Fast & Furious: Showdown(Rennspiel) von Activision Credit: Firebrand Games / Activision

Absturz und Totalschaden


[GUI_PLAYER(ID=106074,width=475,text=Die erste Mission gibt einen guten Einblick ins Trauerspiel (Wii-U-Version).,align=left)]Warum also jetzt dieser Absturz? Steckt ein anderes Team dahinter? Schon bei den DS-Ablegern zu Trackmania war Firebrand dafür bekannt, Spiele in rekordverdächtig kurzen Zeitabständen abzuliefern – allerdings mit einem hohen Qualitätsstandard. Diesmal haben sie sich definitiv übernommen: Schon das Intro rund um die Jagd auf die Pisten-Rowdies erinnert an die ersten Schritte eines Youtube-Amateurs. Auf der PS3 dröhnt die kratzige Soundausgabe außerdem ähnlich übersteuert wie türkisches Fernsehen in den Neunzigern.


Das wahre Trauerspiel beginnt aber erst auf der Strecke: Die Texturen der Wii U-Version wären selbst auf dem Dreamcast eine Lachnummer gewesen und ruckeln mit rund fünfzehn Bildern über den Schirm. Manchmal sinkt die Bildrate sogar in den einstelligen Bereich. Auf der PS3 besitzen der Asphalt und die sich wiederholenden Häuserzeilen immerhin etwas schärfere Texturen und leicht glänzende Oberflächen. Doch auch hier verkommt die Fahrt zu einer Ruckelorgie. Nur der Splitscreen-Koop läuft etwas flüssiger – das habe ich noch in keinem Spiel erlebt.


Nicht nur Trabis bestehen aus Pappe

 

Nicht nur die Autos besitzen eine äußerst eigentümliche Physik.
Nicht nur die Wagen besitzen eine äußerst eigentümliche Physik. © 4P/Screenshot

Statt lediglich die Handlung des aktuellen Kinofilms abzubilden, verknüpft die Kampagne auch beliebte Momente aus den Vorgängern. In der zweiten Mission schleife ich z.B. mit einem Partner einen Tresor hinter meinem Wagen her. Meine Aufgabe ist zu entkommen und die Beute vor der Polizei in Sicherheit zu bringen. Nebenbei erfülle ich ein paar Sekundärziele, indem ich z.B. Polizeiwagen in die Bande drücke. Anders als in Wheelman gibt es keine Ramm-Attacke per Knopfdruck. In einer noch rabiateren Mission sieht das anders aus: Mit umgebauten Rempel-Mobilen schubsen mein Kollege und ich die Ordnungshüter an die Wand oder lupfen sie mit unseren Front-Rampen in die Luft. Auf Knopfdruck wechsle ich jederzeit zwischen den zwei Protagonisten. Danach stürze ich mich in ein klassisches Rennen oder überbiete Geschwindigkeitsrekorde an einem Blitzer.

 

All das könnte für ähnlich viel Schadenfreude wie in Full Auto oder Burnout sorgen, scheitert aber an der völlig misslungenen Physik und anderen Problemen. Die Wagen fliegen wie Pappkartons durch die Luft und das Schadensmodell wirkt bestenfalls lächerlich. Auch die schwammige Steuerung macht es mir schwer, nicht ständig in den Gegenverkehr zu rauschen. Besonders eklig steuern sich die Drift-Rennen (ja, es geht noch deutlich hakeliger als in GRID 2) – außerdem nervt der ewig gleiche Soundeffekt beim Schliddern. Der aufgekratze Electro-Pop passt zwar gut zum Thema, wiederholt sich aber viel zu schnell.


Aufbau West

 

„Sorry, Man!“, „Out oft he way!“: Der KI-Partner spricht nach Kollisionen sogar mit Wänden.
„Sorry, Man!“, „Out of the way!“: Der KI-Partner spricht nach Kollisionen sogar mit Wänden. © 4P/Screenshot

Noch schlimmer wird es auf dem Highway durch LA: Oft baut sich die Grafik erst vor meiner Nase auf, so dass ich sogar einfache Kurven zu spät erkenne. Der größte Krampf ist allerdings das Highjacken eines gigantischen LKWs: Nach dem Hinüberspringen hangele ich mich mit der trägsten Kletter-Steuerung aller Zeiten am Anhänger entlang und muss nebenbei noch Bomben entschärfen oder Wagen abkoppeln, bevor ich das Cockpit entere. Die Baller-Einlagen aus dem Beifahrerfenster steuern sich ähnlich schlecht – dank des übertriebenen Auto-Aims werden sie trotzdem nicht zum Hindernis. Auch Deutschland ist im Spiel vertreten, besteht in den Augen der Entwickler aber ausschließlich aus Schlössern und kahlen Erdhügeln.

 

Die PS3-Fassung bietet übrigens einen komplett neuartigen Grafikeffekt. Da das Bild nur direkt vor und neben der Karosserie scharf bleibt, wirkt es so, als würde ich eine kleine Bugwelle vor mir her schieben – und das ganz ohne Wasser!  Wer das Leid mit einem Freund teilen möchte, kann sämtliche Levels kooperativ angehen; allerdings nur im Splitscreen. Statt Online-Modi gibt es lediglich Internet-Bestenlisten. Hardcore-Masochisten können ihre Qualen nach der drei Stunden kurzen Kampagne mit dem Herausforderungsmodus verlängern. Der überschaubare lizenzierte  Fuhrpark lässt sich sogar aufzumotzen, allerdings nur mit einer Hand voll Optionen, ideenlosen Stickern und einigen Leistungs-Upgrades.

 

  1. CristianoRonaldo hat geschrieben:Oh man, 4Players kann man doch echt ned mehr ernst nehmen -.-
    Immer diese hate-Wertungen - "wir sind ja so besonders und heben uns voll von anderen Spielemagazinen ab"
    Das wars, hiermit verabschiede ich mich von dieser Seite, das kann man sich doch nicht mehr antun. -.-
    -
    Spiel wird auf jeden Fall sowas von gekauft! Ist immerhin Fast & Furious und hat wenigstens mehr Innovationen als son Call of Duty Shice oder so! -.-
    :arrow: Frage an 4P: Kührt ihr dieses Jahr bitte auch den "Kommentar des Jahres"
    (ist im guten Sinn gemeint, hab den mehrschichtigen sarkasmus darin durchaus verstanden :wink: )

  2. brent hat geschrieben:
    paullikethis hat geschrieben:Sooo schlimm siehts auch nicht aus, eher wie eine art Burnout lite
    was
    zum
    Geier
    ?
    Anfangs erinnert die Grafik wirklich an Burnout, allerdings lässt die eh schon unterdurchschnittliche Grafik im weiteren Spielverlauf sogar noch stark nach (Autobahn- Missionen), und der eh schon geringe Spielspass driftet ins Bodenlose ab.
    Dazu gesellen sich noch einige nervige Bugs, die das Spiel echt zur Qual werden lassen.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1