Von Kuppel zu Kuppel

Dabei scheint es zunächst ganz offensichtlich, warum der Überlebenskampf im Namen steht, spielt Ashwalkers doch nach einer Katastrophe, die den Menschen das Überleben massiv erschwert hat. Was genau passiert ist und wie die aktuellen Verhältnisse sind, erfährt man dabei aus Unterhaltungen und Aufzeichnungen, weshalb ich nichts davon vorwegnehme. Interessant ist, dass das komplette Spiel in Schwarz/Weiß gehalten ist und nur dort von roten Akzenten betont wird, wo Blut zu sehen ist. Und auch der Soundtrack erzeugt eine gelungene Endzeit-Atmosphäre, wenn manchmal eine sehnsüchtige Musik und manchmal nur geheimnisvolle Klangschwingungen das Geschehen begleiten.

Gezählt sind auf jeden Fall die Tage der künstlichen Kuppel, unter der einige Menschen nach der Katastrophe Zuflucht fanden, denn die wird äußeren Belastungen nicht mehr lange standhalten. Das ist der Grund, aus dem sich eine Gruppe von vier Spähern auf die Suche nach einer anderen Kuppel macht, in der ebenfalls Menschen leben. Wie sie ans Ziel kommt und was sie dabei erlebt: Darum geht es in Ashwalkers, denn man steuert diese Späher auf ihrem Weg zur Großen Kuppel – oder wohin auch immer ihr Weg sie führt.

[GUI_STATICIMAGE(setid=90804,id=92639774)]
Zu viert machen sich die Späher auf die Suche nach der Großen Kuppel. Wie viele ankommen und ob sie ihr Ziel überhaupt erreichen, hängt von den getroffenen Entscheidungen ab. © 4P/Screenshot

Dabei sammelt man Ressourcen, schlägt Lagerfeuer auf, begegnet gefährlichen Kreaturen sowie in der Wildnis lebenden Menschen. Man teilt Nahrungsmittel auf, haushaltet mit Feuerholz, entscheidet sich für den Weg im Westen oder den im Osten und wählt auch bei allen Ereignissen stets wie in einem Spielbuch das weitere Vorgehen. So gelangt man an 34 verschiedene Enden, während man mit jedem Durchlauf mehr über die Welt und ihre Charaktere erfährt…

Gänse, Marsch!

… nur dass ich schon nach etwas weniger als zehn Stunden überhaupt keine Lust mehr verspüre, die restlichen hier versteckten Abenteuer zu erleben! Denn leider verfehlt Ashwalkers fast jedes seiner gesteckten Ziele um etliche Meilen. Weder spielt ja der Überlebenskampf eine nennenswerte Rolle noch ist die Erzählung irgendwie interessant. Ja, nicht einmal die Charaktere der vierköpfigen Spähergruppe oder ihre Beziehungen zueinander lernt man wirklich kennen.

Stattdessen schleicht die Gruppe im Gänsemarsch durch die zwar stilvolle, aber auch sehr einförmige Kulisse, in der es weder spielerisch noch erzählerisch viel zu entdecken gibt. Es ist, als hätten die Entwickler um den ehemaligen Dontnod-Gründer Hervé Bonin thematisch passende Schauplätze erschaffen, mit denen sie dann aber nichts anzufangen wussten. Also klickt man ständig auf den Boden, um irgendwann das andere Ende der monotonen Levelschläuche zu erreichen, in denen die Reise durch eine Wüste genauso lange dauert wie das Durchstreifen einer kleinen Siedlung.

 

  1. Gut das so schnell ein Test da ist. Ich hatte es gestern auf Steam wegen dem Setting und günstigen Preis in Augenschein genommen. So kommt es nicht in meine Bibliothek.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.