Unmechanical(Logik & Kreativität) von Futuregames Credit: Futuregames / Futuregames
Ein Herz in Stahl

Dabei weiß ich gar nicht, was der kleine Blecheimer eigentlich in dieser riesigen Höhle macht. Gerade schwebte Familie Robot noch über grüne Wiesen, plötzlich ziehen ihn spinnenartige Greifarme in die Tiefe. Dort schwebt er dann, kann in alle Richtungen fliegen und mit elektronischem Fangstrahl kleine Felsbrocken heben. Mehr nicht. Mehr braucht er auch nicht, um einen Haufen Geröll aus dem einzigen Ausgang zu räumen. Dahinter [GUI_PLAYER(ID=93612,width=377,text=Die namenlose Blechbüchse wird zum sympathischen Rätselhelden.)] dringt Blechbot immer tiefer in eine Welt aus Nieten, Stahl, Maschinen, Elektrizität – fliegt bald an Knochen, Fleisch und einem riesigen Herz vorbei. Das ist manchmal richtig unheimlich! Verblüffend, wie eindrucksvoll die schwedischen Entwickler die Geschichte buchstäblich im Hintergrund geschehen lassen, während ihr knuffiger Held nur ein paar Rätsel löst.

Tatsächlich habe ich die Erzählung genau deshalb in den Vordergrund gerückt, weil sich Unmechanical nach mehr anfühlt als nach einem schnöden Puzzlespiel. Der kleine Bot schwirrt zwar durch Räume, die wie eine Perlenkette aneinander gereiht sind, seine Welt würde aber selbst einem Action-Abenteuer gut stehen!

Logik und Physik

Fast beiläufig lerne ich, dass mein Bot mit dem Traktorstrahl nicht nur Steine sowie andere

Gewichte verteilen, Spiegel blockieren, Türen versperren: Der blecherne Hauptdarsteller kann fast alles, was die Vielfalt der Puzzles hergibt.
Gewichte verteilen, Spiegel blockieren, Türen versperren: Der blecherne Hauptdarsteller beherrscht vieles, was die Welt der Puzzles hergibt. © 4P/Screenshot

Gegenstände heben, sondern auch Hebel bedienen kann. Auf diese Weise bedient er Maschinen oder öffnet Tore. Die sind natürlich meist verschlossen. Oder er muss verschiedene Tore in bestimmter Reihenfolge öffnen, eine Waage ausbalancieren, Farben auf einer Art Dartscheibe richtig anordnen, Glühbirnen in der richtigen Reihenfolge anknipsen. Die Aufgaben sind abwechslungsreich, allerdings nicht besonders knifflig und meist recht bekannt.

Trotzdem sorgen die Logik- und Physikaufgaben für gute Unterhaltung. Am interessantesten sind naturgemäß Letztere: Der mechanische Knilch muss z.B. ein Wasserbecken mit Gegenständen füllen, um den Wasserspiegel anzuheben. Ein andermal sperrt er Pforten auf, indem er einen Pfeiler dazwischen klemmt oder lässt Bomben an der richtigen Stelle explodieren.

Gefällt mir sehr, dass ich manch erfolgreiche Versuchsanordnung erweitern muss, wenn ich nach einer Rundreise durch die weitläufigen Höhlensysteme an einen bereits besuchten Ort zurückkehre. Klasse auch, dass ich für keine der Aufgaben eine Anleitung lesen muss: Mein Bot kam immer durch aufmerksames Hinschauen und Ausprobieren auf den Trichter – so sollte ein gutes Puzzle aussehen! Nicht nur deshalb musste ich gelegentlich an Vessel denken, bei dem viele Rätsel allerdings vertrackter und die Reise deutlich länger war. Unmechanical ist zwar ein sehr unterhaltsamer, aber kurzer Verdauungsspaziergang.

  1. 4P|BOT2 hat geschrieben:Wie kommt es nur, dass ich mich in diese Blechbüchse verguckt habe? Ein auf dem Kopf stehender Schmelztiegel könnte es mal gewesen sein: kleine, tief sitzende Lichter als Augen, müde flapsende Rotorblätter als Antrieb. Vier nutzlose Schläuche schlappen beim Links-Rechts beschwingt hin und her. Und wenn er manchen schweren Stein partout nicht ziiiiiiehen kann, legt sich der Blechboter beim vergebli...Hier geht es zum gesamten Bericht: Unmechanical - Test
    Hmm....das Spiel sieht gar nicht mal so übel aus. Ich denke, ich werde es mal ausprobieren. Stehe auf so knifflige Rätsel und das scheint ein Paradebeispiel zu sein :-)

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