Einsteigerfreundliches Abenteuer
Dass sich Nippon Ichi America ausgerechnet für Phantom Brave entschieden hat, um auf Wii Fuß zu fassen, ist eine weise Entscheidung. Denn es ist das zugänglichste der Strategieschwergewichte aus diesem Hause.
Das betrifft nicht nur die Geschichte, die bei weitem nicht so albern und überzogen daher kommt wie beispielsweise in den Disgaeas und hier eher ruhige, häufig auch melodramatische Töne anschlägt. Auf Wii wird sie zudem mit einer zusätzlichen Alternativ-Kampagne, neuen Figuren sowie Gegenständen ergänzt, so dass sich die ohnehin hohe Spielzeit, die sich in etwa
Man sollte sich von diesem Artwork nicht einlullen lassen: Phantom Brave ist ein strategisches Schwergewicht, aber visuell ein Relikt vergangener Zeiten. |
zwischen 70 und 100 Stunden einpendeln dürfte, noch weiter verlängert. Im Mittelpunkt steht die Waise Marona, die als Medium nach dem Tod ihrer Eltern unter dem Schutz des Phantoms Ash auf Phantom Island lebt und ihren Lebensunterhalt als “Söldnerin” verdient. Um ihr eigenes Haus erwerben zu können, nimmt sie Aufträge an, bei denen sie anfänglich Langfingern auf die Spur kommen muss und schließlich das Schicksal der Welt in Händen hält und die Bedrohung durch böse Dämonen abwehren muss.
Auch wenn es von Zeit zu Zeit lustig zugeht, hat man immer wieder Mitleid mit Marona, wenn sie als freakiger Außenseiter von allen gemieden wird und selbst ihre Auftraggeber an ihrer Zurechnungsfähigkeit zweifeln, da sie mit Geistern reden kann.
Leicht zu erlernen, schwer zu meistern
Doch diese Fähigkeit ermöglicht ihr, Phantome verschiedener bekannter Archeklassen (z.B. Kämpfer, Heiler, Magier, Händler) auf dem Schlachtfeld zu beschwören. Und damit sind wir schon mittendrin im Kampfgewühl. Denn natürlich wird die Geschichte nicht nur genutzt, um die Figuren zu vertiefen und eine emotionale Bindung herzustellen, sondern um zum nächsten Gefecht überzuleiten. Und davon gibt es in den 20 Kapiteln der Hauptstory mit ihren zahlreichen Unterabschnitten mehr als genug. Zumal man häufig auch in bereits besuchte Gebiete zurückkehren muss, um seine Figuren auf eine oder mehrere neue Stufen zu bringen, wenn man feststellt, dass die nächsten Story-Kämpfe in der gegenwärtigen Verfassung schlichtweg zu schwer sind. Doch was bei vielen Online-Rollenspielen als unnötiger so genannter “Grind” kritisiert wird, fällt hier kaum ins Gewicht. Denn ganz nebenbei kann man sich auch neue Taktiken aneignen und seine Strategien verfeinern, indem man die Gruppe durch Experimente noch besser aufeinander abstimmt.
Doch wie laufen die rundenbasierten Kämpfe ab? Im Gegensatz zu den üblichen Genre-Vertretern, in denen man meist mit einer festgelegten Armee über Quadrate oder Hexfelder zieht, gibt es hier einige Besonderheiten. Eine der wesentlichsten ist der Wegfall von Beegrenzungen: Die Figuren können sich, wenn sie an der Reihe sind, frei auf dem Feld bewegen, solange ihre Bewegungspunkte noch nicht komplett verbraucht sind. Und natürlich ist Bewegung sowohl vor als auch nach einer Angriffsaktion möglich, so dass man sich im Zweifelsfall außerhalb des gegnerischen Radius zurückziehen kann.
Durch diese Öffnung der Zugmechanik kommt es zwar zum Wegfall von positionsabhängigen Angriffen oder Kombinationen, wenn etwa mehrere Verbündete nebeneinander stehen, doch sollte man sich deshalb nicht zu der Fehleinschätzung verleiten lassen, dass die Kämpfe deswegen weniger Anspruch haben.
Der ergibt sich nämlich aus einem anderen Element: Bevor die Phantom-Gefährten Maronas neben ihr und für sie in den Kampf ziehen können, müssen sie erst einmal beschworen und quasi in einem festen Gegenstand auf dem Schlachtfeld “verankert” werden. Der Clou: Je nach Anker ändern sich ihre Eigenschaften. Nutzt man z.B. einen Stein, hat die Figur einen höheren Defensivwert, was diesen Aufenthaltsort natürlich für Kämpfer prädestiniert. Magier hingegen dürften vorrangig mit Blumen glücklich werden, die ihnen eine höhere Intelligenz spendieren.
Doch damit nicht genug: Da jede Figur nur einmal pro Kampf beschworen werden kann und die Kraft Maronas sie nur für eine bestimmte Anzahl Züge an den Gegenstand bindet, sollte man sich schon vor der ersten Beschwörung eine Strategie zurechtlegen. Ansonsten kann es schnell passieren, dass man ohne Phantome da steht, bevor die Mission abgeschlossen ist.
"+wahlweise japanische Sprachausgabe"? "+"??
Hier scheinen alle ja sehr freundlich zu einander zu sein ;- )
Naja, danke für die Empfehlung, war sowieso auf der to buy Liste.
Bei dem Spaß muss ich wohl passen, schade.
Was hat Fragile im Ansatz mit Phantom Brave zu tun außer das es außer Mutterfamilie der JRPgs kommt?
Das erscheint in Deutschland, ganz ohne Import über Rising Star.
Ich kenne jetzt nicht die Ps2 Version, aber das Ding scheint ja echt nett zu sein.
Jemand ne Idee woher man das importieren könnte?
Würde mir das ungerne entgehen lassen.
Hab das Importieren bis jetzt immer per Amazon gemacht.