simplen Puzzle-Minispiel erfolgreich, habt ihr euch erfolgreich eingehackt und könnt in eure neue Errungenschaft umsteigen.

Schonzeit für Wolkenkratzer

Leider lassen sich im DS-Ableger von MechAssault nur noch die Gegner und ein paar herumstehende Bäume zerstören, während ihr auf der Xbox sämtliche Gebäude einäschern konntet. Manchmal war es sogar eure Aufgabe, eine gegnerische Basis in Schutt und Asche zu legen. Doch obwohl die Handheld-Version nicht mit solcherlei Zerstörungsorgien dienen kann, geht auch dort die Post ab. In einer Szene müsst ihr z.B. eine Basis gleich vor einer ganzen Horde heranstürmender Robbis und Panzer beschützen.

Doch all diese Action zwingt den kleinen Grafikchip des DS nicht in die Knie. Das Spiel beginnt nie zu ruckeln. Andererseits müsst ihr die erwähnte Ödnis im Hintergrund in Kauf nehmen. Außerdem sind manche der gegnerischen Geschütze sind so klein, dass ihr erst entdeckt, nachdem sie euch ein paar Sekunden mit MG-Feuer massiert haben. Zum Glück kratzen die kleinen Projektile euren gepanzerten Mech kaum. Ein weiterer Schönheitsfehler sind die am Horizont aus dem Nichts aufploppenden Gegner. Meist sind die linearen Laufwege jedoch so angelegt, dass es erst gar nicht zu solch großen Sichtweiten kommt. Die an die Terminator-Filme erinnernde Ambient-Musik hält sich übrigens unauffällig im Hintergrund und wird meist vom typischen Rauschen der Energiewaffen übertönt.

   

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.