Paper Mario: Sticker Star(Rollenspiel) von Nintendo Credit: Nintendo / Nintendo
Super Mario: Panini-Edition

[GUI_PLAYER(ID=100797,width=,text=Der Grafikstil ist wieder einmal wunderschön und passt exzellent auf den 3DS. Spielerisch lässt Paper Mario: Sticker Star allerdings einige Wünsche offen.,align=left)]
Pfeifen wir mal auf die Handlung: Blabla, Sticker-Komet, Blabla, Bowser macht mal wieder den Party Pooper, Blabla, Prinzesschen ist weg. Mario muss wieder alles retten. Und “alles”, das ist papierner als je zuvor: Denn wie schon auf N64, GameCube und Wii ist hier alles flacher als die gesammelten Werke von Fips Asmussen. Die gesamte Welt mit all ihren Figuren sieht aus, als wäre sie direkt aus Comicheften herausgeschnippelt worden. Die Kulisse ist einfach umwerfend, alles ist auf niedlich getrimmt, die Animationen sind putzig, das Spiel profitiert wie kaum ein anderes vom möglichst weit nach oben geschobenen 3D-Regler – durch den platten Grafikstil heben sich all die Ebenen wunderbar voneinander ab, die aus dem Marioversum bekannten Landschaften (von den grünen Wiesen über die gelbe Wüste und wie verschneite Eislandschaft bis zur Geistervilla) entwickelt eine unerwartete Raumtiefe.

Die Kämpfe finden wieder rundenweise statt. Für jeden Angriff benötigt Mario allerdings einen Sticker - von denen es mehr als 100 verschiedene gibt, die man findet oder kauft.
Die Kämpfe finden wieder rundenweise statt. Für jeden Angriff benötigt Mario allerdings einen Sticker – von denen es mehr als 100 verschiedene gibt, die man findet oder kauft. © 4P/Screenshot

Aber man rennt nicht durch die Gegend, um sie zu bewundern – sondern um in ihr zu kämpfen! Und das macht man, anders als auf der Wii, mal wieder Runde für Runde. Wie auch bei den Mario&Luigi-RPGs kann man hier noch aktiv ins Kampfgeschehen eingreifen und mit gutem Timing seine Angriffe bzw. die Verteidigung verstärken. Also alles wie gewohnt? Oh nein, denn dieses Mal basiert das Kampfsystem auf Stickern – ähnlich denen, die man irgendwann mal von Fußballern oder Asterix gesammelt und in ein Album gepappt hat. Nur dass sie hier nicht gehortet, sondern im Kampf benutzt werden. Es gibt mehr als 100 Kleber und sie verleihen Mario seine Kräfte: Nur über sie kann er Feinden auf den Kopf springen oder sie mit dem Hammer kreuz und quer durchs Bild schlagen, ihnen Feuer- oder Eisgeschosse um die Ohren hauen, mit Schildkrötenpanzern oder Bumerangs nach ihnen werfen – mal nur auf Einzelfeinde, mal auf die ganze Gruppe. Die Sticker liegen überall herum,

Die Kämpfe gegen normale Gegner machen anfangs noch Spaß. Aber schnell stellt man fest, dass sie einem überhaupt nichts bringen, da es praktisch keine Rollenspielelemente gibt - ich habe sie dann irgendwann weitestgehend ignoriert.
Die Kämpfe gegen normale Gegner machen anfangs noch Spaß. Aber schnell stellt man fest, dass sie einem überhaupt nichts bringen, da es praktisch keine Rollenspielelemente gibt – ich habe sie dann irgendwann weitestgehend ignoriert. © 4P/Screenshot

kleben an Wänden oder hilflosen Toads und können auch, falls sie einem mal ausgehen, in Läden gekauft werden. Letzteres sollte allerdings kaum vorkommen, viel wahrscheinlicher ist, dass man sein mit kampfschwachen Stickern vollgemülltes Inventar ausmistet. Was spätestens mit den Spezialstickern, die deutlich stärker als die normalen sind, aber auch weitaus mehr Platz in Anspruch nehmen, praktisch am laufenden Band passiert.

Make Love, not War!

Beginnt der Kampf, muss man sorgfältig abwägen, welche Sticker man benutzt, denn jeder ist nur ein Mal einsetzbar. Verschwende ich jetzt drei Standard-Sticker für drei normale Gegner, oder nutze ich einen großen, um alle gleichzeitig weg zu putzen? Allzu verschwenderisch sollte man allerdings besser nicht sein, denn die Einzigartigkeit der Kleber wird später gerne mal zu einem Problem: Da stand ich nun also in diesem Bosskampf, den ich nur mit einem ganz speziellen Sticker gewinnen konnte – und den hatte ich nicht.

Die Landschaft ist liebevoll und ideenreich gestaltet, man muss allerdings sehr viel hin- und her laufen.
Die Landschaft ist liebevoll und ideenreich gestaltet, man muss allerdings sehr viel hin- und her laufen. © 4P/Screenshot

Also musste ich fliehen und einen auf Sherlock Holmes machen. Wo finde ich das blöde Ding? Rumlaufen, rumlaufen, alles abgrasen, mit dem Hammer hinter jeden Busch hauen, um zu sehen, ob sich dahinter nicht irgendwas versteckt – und irgendwann hatte ich mal das blöde 3D-Objekt (von denen es von der Winkekatze über den Wasserhahn bis zur Glühbirne viele gibt) gefunden, das ich bei einem gewitzten Toad in einen Spezialsticker verwandeln konnte. Manche mögen diese Art von Entdecker-Notwendigkeit loben, ich empfand sie schnell als lästig. Zumal diese Art von Was-brauche-ich-eigentlich-?-„Puzzledesign“ später weniger die Ausnahme als vielmehr die Regel ist und man vom Spiel oder der nervenden Sticker-Begleitung Kersti praktisch keine Hilfe bekommt.

Viel ärgerlicher ist allerdings, dass die Standardkämpfe eigentlich keine Daseinsberechtigung haben. In jedem anderen Spiel dieser Art dienen sie als Grind, man verdient sich hier Erfahrungspunkte, Levelaufstiege oder wichtige Fertigkeiten dazu.

Die seltenen Bosskämpfe liefern die einzige echte Herausforderung. Sie benötigen allerdings meist einen speziellen Sticker, den man erst finden muss.
Die seltenen Bosskämpfe liefern die einzige echte Herausforderung. Sie benötigen allerdings meist einen speziellen Sticker, den man erst finden muss. © 4P/Screenshot

All das gibt es in Sticker Star nicht. Mario hat keine Ränge, keine Bartverbesserungen, keinen Supersprung – sein Kampfgeschick ist von Anfang bis Ende das Gleiche und wird ausschließlich über die Wahl des Stickers bestimmt. Für einen gewonnenen Kampf gibt es lediglich Sticker und Münzen – für die ich mir nur weitere Sticker kaufen kann. Die Redundanz dieses Systems wurde schnell so offensichtlich, dass ich bereits nach kurzer Zeit die Otto-Normal-Feinde komplett gemieden habe, sofern das möglich war. Es bringt einfach nichts, gegen sie anzutreten, außer, dass man im Zweifelsfall Sticker oder Lebensenergie verliert.

Immerhin macht das Sprinten durch die Landschaften nicht nur aufgrund der tollen Grafik, sondern auch dank der tollen Soundkulisse viel Spaß: Die vielen, sehr abwechslungsreichen Stücke lassen mich auf einen separat erhältlichen Soundtrack hoffen. Außerdem trifft der Humor mal wieder voll meinen Nerv. Nicht nur die vielen, schön albernen Sprüche (die leider in der deutschen Fassung erheblich weniger präzise treffen – hier wirkt das Spiel deutlich kindischer), sondern vor allem auch die vielen verspielten Grafikdetails wie die Yoshi-Sphinx, die panischen Toads oder der schwingende, singende Birdo. Leider gibt es dieses Mal erstaunlich wenige Personen, mit denen man ein humoriges Schwätzchen führen könnte – außerhalb der Stadt sind es eigentlich nur die Bosse und ihre Schergen, die für eine kurze Plauderei zu haben sind.

  1. Ich frage mich unterdessen, ob ich einen Glitch provoziert habe. Ich bin in der dritten Welt und sammel gerade das letzte Stück. Der wohl letzte Level ist offen, aber nichts ist da. Ich hab in die Komplett Lösung gelinst, aber mir fehlt nichts mehr.
    habe auch schon im 3DS Forum Thread im Hilfe gebeten, aber da will mir keiner helfen.

  2. Wurde das Spiel überhaupt im Zusammenarbeit mit Intelligent Systems entwickelt? Die letzten 3 Teile ja schon. Auf deren Hompage gibt es soweit ich weiß keinen Eintrag in der Chronik. Und hier wird auch Nintendo als Entwickler angegeben. Das könnte maßgeblich der Grund ssein warum es eher leicht überdurschnittlich aufgenommen wurde statt sehr gut.

  3. Es tut schon fast weh zu lesen, wie Leuten, die sich eigentlich auf das Spiel gefreut haben mit so einem Test die Stimmung auf den Titel geneommen wird.
    Wacht mal auf und bildet euch eure eigene Meinung, 4Players ist doch dafür bekannt, dass Nintendo-Spiele meist nie gut wegkommen.
    Mal meine Meinung: Sticker Star steht seinen Vorgängern in nicht's nach, ich habe unmengen an Spaß damit und der Umfang ist riesig. Das Stickerstystem macht Spaß und ermöglicht clevere Rätsel an denen man sich schonmal festbeißen kann. Die Kämpfe sind nicht sinnlos, oft kann man ihnen nicht aus dem Weg gehen, sie machen Spaß und bringen wichtiges Geld ein, damit man im Verlauf des Spieles nicht farmen muss. Die Endbosse sind alle relativ schwer, hier ist auch taktieren angesagt.
    Es gibt eine Unmenge zu entdecken in den einzelen Levels und nach meiner Ansicht auch genügend Leute zum quatschen auch wenn es weniger Textlastig ist als vorherige Paper-Mario Teile.
    Das man in alten Gebieten langwierig seltene Sticker zum weiterkommen suchen muss kann ich auch nicht bestätigen. Man bekommt immer Hinweise und wenn man etwas auf Zack ist, kann man sie recht schnell finden. Sticker Star ist halt rästellastig, die aber nie unfair werden.
    Holt euch das Spiel, ihr werdet begeistert sein, wenn auch die PM-Serie gefällt.

  4. Abgefertigt auf eine Seite. Das hat das Spiel nun wirklich nicht verdient.
    Was soll denn eigentlich das Genörgel? Super Paper Mario wurde gefeiert, obwohl es sich komplett von der ursprünglichen Mario RPG Reihe entfernt hat. Bei Sticker Star hat man einen guten Mittelweg gefunden. Klar, auf einer Seite ist es schade, dass man nicht mehr leveln kann, aber dafür gibts andere nette Belohnungen. Es ist ein Action Adventure mit RPG Elementen. Das passt völlig. Auch die Weltkarte finde ich klasse und etliche male besser als alles was uns in New Super Mario Bros. bisher präsentiert wurde.
    Übrigens, die Wertungen für das Sticker Star sind längst nicht so schlecht wie behauptet. Die liegen nämliche alle bei 7 und 8 meistens.
    Wer sich nicht unbedingt von dem Review beeinflussen lassen will, oder der da drüber stehen kann, wird auch ein Spiel bekommen welches einen vor dem Bildschirm fesseln wird. Die Rätsel finde ich übrigens gelungen.

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