Outlast(Action-Adventure) von Red Barrels Credit: Red Barrels / Red Barrels
Dem Wahnsinn hilflos ausgeliefert    

[GUI_PLAYER(ID=107586,width=400,text=Was geht in der Mount Massive Nervenheilanstalt vor sich?,align=left)]Da hocke ich. In einem Spind. Und schaue verängstigt durch die kleinen Schlitze der Tür, die mich von meinem vermeintlich sicheren Versteck und der schummrig beleuchteten Abstellkammer trennt. Ich höre ein Grunzen. Schnauben. Schritte. Sie kommen näher. Nicht nur auf meinem Kopfhörer werden die Atemgeräusche lauter. Panischer. Auch mein Puls steigt, doch halte ich meinen Atem eher an. Da, ein Schatten an der Tür. Er kommt! Das ist einer dieser Irren, welche die abgelegene Mount Massive Nervenheilanstalt in ein blutiges Schlachtfeld verwandelt haben. Was habe ich in den dunklen Korridoren, Zimmern und Hallen schon alles sehen müssen: abgetrennte Gliedmaßen, die in Toiletten gestopft wurden; an den Beinen aufgeknüpfte Leichen, die ohne Köpfe von der Decke baumeln; blutverschmierte Wände, die teilweise mit kryptischen Botschaften versehen wurden. Und all diese Eingeweide, die kreuz und quer verteilt herumliegen – sei es auf Schränken, an Fenstern oder in Waschbecken. Es ist ein durchweg grausamer Anblick, der sich mir hier bietet und mir eine schlimme Vorstellung davon gibt, was sich hier abgespielt hat. Es muss ein Massaker gewesen sein! Dabei wollte ich als unabhängiger Journalist Miles Upshur nur einem anonymen Hinweis nachgehen und Missstände in der Klinik aufdecken. War da nicht von irgendwelchen merkwürdigen Experimenten die Rede? Aber darüber will ich jetzt nicht nachdenken…

Aufregende Flucht

Die meisten der Patienten sind völlig durchgeknallt.
Doktorspiele der etwas anderen Art. © 4P/Screenshot

Der Mistkerl kommt näher. Und ich weiß: Wenn er mich erwischt, bin ich entweder tot oder muss umgehend die Beine in die Hand nehmen und versuchen, ihm zu entkommen. Waffen habe ich keine – nicht einmal Gegenstände kann ich als solche missbrauchen und auch auf einen Faustkampf will sich Upshur nicht einlassen. Nur in geskripteten Sequenzen kann ich mir die Angreifer durch wilde Mausbewegungen oder Knopfgehämmer vom Leib halten, doch bei normalen Konfrontationen gibt es im Prinzip nur zwei Möglichkeiten: Laufen oder Verstecken. Ob dieser Spind die richtige Wahl war? Mich beschleicht das unangenehme Gefühl, mein Verfolger könnte jeden Moment die Tür aufreißen, mich an der Kehle packen und an die Wand schleudern. So wie beim letzten Mal, als er noch mitbekommen hat, wo ich mich verkrochen habe. Dieses Mal auch? Er kommt direkt auf mich zu. Es scheint fast so, als würden die leeren Augen dieses furchtbar entstellten, vernarbten Gesichts direkt in meine blicken. Doch dieses Mal habe ich Glück: Er tritt mit einem lauten Stampfen die Tür meines Nachbarschranks ein und verlässt anschließend wieder den Raum, um die Suche nach mir fortzusetzen, während mir ein Stein vom Herzen fällt.

Wer sind die Entwickler?



Red Barrels besteht hauptsächlich aus ehemaligen Mitarbeitern großer Publisher wie Ubisoft, EA oder AAA-Studios wie Naughty Dog. Im Team finden sich u.a. Leute, die in die Entwicklung von Prince of Persia: Sands of Time, Uncharted, Assassin’s Creed, Splinter Cell und Army of Two involviert waren. © 4P/Screenshot

Viel Zeit zum Durchatmen bleibt mir allerdings nicht – immerhin muss ich noch zwei von drei Sicherungen finden, um einen kleinen Aufzug in Gang zu setzen. Genau so, wie ich zuvor schon Generatoren aktiviert habe oder später noch Hebel zum Ablassen von Wasser oder dem Auslösen einer Sprinkleranlage suchen werde. Was die Rätsel angeht, ist Outlast viel zu simpel gestrickt und es läuft immer alles nach dem gleichen Schema ab – schade. Auch mit typischen Aufgaben im Stil von „Finde Schlüssel X, um Tor X zu öffnen“ gewinnt das Spiel keine Innovationspreise. Aber es hilft ja nichts: Also öffne ich die Tür meines Spinds und schleiche mich aus der Kammer. Wo geht es bloß weiter? Zwar sind viele (Flucht-)Wege innerhalb des Sanatoriums versperrt, Türen abgeschlossen oder verbarrikadiert, was für ein recht lineares Erforschen der Schauplätze sorgt. Trotzdem offenbart sich der Pfad nicht immer auf den ersten Blick, da man z.B. erst den Lüftungsschacht oder Vorsprung entdecken muss, wo es weitergeht. Zudem muss man hin und wieder kleine Kletterpartien meistern, sich an der Außenfassade entlang hangeln oder sogar waghalsige Sprünge im Stil von Mirror’s Edge leisten. Überhaupt erkennt man einige Parallelen zum Parkour-Meisterwerk von DICE, denn in den dramatischen Fluchtsequenzen bin ich hier ähnlich akrobatisch unterwegs wie Faith, gleite auf Knopfdruck über Hindernisse wie Tische oder springe über Abgründe, um meinen Verfolgern zu entkommen. Ebenfalls sinnvoll: Auf der Flucht sollte man Türen schließen und im Idealfall noch durch das Verschieben von schweren Schränken verbarrikadieren, um sich etwas Luft zu verschaffen.

  1. Habe mir gestern Abend dann doch mal Outlast reingepfiffen. Ich kann jedoch den ganzen Enthusiasmus immer noch nicht verstehen, gerade im direkten Vergleich zu Amnesia: The Dark Descent. Amnesia: The Dark Descent ist für mich ganz klar das bessere Spiel der beiden, allein schon wegen der Dramaturgie und der Atmosphäre.
    Ich werde Outlast voraussichtlich heute Abend mal weiterspielen.

  2. stuxerLP hat geschrieben:Wer ein Let's play von OUTLASTs HORROR sehen, um auf diese Weise einen ungeschminkten Eindruck vom Spiel
    Wäre schön gewesen, funktioniert aber nicht wenn du die ganze Zeit son Scheiß laberst und damit die komplette Atmosphäre ruinierst..

  3. stuxerLP hat geschrieben:Let’s play OUTLAST *HORROR* (Bewaffnung: Ein Camcorder! *LACH!*)
    Für mich persönlich ist dieses fabelhafte Spiel aus der Softwareschmiede von Red Barrels, schlicht DAS BESTE Horrorgame der letzten Jahre! (Und ich gebrauche i.d.R. eher selten derartige Superlative, doch in diesem Fall, sind sie das Einzige was der Sache am ehesten gerecht wird)
    Die durchweg grandiose Atmosphäre, die unglaubliche Anzahl nie zuvor gesehener liebevoll gestalteter Details, die den/die Spieler/in immer tiefer in die, mit absoluter Sicherheit kirre machende Story der Irrenanstalt „Mount Massive“ hineinzieht, macht aus einem eigentlich recht einfach gehaltenen, aber bestmöglich umgesetzten Survival-Horror-Spiel, ein wahrhaftes Meisterwerk, dass euren Schweissdrüsen und auch euren Stimmbändern, bereits von Beginn an wahre Höchstleistungen abverlangen wird! 8O :roll: :wink:
    Wer ein Let's play von OUTLASTs HORROR sehen, um auf diese Weise einen ungeschminkten Eindruck vom Spiel oder eine kleine Hilfestellung zu dessen Kauf erhalten will, den lade ich gern' ein hereinzuschauen:
    http://www.youtube.com/playlist?list=PL ... kTrw2PswuD
    Kleine Empfehlung für ein „sauberes“ Spielvergnügen:
    Um den sich ständig wiederholenden Gang zum Klo oder noch schlimmer, ein Einnässen mit Flitzekacke-Beilage, landläufig auch bekannt als „Einscheissen“ bereits im Voraus zu vermeiden, empfehle ich euch den vorsorglichen Einsatz von Alterswindeln Marke: biggest-chair. :lol:
    (Da passt dann auch wirklich `ne Menge rein)
    Viel Spass mit diesem unglaublich atmosphärischen, sehr gut gelungenen Horror-Game!
    stuxerLP
    Alter, diese Stimme..

  4. SpookyNooky hat geschrieben:
    Shake_(s)_beer hat geschrieben:Auch das Verstecken vor den Gegnern war so ne Sache, weil das bei mir unter Umständen in ziemliches Trial&Error ausarten konnte.
    Bäh. Kann man wenigstens überall und sofort speichern (Quicksave)?
    Nope. Hab ich zumindest nirgends gesehen. Wie bei fast allen heutigen Spielen gibts "Checkpoints", an denen das Spiel automatisch speichert. Gibt zwar im Menü die Option "Speichern&Beenden", aber ich hatte so den Eindruck, dass man dann beim Fortsetzen trotzdem am zuletzt gespeicherten Checkpoint beginnt. Weiß es aber nicht genau, weil ich sowieso fast immer gerade dann beendet hatte, wenn ich gerade nen Checkpoint erreicht hatte...

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1