Wo bin ich hier, was mach ich hier?

In Ninja Council 2 rücken Naruto, Sasuke & Co aus, um sich Orochimaru und dem Oto-Quartett zu stellen. Fragt aber nicht warum. Die in mickrigen Zwei-Satz-Dialogen erzählte Handlung ist seicht und belanglos wie eine Pfütze in der Wüste: Kaum zeichnen sich die ersten Umrisse ab, versiegt der Quell auch schon wieder. Doch nicht nur das, nach wenigen Stunden ist auch das dazugehörige Spiel bereits zu Ende!

Es gibt gerade mal sieben in ein paar kümmerliche Abschnitte unterteilte Schauplätze, die ihr durch Sprung- und Schlagkraft hinter euch lassen müsst. 

Trostlos & frustrierend: Das Leveldesign ist optisch unspektakulär und spielerisch eine Zumutung.
In der Mitte gibt es jeweils ein unbedeutendes Minispiel und am Ende den obligatorischen Bossfight. Ein Unterfangen, das euch insgesamt maximal zwei Stunden beschäftigen würde, wäre da nicht das höllische Leveldesign, das euch einzig aufgrund seiner unübersichtlichen Präsentation und fragwürdigen Kollisionsabfrage tausend Tode sterben lässt. Unfaire Fallen, aus dem Nichts attackierende und ständig wieder entstehende Gegner, massenhaft tödliche Abgründe, kurioses Abprallen von Gegnern und anderen Objekten – hier bekommt ihr die volle Palette entwicklerischer Boshaftig- bzw. Unzulänglichkeit serviert.

Selbst verschuldeter Genickbruch

Und genau das ist es, was der eigentlich unterhaltsamen, wenn auch altbackenen Spielmechanik das Spielspaßgenick bricht. Nichts gegen prügellastige Oldschool-Jump’n’Runs, aber wenn ihr ständig nur ins Blaue springt und statt festem Boden fiese Fallen oder bodenlose Abgründe vorfindet, ist das einfach eine Zerreißprobe, die nicht sein muss. Ninja Council 2 ist Trial&Error in seiner schlimmsten Form und das vermutlich nur, um den viel zu knappen Umfang künstlich in die Länge zu ziehen. Unterstützt wird das Ganze obendrein von einem Speichersystem, das euch nach dem Verlust der wenigen zur Verfügung stehenden Leben ganz an den Anfang des Kapitels zurückversetzt.

Selbst im letzten Level müsst ihr vor dem Endkampf noch eine völlig unnötige Hüpfpassage über tödliche Abgründe bewältigen, die euch schnell die letzten Leben kostet und euch gnadenlos wieder ganz an den Anfang des ersten Spielabschnitts zurückversetzt. Die größte Frechheit ist aber eine Snowboard-Fahrt über bodenlose Gletscherschluchten, die ihr unmöglich rechtzeitig erkennen könnt und quasi bei jedem Sprung hoffen müsst, diesen nicht zu lang oder zu kurz angesetzt zu haben, während ihr im Blindflug über zahllose Böschungen schanzt – eine nervliche Zerreißprobe ohne auch nur einen Checkpoint…

Verschenktes Potential

Dabei ist es wirklich schade, dass man solche Design-Katastrophen nicht vermeiden konnte, denn im Kern bietet Ninja Council 2 nach wie vor solide Hüpf- und Prügelkost mit netten Ansätzen wie den über den Touchscreen auszuführenden Spezialangriffen, 
Kleiner Lichtblick: Die aufwändigen Animationen und Spezialangriffe können sich sehen lassen.
die nicht nur spektakulär in Szene gesetzt wurden, sondern auch noch je nach gewählter Spielfigur und Stufe unterschiedlich ausfallen. Bei manchen Attacken müsst ihr sogar ins Mikro pusten, um Feuerbrünste o. ä. zu entfachen. Selbst die an sich primitiven Minispiele zum vorzeitigen Schwächen von Bossgegnern über diverse Reaktionstests stellen eine nette und gelungene Abwechslung dar. Zudem dürft ihr insgesamt aus fünf spielbaren Protagonisten und mehr als dreimal so vielen Gefährten wählen, die ihr vor jedem Abschnitt in individuellen Dreier-Teams arrangiert. Den Führer steuert ihr dann direkt, die anderen beiden kommen auf Knopfdruck in brenzligen Situationen zu Hilfe.

Grafisch wissen neben den Spezial- und Teamangriffen vor allem die aufwändig animierten Figuren zu gefallen, die Kulissen wirken trotz diverser Interaktionsmöglichkeiten wie Wand- und Deckenläufe, bewegliche Felsbrocken oder zerstörbare Mauern hingegen vergleichsweise öde. Auch an sich nette Ideen wie zeitweise ausströmendes Giftgas, das die Steuerung umkehrt, sind aufgrund schlechter Einbindung eher nervig als interessant. Das primitive Kampfsystem mit seinen plumpen Standardkombos ist für ein Naruto-Spiel ebenfalls alles andere als berauschend. Dasselbe gilt für den Wiederspielwert, der eigentlich nicht vorhanden ist, außer ihr seid daran interessiert für ein selten armseliges Malprogramm, das Ninja Council 2 statt eines Mehrspielermodus’ oder verschiedener Schwierigkeitsgrade zu bieten hat, zusätzliche Hintergrundgrafiken freizuschalten…   

  1. Schaue Naruto & Co recht gerne (natürlich die Uncut Fassung ;P), daher habe ich das Spiel mal angetestet. Habe bereits beim 2. Level aufgehört. Das Leveldesign wurde ohne Sinn und Verstand aufgebaut, und haben nichts eigenständiges. Zumindest eine kleine zusammenhängende Story hätte ich erwartet, aber nicht mal das gönnt man den Spieler.
    So ein Stück Software Mist habe ich lange nicht mehr gesehen.. Ich wünschte, ich könnte mal das gelungene 'Rise of the Ninja' auf der Xbox360 anspielen.

  2. Liberty-Snake hat geschrieben:Achja und Jens, kann es sein, dass du immer die Sch***-Spiele abbekommst? Ich glaube Batman Begins ging damals auch schon auf deine Kappe oder? :D
    stimmt, in letzter zeit war echt ne menge mist dabei - sollte vielleicht mal einen gurken-zuschlag fordern... :lol:
    an batman begins kann ich mich allerdings nicht erinnern, vielleicht habe ich es aber auch nur schon wieder verdrängt ^^

  3. Schade schade, ich habe keinen Nintendo DS, habe mir aber WEGEN DIESEM Spiel überlegt einen zu holen, guter Test, aber kein Spiel für mich! :lol:
    Achja und Jens, kann es sein, dass du immer die Sch***-Spiele abbekommst? Ich glaube Batman Begins ging damals auch schon auf deine Kappe oder? :D

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.