Final Fantasy Fables: Chocobo's Dungeon(Rollenspiel) von Koch Media Credit: h.a.n.d. Inc. / Koch Media
Der Schein trügt

Nach einem ersten Blick auf die Packung tendiert man wohl eher zu letzterem: Kindliche Charaktere mit Vogelbaby und der Slogan “Final Fantasy-Spaß für alle Generationen” schmecken verdammt nach Trittbrett fahrendem Casual-Süppchen für Vorschüler und Plüschtiersammler. 

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Video: Ein kurzer Ausschnitt zeigt euch das rundenweise Taktieren in den Zufallslabyrinthen.

Aber gut, die Fassade kann bekanntlich täuschen. Also rein mit der Disc ins Laufwerk und dem putzigen Federvieh auf den Milchzahn gefühlt. Hm, eine vertraute Melodie umschmeichelt das Fanohr und das kurz darauf folgende Render-Intro kann sich wie bei fast allen Square Enix-Produktionen trotz gewöhnungsbedürftig infantiler Figuren absolut sehen lassen!

Auch die Story beginnt interessant: Nach einer verpatzten Schatzsuche landen Final Fantasy-Urgestein Cid und sein gefiederter Begleiter Chocobo in einem Dorf namens Lostime, dessen Einwohner auffällig freundlich und gelassen wirken. Nein, ihr seid nicht in einer Hanf anbauenden Hippie-Enklave gelandet – auch wenn der örtliche Apotheker sicher in Woodstock war. Die Leute vergessen einfach bei jedem Glockenschlag alles, was sie bedrückt und leben zufrieden in den Tag hinein. Auch Cid leidet kurz nach eurem Eintreffen unter Gedächtnisschwund, wird zu einem außerhalb des Dorfes liegenden Gehöft transportiert und kurz darauf überschlagen sich die Ereignisse: Ein gleißendes Ei fällt vom Himmel, ein Baby mit grünen Haaren schlüpft aus und verschwindet kurze Zeit später in den vergessen geglaubten Erinnerungen der Dorfbewohner, die wie finstere Wolken über ihren Köpfen auftauchen.

Das wirkt skurril, vielleicht sogar albern, ist aber auf jeden Fall interessant. Was sich wohl in diesen Wolken verbirgt? Haben sich die Einwohner überhaupt freiwillig von ihrer Vergangenheit getrennt? Wer könnte ein Interesse an ihrem Vergessen haben? Und was zur Hölle hat es mit diesem mysteriösen Balg auf sich? Fragen über Fragen, die schon bald beantwortet werden sollen, denn eure Aufgabe ist es, dem Eiersprössling zu folgen und mit seiner Hilfe die Erinnerungen der Menschen wieder zutage zu fördern. Die geheimnisvollen Wolkenreiche entpuppen sich allerdings als ziemlich gewöhnliche, zufallsgenerierte 08/15-Dungeons, in denen Chocobo nichts anderes tut als Gegner zu vermöbeln, Schätze zu sammeln und sich Stockwerk für Stockwerk der jeweiligen Erinnerung zu nähern, mit deren Offenbarung anschließend die Handlung weiter vorangetrieben wird.

Zug um Zug

Die Erforschung der rasterförmigen Labyrinthe erfolgt rundenbasiert. Bei jedem Schritt machen auch eure ansonsten regungslos verharrenden Gegner einen Zug. Es sei denn, sie halten gerade ein Nickerchen. Zudem verfügen eure Widersacher über unterschiedliche Bewegungsgeschwindigkeiten und Angriffsreichweiten, die es auf Schritt und Tritt mit einzukalkulieren gilt. 

Das Szenario ist interessant, die Spielwelt wirkt jedoch überschaubar und unspektakulär.

Allerdings könnt ihr immer nur eure direkte Umgebung einsehen. Was weiter entfernt passiert, bleibt für euer Auge im Verborgenen, was nicht nur bei der Planung von Distanzangriffen und Zaubern ziemlich nerven kann. Manchmal werdet ihr sogar von Gegnern getroffen, die sich außerhalb eures Blickfelds befinden… Immerhin gibt es eine Automap, die eure Erkundungen kartografisch festhält und auch entdeckte Fallen oder Schätze vermerkt. Das System erinnert ein wenig an die Kämpfe aus Valkyrie Profile <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‘)” onmouseout=”DynToolTipp_Hide(); ” href=”javascript:DynCont_Display(‘Gamefinder’,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=9997′)”>

, nur dass hier jedes Stockwerk eine zusammenhängende Kampfarena darstellt, in der es in erster Linie um die Ausnutzung von Zug- und Stellungsvorteilen geht.

Das Spielgerüst ist nicht sonderlich komplex: Ihr könnt euch bewegen, drehen und auf der Stelle treten, Objekte und Fertigkeiten einsetzen oder mit einem Standardtritt angreifen. So weit, so unspektakulär. Was für besondere Würze sorgt, ist das aus anderen Final Fantasy-Episoden bekannte Jobsystem. So kann Chocobo vor jedem Dungeon-Besuch einen von insgesamt zehn erlernbaren Professionen wie Weißmagier, Ninja, Dieb oder seine natürliche Form wählen. Jeder Beruf verfügt dabei über spezielle Fertigkeiten, die ihr euch durch Kämpfe in der entsprechenden Jobklasse Schritt für Schritt aneignet. Auch Lebensenergie, Angriffs- und Abwehkraft hängen vom jeweiligen Beruf und Level ab. Eure Ausrüstung ist hingegen universell: Ein Sattel gibt euch Schutz, Krallen werten eure Angriffe auf und ein Halsband sorgt für Resistenzen und andere Extras.         

  1. Hab das Spiel auch. Den Onlinemodus finde ich eigentlich Klasse, dass Kartenspiel macht mir fast so viel Spaß, wie das früher bei Final Fantasy VIII.
    Leider dauert es eine Weile, bis ich einen Gegner finde ... sonst aber klasse gemacht. 'Außerdem kann man für 40 € echt nicht meckern.

  2. Nicht noch mehr Remakes. Anstatt die alten Spiele auszuschlachten sollen die sich mal um neue kümmern.
    Ich habs satt auch noch die 6. Hintergrundsgeschichte von Final Fantasy 7 nachzuspielen. Es ist inzwischen soweit das ich FF 7 nicht mehr so vergötttere wie vorher, alleine weil mir ja 10 Titel ins Gesicht springen, wenn ich anach suche.
    Und naja, ich glaube die Wii ist (für mich) vor allem eins, ein großer Party Spaß. Wer mit betrunkenen Freunden Mario Fußball gespielt hat, weiss was ich meine *g*

  3. Ich warte lieber auf FF: Cristal B. und Echos of Time. Das mit dem Hünchen ist für mich kein "echtes" Final Fantasy - chocobo als hauptcharakter... :(
    Ein FF 7 oder 10 remake für die Wii wäre genial :P

  4. Nein, hat er nicht. Zumindest ist das meine Meinung. Wenn ich mir eine Nintendo-Konsole kaufe, dann ist mir stets bewusst, dass sie eigentlich nur von Nintendos eigenen Titeln und nicht von Third-Party-Titeln lebt. Aber die guten Spiele (nicht nur die von Nintendo) die auf der Wii erschienen sind, waren für mich persönlich ein einmaliges Erlebnis. Metroid Prime 3, Resident Evil 4 (die Wii-Edition eben wegen der Steuerung), Twilight Princess, Mario Kart, Super Smash Bros. Brawl (aber der Vorgänger gefiel mir etwas mehr). Daneben habe ich mir noch Zack & Wicki, Bloom Box und Okami (habe zwar auch die PS2 neuerdings bei mir stehen, aber die Wii-Version klingt verlockender) ins Auge gefasst. Was ich sagen will: für diese Hand voll Titel habe ich gerne die Wii. Zwar kommt bald auch die Xbox360 neben meine Wii und PS2, aber was ich damit ausdrücken wollte: es hätte einem bewusst sein sollen, dass man mit der Wii ein Risiko eingeht, doch dafür hat man von den richtigen Firmen Spiele, an die man sich gerne zurückerinnert.
    ...und bitte, fangt kein Fanboywar an. Ich hab's allein vom Lesen satt. Konsolen sind Schall und Rauch, wir sind nicht an Hersteller gebunden. Es geht immer nur um die Spiele. Es vergöttert ja auch keiner seinen Rechner so wie manche es mit ihrer Konsole tun.

  5. Er hat aber recht... weder richtig knackig gute Spiele allgemeiner Art noch Wii-spezifische (Stärken der Plattform nutzend) Highlights in befriedigender Zahl bzw Intervallen

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